DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
Gild weit hinter sich wußten.
»Eines kann man jedenfalls über die Sache sagen«, erklärte Mental Byron grimmig. »Mangel an Rätseln gibt es nicht.«
»Hast du gehört, was er sagte?« murmelte Don. »Über die goldenen Höhlenmännchen?«
»Ja.«
»Aber die, die er meinte«, erinnerte Mental, »waren aus Metall, aus massivem Gold. Es stand damals in den Zeitungen, daß sie kaum zehn Zentimeter hoch sind. Kleiner jedenfalls als diese – diese Höhlenmännchen, denen wir begegnet sind.«
Von einem merkwürdigen Gefühl erfaßt, blieben alle vier stehen und starrten einander an. Sie waren in einer wenig benutzten Straße, in der es fast so still wie auf einem Friedhof war. Eine dunkle Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben.
»Wenn ihr denkt, was ich denke«, erklärte Mental Byron den anderen, »dann sind wir alle verrückt.«
»Du meinst, daß Marcus Gilds goldene Statuetten von Höhlenmännchen vielleicht zum Leben erwacht und aus der Ausstellungsvitrine entkommen sein könnten?« fragte Elmer.
»Also habt ihr tatsächlich dasselbe gedacht wie ich.«
»Etwas Derartiges gibt es nicht«, erklärte Don fest. »Kann es nicht geben.«
»Okay, da geb’ ich dir recht«, sagte Mental.
»In diesem Punkt sind wir uns alle einig«, murmelte Funny Tucker. »Tatsache bleibt aber, daß wir kleine goldfarbene Zwerge gesehen haben. Die wie Höhlenmännchen gekleidet waren. So etwas gibt es eigentlich auch nicht.«
Als sie zum Haus der Worth kamen, gingen sie in den Garten, streckten sich im Schatten eines Ahornbaums aus und diskutierten weiter über die Sache. Je länger sie über sie sprachen, desto lächerlicher kam sie ihnen vor.
Später machten sie einen Erkundungsvorstoß in den Wald, um zu versuchen, der Spur der kleinen goldenen Höhlenmännchen zu folgen. Das gelang ihnen zwar nicht, aber sie fanden ein paar Abdrücke von kleinen bloßen Füßen, bei deren Anblick es ihnen kalt über den Rücken lief.
Als sie zurückkehrten, waren gerade die Spätausgaben der Abendzeitungen herausgekommen.
Ein weiterer vermißter Mann war nach Hause zurückgekehrt. Er hatte sich höchst merkwürdig benommen. In dem kurzen Artikel stand nur, daß die Behörden an der Wahrheit der Geschichte, die er erzählte, zweifelten.
»Wenn er erzählt hat, daß ihn goldene Kobolde verschleppt hätten«, sagte Mental, »wundert es mich nicht, daß sie skeptisch waren.«
In der nächsten Nacht lief der zurückgekehrte Mann Amok und schoß den Präsidenten der First Bank of Crescent nieder, deren Aktienmehrheit sich in Marcus Gilds Besitz befand. Er schoß noch zwei weitere Männer an, ehe er überwältigt werden konnte.
Die Ärzte, die herauszufinden versuchten, was ihn zu seinem Amoklauf veranlaßt hatte, standen vor einem Rätsel.
»Wenn ihr mich fragt, Leute«, erklärte Don Worth grimmig, »sind da weiter unheimliche Dinge im Gange.«
Am nächsten Tag kehrte ein Maurer namens Jim Weaver zurück, der ebenfalls verschwunden gewesen war – und die Zeitungen druckten die Geschichte ab, von der Jim Weaver behauptete, daß sie ihm passiert sei.
So gelangte die Sache von den kleinen goldenen Kobolden zum erstenmal schwarz auf weiß gedruckt in die Öffentlichkeit. Die Polizei erklärte, daß Jim Weaver Offensichtlich an Halluzinationen litt.
Dann kehrte der vermißte Verkäufer Harry Toping zurück und behauptete ebenfalls, daß ihn kleine goldene Höhlenmännchen entführt hätten.
Daraufhin begannen erstmals auch« die Zeitungen groß in die Sache einzusteigen, erst recht bei dem, was dann weiter geschah.
Der Maurer Jim Weaver versuchte, eine Ziegelladung auf Vee Main fallenzulassen.
Lebensmittelverkäufer Harry Toping vergiftete ein paar Lebensmittel, die für Marcus Gilds Haus bestimmt waren, und Marcus Gilds Köchin bekam schwere Vergiftungserscheinungen.
Die Schlagzeilen über die goldenen Kobolde waren in den Zeitungen inzwischen drei Zoll hoch geworden.
Was dann bekannt wurde, schlug wie eine Bombe ein.
Die Ärzte standen bei den Opfern der goldenen Kobolde vor einem Rätsel. Sie konnten absolut nicht erklären, von was für einer Geisteskrankheit sie ergriffen worden waren, die sie zum Morden veranlaßte. Und diese Geisteskrankheit war offenbar ansteckend!
Es ergab sich völlig überraschend, daß Personen, die mit den Opfern in Kontakt kamen, ebenfalls den Verstand verloren und zu Gewaltakten neigten. Noch bevor die Behörden hinter diese Zusammenhänge kamen, wurden mehr als ein Dutzend Einwohner von
Weitere Kostenlose Bücher