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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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dieser Stelle kamen. Doc lockte sie etwa eine Meile weit zur Nordwand des Ringgebirges hinüber, ging dort in die Bäume hinauf und schwang sich mit einer Leichtigkeit von Ast zu Ast, die einem Trapezakrobat im Zirkus Ehre gemacht haben würde. Für seine Verfolger endete dadurch die Spur plötzlich. Sie ergingen sich in Flüchen und gegenseitigen Beschimpfungen.
    Bis dahin hatte Doc längst Kit Merrimore, Martin Space und dessen Frau wiedergefunden. Kit Merrimore hatte ein süßes Lächeln für den Bronzemann. Sie war überhaupt eine bemerkenswerte junge Frau, denn auch in Krisensituationen verlor sie nicht etwa die Nerven, sondern versuchte weiter, den Bronzemann mit ihrem Charme zu umgarnen. Sie kannte Doc eben nicht, denn sonst würde sie damit erst gar keine Zeit verschwendet haben.
    »Halten Sie es wirklich für sicher, sich nach Ost zu wagen?« fragte Doc.
    »Absolut sicher«, sagte Martin Space. »Goa ist mein Freund.«
    »Das waren angeblich auch die Ostianer vorhin«, bemerkte Kit Merrimore trocken.
    Als sie dann erstmals Ost zu sehen bekamen, standen sie alle sprachlos da und wagten kaum zu atmen.
    Ost war gänzlich schwarz, so glänzend schwarz, daß einem davon fast die Augen weh taten. Die Pyramiden schienen aus einem polierten schwarzen Stein zu bestehen. Es sah aus, als ob – sich nach oben verjüngend – jeweils auf eine größere Steinscheibe immer eine etwas kleinere gesetzt worden war, um die Häuser zu bauen. Aber das war nur der äußere Eindruck, denn bestimmt waren die einzelnen Steinscheiben Stockwerke.
    Jedes Gebäude war in exakten geometrischen Proportionen gebaut. Alle waren genau in einem Halbkreis angeordnet, wie ein C mit seiner offenen Seite zu einer mächtigen überhängenden Klippenwand hin. Eine Mauer verband die Gebäude untereinander.
    Die gigantische Größe dieser überhängenden Klippenwand und die Tatsache, daß der Überhang mehrere hundert Meter ausmachte, wurde erst sichtbar, wenn man näher kam. Den Umrissen nach schien es in etwa die Stadt, die auf See gesehen worden war, und doch irgendwie anders. Dort hatte Ost fluoresziert und war gleichzeitig vage in den Umrissen gewesen wie ein unterbelichtetes Foto.
    Martin Space streckte weisend den Arm aus. »Der Tempel von Goa dem Mächtigen«, sagte er.
    Es gab keinen Zweifel, daß er die auf dem Kopf stehende Pyramide meinte. Wie die anderen bestand sie aus schwarzem Stein, und auf dem Kopf stand sie deshalb, weil sie von der überhängenden Klippenwand herabhing. Wegen dieser unglaublichen Stellung wirkte sie noch größer als die anderen, war es wahrscheinlich aber gar nicht.
    »Der schwarze Fels besteht allem Anschein nach ganz aus magnetischem Eisenoxyd«, sagte Doc.
    Martin Space nickte. »Ja, dem Mineral, das Eisenmetall anzieht wie ein Magnet.«
    »Whew!« japste Kit Merrimore. »Ich fürchtete schon, wir seien hier in einem Land, wo die Naturgesetze auf den Kopf gestellt werden. Dabei ist es ganz einfach so, daß die Klippenwand aus Magneteisenstein besteht, der Tempel oder was immer ebenfalls, und sie ziehen sich gegenseitig an. So kommt es, daß der Tempel an der Unterseite des Überhangs hängen kann.«
    Martin Space nickte erneut. »Aber lassen Sie sich trotzdem warnen.«
    »Wovor?«
    »Sie werden in Ost Dinge finden, die viel schwerer zu erklären sind«, sagte Space. »Aber nichtsdestoweniger, auch wenn dies auf den ersten Blick unmöglich erscheint, läßt sich dennoch alles absolut logisch und wissenschaftlich erklären. Alles! Denken Sie daran, denn es könnte Ihnen helfen, nicht um Ihren Verstand zu kommen.«
    »Sie lassen es klingen«, sagte Kit Merrimore, »als ob wir uns hier an einem regelrecht gespenstischen Ort befinden.«
    »Der Ort ist noch nicht einmal so ungewöhnlich wie die Bewohner, denen Sie hier begegnen werden«, entgegnete Space.
     
     

18.
     
    Sie gelangten zwischen intensiv kultivierte Felder, als sie näher auf Ost zugingen. Aber zuerst gab es da eine niedrige Mauer, die sich quer durch das Tal zog, mit tieferen Durchlaßstellen, die mit Staketen besetzt waren. Das alles wohl, um die wilden Ziegen und anderen halbdomestizierten Tiere abzuhalten. Aber Doc als scharfer Beobachter bemerkte, daß die Tiere wohl doch im Sprung über die Mauer würden hinwegsetzen können.
    In Abständen waren auf der Mauer Stangen auf-gestellt, mit einer Konstruktion oben, die sich im Wind windmühlenartig drehte, mit Lederstreifen, die dabei klatschende Geräusche abgaben und wohl Krähen und Bussarde

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