DS063 - Der Boss des Schreckens
befestigten und abdichteten. Die in den Tüten enthaltene Luft reichte zwar nur für zwei, drei Minuten; dann wurde die Sache sogar gefährlich, denn man konnte aus Sauerstoffmangel das Bewußtsein verlieren und ersticken. Aber es war der einfachste Typ von Behelfsgasmaske, den man sich denken konnte, der sogar in der Westentasche Platz hatte.
Das Haus war leer.
Sie brauchten drei Trips nach drinnen und zehn Minuten vorsichtigen Durchsuchens, bevor sie dessen sicher waren.
Draußen trafen sie wieder mit Oxalate Smith zusammen.
»So ein verflixtes Pech«, murmelte Monk. »Wo können die Kerle denn hin sein?«
»Vielleicht sind sie auf der Suche nach mir«, japste Oxalate Smith. »Wir sollten lieber fliehen.«
»Wenn sie auf der Suche nach Ihnen sind, werden sie Sie hier im Haus am allerwenigsten vermuten«, erklärte ihm Monk. »Los, sehen wir uns drinnen noch einmal gründlicher um.«
Oxalate Smith hielt sie zurück, als sie hineingehen wollten.
»Mir ist gerade etwas eingefallen«, sagte er.
»Was?«
»Die Kerle gingen oft in den Keller runter und blieben dann jeweils längere Zeit verschwunden«, flüsterte Oxalate Smith. »Ich glaube, es muß dort im Keller einen geheimen Ausgang geben.«
»Wurde auch Zeit, daß Ihnen das einfiel«, sagte Monk.
In diesem Augenblick dachte Monk an das kleine schwarze Näpfchen. Er zog es aus der Tasche und stellte es draußen auf ein Fensterbrett, wo Doc Savage es sicher bemerken würde, wenn er zu dem Haus kam.
Im Keller stand ein großes Faß, entweder für Wein oder zum Einpökeln von Fischen; für was von beidem ließ sich nicht feststellen, denn es war leer und offenbar auch schon längere Zeit nicht benutzt worden. Aber es hatte einen Boden, der sich herausheben ließ, und der schloß so hermetisch ab, daß man eine Flüssigkeit, Wein oder etwas anderes, einfüllen und so die Tatsache tarnen konnte, daß der Boden den Zugang zu einem Schacht bildete.
Es war tatsächlich ein Schacht, kein Tunnel, denn er führte senkrecht in die Tiefe. Da er außerdem rund war, hatten Monk und Ham den Eindruck, in einen Brunnen hinabzusehen. Aber Oxalate Smith drängte sie: »Sehen Sie genauer nach, es muß da eine Abstiegsmöglichkeit geben.« Und da entdeckten sie höchst moderne Eisenrungen, die in einer Art Leiter hinabführten.
Sie kletterten die Runen etwa fünfzehn Meter tief hinab. Voran Monk, dann Oxalate Smith, dann Ham. Zum Glück ging ein ständiger leichter Luftstrom den Schacht aufwärts, so daß die Luft gut atembar war, und es gab Ham noch einen anderen Gedanken ein.
»Wenn uns jemand nachgestiegen kommt«, flüsterte er, »brauchen wir nur etwas Gas abzulassen, und es wird zu ihnen hinauf getragen.«
»Yeah«, raunte Monk, »aber mir macht mehr Sorgen, was unter uns los ist.«
Unter ihnen war als erstes ein großer dunkler höhlenartiger Raum. Wahrscheinlich auf natürliche Weise entstanden, nicht durch Menschenhand, das sah man sofort; in prähistorischer Zeit mußte irgendein unterirdischer Flußlauf diese Höhle herausgeschliffen haben.
Sie gelangten von dieser Höhle in eine andere, ja, in eine ganze Kette von Höhlen, eine immer größer und tiefer als die andere – bis sie schließlich auf die Maschine stießen.
Monk starrte die Maschine an. »Jetzt laust mich doch der Affe!« japste er.
Was er wahrscheinlich meinte, war, daß er noch niemals so ein verwirrendes Durcheinander von Rädern, Spulen, Röhren, Zylindern, Zahnrädern, Hebeln und von sonst noch allem möglichen gesehen hatte.
Monk starrte. Er war nicht einfach nur Chemiker, sondern Industriechemiker, was weitgehende Kenntnisse in modernster mechanischer und elektrischer Maschinerie zur Verarbeitung von Chemikalien im großen voraussetzte. Aber er konnte sich nicht erinnern, jemals etwas an Maschinerie gesehen zu haben, das diesem komplizierten Aggregat auch nur entfernt ähnlich sah.
Noch viel weniger wußte es Ham; er hatte von berufswegen, statt mit Zahnrädern und Hebeln, nur mit Rechtsverdrehungen und juristischen Kunstgriffen zu tun.
»Was ist das?« fragte er.
»Das weiß ich auch nicht«, sagte Monk. »Sieht aus wie der technische Alptraum eines Zukunftsautos.«
»Los, finden wir es heraus.«
Aber zunächst horchten sie. Es schien niemand in der Nähe zu sein. Monk fand einen elektrischen Schalter, betätigte ihn, und Lichter gingen an. Er hatte sich instinktiv geduckt, in der einen Hand seine Kompakt-MPi, in der anderen eine Gasgranate, aber niemand erschien. Er sah sich
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