DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
Funkbude verließen, sah Don Worth die anderen bedeutungsvoll an.
»Ihr habt inzwischen wohl erraten«, sagte er, »daß Monk Mayfair und Ham Brooks zwei der fünf ständigen Helfer von Doc Savage sind.«
Ja, das hatten sie längst erraten.
13.
Obwohl Lieutenant Colonel Andrew Blodgett ›Monk‹ Mayfair kein einziges überflüssiges Gramm Fett am Körper hatte, war er wahrscheinlich der einzige Mann, der von sich behaupten konnte, daß er fast ebenso breit wie hoch war. Dazu hatte er überlange Arme, mit denen er sich die Kniekehlen kratzen konnte, ohne sich zu bücken. Seine Bizeps hatten den Umfang von Telefonmasten. Am ganzen Körper war er mit rotbraunen Borsten behaart, hatte einen breiten Mund und Augen, die so klein waren wie seine Stimme. Doch konnte er mit letzterer, wenn er in Wut geriet, auch brüllen, daß es sich anhörte wie eine Kombination des Nebelhorns der Queen Mary und einer Wildkatze, die sich mit dem Schwanz in einer Falle gefangen hat.
Monk war berühmt für drei Dinge. Zum einen war er ein renommierter Industriechemiker. Zum zweiten behauptete er von sich, der häßlichste Mann der ganzen gegenwärtig lebenden Generation zu sein. Und zum dritten hatte er ein Maskottschwein.
Das Schwein hatte er, um Ham zu ärgern, auf den Namen Habeas Corpus getauft, einen juristischen Begriff, der soviel wie Vorführungsbefehl bedeutete. Ham haßte Schweine. Er weigerte sich sogar, irgend etwas vom Schwein zu essen, seien es Schweinswürstel oder anderes. Wegen der Nähe von Monks Maskottschwein war er ständig dabei, sich imaginäre Schweinsborsten, von seiner eleganten Kleidung zu streifen. Habeas Corpus, das Schwein, hatte lange Läufe, übergroße Ohren und eine spitze Schnauze, die wie geschaffen schien, um enge Löcher auszuschnüffeln.
Ham hatte aber auch einen scharfen Verstand, der ihm zu einem der berühmtesten Anwälte der Vereinigten Staaten gemacht hatte. Eigentlich berühmt aber war er dafür, daß er stets nach der allerneuesten Mode gekleidet ging. Von Herrenmodejournalen war er schon mehrfach zum bestgekleideten Mann gekürt worden. Wann immer eine neue Mode herauskam, war Ham Brooks einer der ersten, der sie trug, oder er hatte sie sogar kreiert.
Wann immer Leute mit offenen Mündern entlang der Park Avenue standen und gafften, standen alle Chancen dafür, daß Ham Brooks dort in supereleganter Kleidung seinen Maskottschimpansen, – affen, -pavian oder -zwerggorilla namens Chemistry spazierenführte. Zoologen waren sich über Chemistrys Abstammung noch nicht ganz einig. Und Chemistry hatte Ham seinen Maskottaffen natürlich getauft, um Monk zu ärgern.
Monk und Ham stritten sich. Habeas Corpus und Chemistry stritten sich. Die Tiere taten es ihren Herren einfach nach. In Wirklichkeit aber waren Monk und Ham die besten Freunde. Jeder hatte dem anderen schon mehrmals das Leben gerettet.
In einem schnellen Wasserflugzeug traf das streitsüchtige Quartett vor Crescent City ein. Monk und Ham sichteten am Strand das entzündete Feuerzeichen. Als die Kufen beim Wassern die Kämme der kurzen Wellen berührten, hörte es sich wie Trommelfeuer an.
Monk und Ham waren von Don Worth, Funny Tucker, Mental Byron und Elmer Dexter sehr beeindruckt. Wenn die vier Jungen von Monk und Ham nicht beeindruckt waren, waren sie höflich genug, sich das nicht anmerken zu lassen.
Monk und Ham hörten sich geduldig die unglaubliche Geschichte von den goldenen Kobolden an.
»Entweder seit ihr Jungens die größten Lügenbarone, denen wir je begegnet sind«, erklärte Monk, »oder die Sache ist tatsächlich ein großes Rätsel.«
Monk und Ham kamen dann zu einer Entscheidung.
»Wir gehen jetzt erstmal zum Haus der Worths und schlafen ein bißchen«, erklärte Ham und fuchtelte mit dem Degenstock, den er in der Hand hielt.
Die Jungen waren entgeistert.
»Aber wir sind sicher, daß unser Haus beobachtet wird«, wandte Don ein.
»Nichtsdestoweniger – und so sehr ich es auch hasse, Ham jemals recht zu geben – gehen wir zum Haus der Worths«, sagte Monk.
Also gingen sie zu dem kleinen bescheidenen Häuschen der Worths und ein goldener Kobold sah sie.
Der häßliche Knirps hatte sich ein denkbar geeignetes Versteck gesucht – im Kamin eines leerstehenden Hauses in der Nähe des Worth-Hauses, aber nicht unmittelbar daneben. Das Alter hatte den Kamin brüchig gemacht, und der Kobold hatte ein paar lockere Ziegel entfernt und sich so ein Guckloch gemacht.
In dem Kamin hinunterzukommen
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