DS073 - Der fliegende Tod
gewesen war. Jetzt war der Straßenbelag voller Löcher.
Die letzten Häuser blieben hinter ihnen zurück. Sie kamen in trostlos eintöniges Marschland. Rechts von der Straße tauchte das auf, was einmal ein Benzinlagertank gewesen sein mußte. Jetzt war es ein Schrottplatz.
Dort hinein lenkte der Fahrer den Streifenwagen.
In dem großen Benzinlagertank war längst kein Benzin mehr. Nur ein Teil des kreisrunden Kessels ragte noch aus dem Boden. Der Rest war offenbar zum Verschrotten abmontiert worden.
Der Streifenwagen parkte in der Nähe, und die beiden Beamten stiegen aus und gingen voran.
Der eine meinte: »Die Kerle müssen sich diesen alten Lagertank als Versteck hergerichtet haben. Ganz schön raffiniert, nicht wahr?«
Doc bestätigte, daß dem so war.
Sie gingen auf eine schwere Eisentür zu, die in dem Betonsockel des alten verrosteten Lagertanks eingelassen war.
Von innerhalb des Tanks waren gedämpfte, aber durchaus vernehmbare Geräusche zu hören, die auf einen wilden Kampf hindeuteten, der dort offenbar im Gange war. Eine Stimme war über alle anderen hinweg zu vernehmen – die von Monk.
Einer der Cops sagte gepreßt: »Das hört sich nach dem Kerl an, den die anderen Monk nennen.«
Doc nickte und trat zur Seite, als der stämmigere der beiden Cops nach dem schweren Eisenriegel langte, der die Stahltür von außen verschloß.
»Wir ließen sie lieber hier eingeschlossen, bis wir Sie zu Hilfe holen konnten«, sagte der Beamte, während er die Tür aufzog. »Kommen Sie – aber machen Sie sich auf einiges gefaßt.«
Als Doc den beiden Männern in das Innere des Tanks folgte, glitt seine Hand zu der Weste, die er unter seinem Jackett trug.
In diesem Moment knallte die schwere Stahltür hinter ihm zu, und er brachte den Arm hoch, um sich vor dem grellen Lichtschein zu schützen, der ihn völlig blendete. Gleichzeitig stieß der Bronzemann einen eigenartigen Ruf aus. Die Worte waren nicht verständlich.
Von jenseits des blendenden Lichts und hundertmal verstärkt von der hohlen riesigen leeren Stahlkammer kam eine Vielfalt von Schreien. Es waren die Stimmen von Monk, Ham und dem schmächtigen Long Tom.
Aber diese Schreie brachen plötzlich ab. Seine Helfer verhielten sich auf einmal merkwürdig still.
Doch andere in der Stahlkammer taten das nicht. Sie kämpften weiter.
Sie konnten nicht wissen, was Doc Savage in der alten Mayasprache gerufen hatte, die nur er und seine Helfer beherrschten. Doc hatte gerufen: »Haltet den Atem an!«
Im selben Moment packte er den stämmig gebauten Cop neben sich. Mit einer blitzschnellen Bewegung schleuderte Doc den Kerl zu Boden daß ihm die Luft wegblieb. Dann sah er sich nach dem schlanken hochgeschossenen Partner des Cops um.
Aber in der Sekunde, die Doc gebraucht hatte, seinen Ruf auszustoßen und etwas durch die Luft zu schleudern, war der zweite Cop zur Stahltür zurückgerannt. Er war es gewesen, der sie zugeschlagen hatte – von außen.
Doc Savage stand still und hielt den Atem an, wie er es schon seit mehr als zwanzig Sekunden getan hatte. Er wartete, bis im ganzen gut eine Minute verstrichen war. Dann atmete er durch und rief: »Seid vorsichtig! Wir können nicht sicher sein, wie lange das Anästhesiegas in einem derart geschlossenen Raum noch nachwirkt!«
Irgendwo jenseits des blendenden Lichts, auf der anderen Seite des Tankinneren, ließ jemand geräuschvoll die Luft ab, und dann war Monks Stimme zu hören.
»Juuhuu!« rief der haarige Chemiker. »Da, sieh sie dir mal an!«
Doc trat auf das grelle Licht zu, das sich als ein Tausend-Watt-Scheinwerfer auf einem Stativ herausstellte. Er drehte ihn herum leuchtete mit ihm die andere Seite des Tankinneren an.
Mit grinsendem Gesicht hockte Monk rittlings auf einer leblosen Gestalt. Von den anderen Gestalten, die bewußtlos am Boden lagen, waren einige in Overalls gekleidet. Es waren die Kerle aus der bei der Explosion zerstörten Fabrikhalle.
Ham und Long Tom standen Wache über den am Boden hingestreckten Gestalten. Vor etwas mehr als einer Minute waren sie noch selber die Gefangenen gewesen; jetzt hatten sie mit ihren Häschern die Rollen getauscht.
Die attraktive Honey Sanders lag ebenfalls am Boden, den Kopf auf den ausgestreckten Arm gelegt, so als ob sie friedlich schlief.
Was der Bronzemann geworfen hatte, als er das Innere des Tankkessels betreten hatte, war eine der von ihm erfundenen Anästhesiegasbomben gewesen. Beim Aufschlag war die dünne Glaskugel zerbrochen. Das
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