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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Erklärung.«
    Der andere schnaubte unwillig. »Das erklärt aber nicht, wie wir alle sofort wußten, daß der Name der Stadt Ost war.«
    »Wie das denn?«
    »Jeder, der die Stadt sah, wußte sofort, daß sie Ost hieß. Frag mich nicht warum. Wir wußten es einfach.«
    »Das ist aber merkwürdiger.«
    »Noch merkwürdiger ist, daß es gar keine Stadt namens Ost gibt.«
    »Die gibt es gar nicht?«
    »Nein. Wir haben alle Atlanten durchgesehen.« Ben Brasken schaute einen Moment lang verdutzt, und dann brach er in lautes Lachen aus.
    »Soll ich dir meine Faust in die Schnute setzen?« knurrte der andere Seemann beleidigt.
    Damit war die Sache beendet. Das heißt, bis Ben Brasken spurlos auf See verschwand.
    Als Ben Brasken vermißt wurde und der Ruf »Mann über Bord!« durch die alte Benny Boston hallte, war es längst zu spät.
    Hinterher meldete ein Matrose dem Kapitän, dessen Name Smooth war – ein Name, der absolut nicht auf ihn paßte – daß er Ben Brasken auf einem Niedergang begegnet sei und ihm zugerufen hatte: »Wir haben das Ding wieder gesehen.«
    »Ich weiß«, hatte Ben Brasken erwidert. »Ich bin gerade auf dem Weg dorthin.«
    Das war das letzte auf dieser Seereise, was man von Ben Brasken sah. Ein paar Minuten später geriet der alte Trampdampfer in einen Tropenguß, der einem modernen Frachter nichts ausgemacht haben würde, aber auf der Benny Boston bekam man alle Hände voll zu tun, und niemand sah die Stadt am Nachthimmel mehr.
    Dann wurde Ben Brasken vermißt. Man suchte das Vorschiff nach ihm ab und alle anderen Stellen, wo er vielleicht hätte sein können, fand ihn aber nicht.
    Der Matrose, der ihm auf dem Niedergang begegnet war, hatte inzwischen nachgedacht. »Er sagte, er sei gerade auf dem Weg dorthin«, murmelte er. »Heiliger Moses, vielleicht meinte er damit, er sei auf dem Weg zu der Stadt. Ich dachte, er meinte nur, er sei auf dem Weg zum Oberdeck, um sich die Stadt anzusehen.«
    Captain Smooth gab Befehl, beizudrehen. Den Rest der Nacht lag die Benny Boston dann rollend in der schweren See, und manche Matrosen wurden seekrank. Auch Matrosen sind dagegen nicht gefeit.
    Hell und klar kam der Tag herauf. Nirgendwo war eine Stadt zu sehen. Nur jede Menge Ozean.
    Von dem armen Ben Brasken wurde keine Spur gefunden.
    Die Benny Boston schipperte nach Melbourne, Australien, weiter, dem Endpunkt ihrer Route. In Melbourne sickerte die Geschichte durch, und die Zeitungen hatten ein Festessen. Captain Smooth bekam von seinen Reedern ein Telegramm, den Unfug abzustellen.
    Als die Benny Boston wieder in San Francisco einlief, nahmen ein paar unternehmungslustige Reporter den Ersten Maat in die Zange. Am nächsten Morgen standen seine Bemerkungen auf den Titelseiten.
    Captain Smooth wurde auf den Teppich zitiert, die Benny Boston bekam einen neuen Ersten Maat, und bei der nächsten Fahrt nach Melbourne waren alle an Bord froh, nichts von der seltsamen Stadt zu sehen.
    Doch sie sahen die Stadt dafür auf der Rückfahrt nach San Francisco, als sie dreihundert Meilen vor der Küste von Neuguinea standen.
    Und plötzlich, mitten auf See, kam Ben Brasken zurück an Bord der Benny Boston geklettert, mit einem Eisenblock in den Händen.
    Die beiden ersten Matrosen, die ihn entdeckten, rannten auf’s Vorschiff und sagten kein Wort. Sie dachten, sie hätten einen Geist gesehen. Denn was gab es sonst für eine Erklärung, daß Ben Brasken Wochen, nachdem er über Bord gegangen war, mitten aus dem Meer zurück an Deck geklettert kam?
    Captain Smooth goß sich, als Ben Brasken vor ihn gebracht wurde, erst einmal drei Finger hoch Rum ein, obwohl er sonst nicht trank. Er starrte den Matrosen, der das Unmögliche geschafft hatte, lange an.
    Ein anderer Ben Brasken stand vor ihm, und doch war es derselbe Mann oder vielmehr ein Schatten desselben Mannes.
    Denn Ben Brasken war so abgemagert, daß sich durch seine Backen die Zähne abzeichneten. Seine Augen glühten wie brennende Kohlen. Wasser troff an ihm herab und bildete am Boden der Kapitänskabine eine Lache.
    Captain Smooth sah auf das Stück Eisen, das Ben Brasken in der Hand hielt. Es war etwa ein Fuß lang, weniger als einen halben breit, und auf der oberen Flachseite hatte es eine Art Handgriff. Dadurch sah es einem altmodischen Bügeleisen ähnlich, von jener Sorte, die man noch auf dem Herd warmmachen mußte, nur daß beide Enden stumpf waren.
    Als Captain Smooth endlich die Sprache fand, zeigte er auf das Eisen und fragte: »Was ist das?«
    »Ein

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