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DS063 - Der Boss des Schreckens

DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wußten sehr wohl, daß sie es zum Teil ihnen verdankten, daß sie überhaupt noch am Leben waren. Deshalb störte es sie auch nicht, wenn sie sich bei der peinlichen Befolgung dieser minuziös ausgefeilten Regeln manchmal, wenn keinerlei Gefahr bestand, fast ein wenig lächerlich vorkamen.
    Long Tom war einen Fußweg entlanggeführt worden, der fast im rechten Winkel von der Straße abzweigte.
    Doc folgte diesem Pfad, der von beiden Seiten so dicht mit Bäumen zugewachsen war, daß er sich manchmal durch’s Laub hindurchzwängen mußte. Obwohl man den Pfad klar und deutlich erkennen konnte, lag auf ihm ein so dichter Teppich aus abgefallenen Blättern, daß darauf keine Fußspuren zurückgeblieben waren. Aber dann und wann kam doch der kahle Grund zum Vorschein, und dort waren die Fußspuren dann wieder deutlich sichtbar.
    Dann sah Doc wieder einen Stoffstreifen, ganz ähnlich jenem Stoffetzen, den er vorher gefunden hatte.
    Damit wußte Doc plötzlich, daß er in die Falle gegangen war.
    In dem Stoffstreifen befand sich nämlich kein Knoten.
    Der Bronzemann richtete sich blitzschnell auf. Aber ihm blieb trotzdem keine Zeit mehr, zu reagieren.
    Jonas, der Butler, trat hinter einem großen Felsblock hervor. Aber er hatte jetzt absolut nichts Butlerhaftes mehr an sich. Er trug alte Khakihosen, Flanellhemd und eine Jagdkappe, wodurch er wie ein Eingeborener wirkte. Das Gewehr, das er in den Händen hielt, ließ ihn gleichfalls alles andere als einen harmlosen alten Diener erscheinen.
    Es war ein Automatikgewehr mit Einschubmagazin, von einem Kaliber, wie die Hersteller es für die Großwildjagd im Dschungel empfehlen.
    »Der einzige Grund, warum ich Sie nicht auf der Stelle erschieße«, sagte Jonas, »ist der, daß der Schuß vielleicht gehört würde. Aber eigentlich ist das kein sehr triftiger Grund. Auf viele Meilen Umkreis von hier lebt nämlich kaum ein Mensch.«
    Seine ganze Art war sehr beherrscht, und offenbar war er kalt entschlossen.
    Doc hob von sich aus die Arme. Er wußte, wie nahe er in diesem Augenblick dem Tode war.
     
     

10.
     
    Monk saß an der Steuersäule der kleinen Amphibienmaschine und flog nach Süden. Der Straße folgend waren sie bis zur kanadischen Grenze geflogen; kurz davor hatte die Straße auf gehört. Sie konnten keine Spur von einer blauen Limousine entdecken. Deshalb flogen sie jetzt wieder nach Süden und wollten es ein zweitesmal versuchen.
    »Da sieh!« platzte Ham heraus.
    Monk schnappte sich das Fernglas und starrte auf die Erde runter. »Docs Motorrad!« kommentierte er.
    Monk wollte bereits zur Landung ansetzen, besann sich dann aber anders. Er flog lieber weiter, statt durch eine Landung die Aufmerksamkeit auf Doc zu lenken.
    Annie Spain fragte: »Hat er ein Funkgerät bei sich?«
    »Ja, sein Walkie-Talkie«, entgegnete Ham knapp.
    Monk sagte: »Wir werden irgendwo weiter drunten an der Küste landen und warten, bis Doc sich per Funk meldet.«
    An Land gab es keine genügend große freie Fläche, um die kleine Amphibienmaschine zu landen. Vor allem aber zum späteren Start hätte sie eine Anlaufstrecke von immerhin mehreren hundert Metern gebraucht.
    Monk flog deshalb in einer weiten Kurve auf’s Meer hinaus und schätzte kritisch den Seegang ab. Die Wellen waren klein, und es herrschte auch nicht viel Dünung.
    »Wir werden unser Glück lieber auf dem Wasser versuchen«, sagte er und deutete nach Osten. »Von See her kommen Nebelbänke auf. Die werden uns tarnen.«
    Der Nebel hing wie schmutzig-graue Watte dicht über dem Meer. Monk setzte zur Wasserung an. Als der Bootsrumpf die ersten Wellenkämme berührte, hörte es sich an, als ob irgendeine Gewalt der Maschine von unten her ein Trommelfeuer von Schlägen versetzte. Monk mußte seine ganze Kraft aufbieten, damit ihm die Steuersäule nicht aus den Händen gerissen wurde. Dann tauchte der Bootsrumpf endlich voll ins Wasser ein, und sie schwammen.
    Es folgten zwei Stunden elenden Geschaukels auf den Wellen, das einen glatt seekrank machen konnte. Monk wurde auch prompt leicht grün im Gesicht.
    Doc hatte sich inzwischen immer noch nicht über Funk gemeldet.
    »Wir sollten langsam was unternehmen«, sagte Monk gereizt.
    »Yeah, bloß damit du an Land kommst, eh?« schnappte Ham. »Mann, mir hat das vielleicht Spaß gemacht, dich die ganze Zeit zu beobachten!«
    »Ja, das kann ich mir denken«, entgegnete Monk giftig. »Dann flieg du erst mal diese Kiste!«
    Sie hoben vom Wasser ab und flogen enge Kreise, bis sie eine

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