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DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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»Sie werden noch mehr Beweise für das bekommen, was hier vor Ihnen liegt. Sie werden dann wissen, daß der Jungbrunnen nicht nur Legende ist.«
    Das ihnen inzwischen schon vertraute Metallklappern kam aus dem Innenhof. Monk gab einen seltsam unartikulierten Laut von sich. Ham starrte ungläubig hinunter.
    Waffentragende Soldaten in altmodischen Rüstungen kamen in den Innenhof marschiert. Sie sahen weder rechts noch links. Hinter ihnen kam eine lange Schlange von Indios. Ham bemerkte, daß sie die Abzeichen und die Festkleidung der alten Azteken trugen. Sie waren angekettet. Es waren alles jüngere Leute, nur an ihrer Spitze hoppelte ein alter Indio, dessen Gesicht nur aus Falten zu bestehen schien. Als er sich umwandte und grinste, waren seine zahnlosen Gaumen zu erkennen.
    Die Prozession hielt an, als der alte Indio am Jungbrunnen angekommen war. Die Spanier ließen sich alle auf ein Knie fallen. Dann war ein seltsamer Gesang zu vernehmen, bei dem sich Monk die Nackenhaare aufstellten.
    Der Gesang endete plötzlich. In diesem Augenblick waren von irgendwoher im Schloß tiefe Orgeltöne zu vernehmen. Mit dem schauerlichen Brimborium erinnerte das Ganze an eine Satansmesse.
    Der alte Mann streckte seine dürre Hand aus, nahm dem Mädchen am Springbrunnen die Kürbisflasche aus der Hand. Dann begann er zu trinken. Ein feines Summen war an die Stelle der Orgelmusik getreten. Monk wollte aufschreien, aber die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Er brachte keinen Ton heraus.
    Der alte Mann langte mit zittriger Hand nach einer zweiten Kürbisflasche Wasser. Dann wandte er sich zu dem Springbrunnen zurück. Langsam reckte sich seine Gestalt. Die Runzeln in seinem Gesicht begannen zu schwinden. Mit seinen dürren Händen, die zu zittern auf gehört hatten, strich er sich am Körper auf und ab. Monk und Ham sahen entgeistert mit an, wie aus dem Greis ein blühender Jüngling wurde, der herausfordernd den Kopf in den Nacken warf.
    Fletcher Carter begann aufgeregt zu flüstern. »Ich habe zufällig die Geschichte seiner Rückkehr gehört. Er entkam ihnen, vor vielen Jahren. Diese Azteken sind die Sklaven von de Sotos Männern. Aber wenn das Alter ihr Leben bedroht, kehren sie freiwillig in die Sklaverei zurück, damit sie weiterleben können.«
    Monk schloß die Augen. Er wollte nichts mehr sehen. Er öffnete sie aber wieder, als der wieder zum Jüngling gewordene Mann einen spitzen Schrei ausstieß. Er zeigte auf die drei Männer auf dem Balkon.
    Wie ein Mann fuhren die Spanier herum. Sie rannten auf Türen zu, schrien einander zu, die drei Eindringlinge zu fassen.
    Carter voran flohen diese durch das Gewirr der Tunnelgänge. Manchmal schien der Privatdetektiv zu zögern, aber niemals für lange.
    »Verstehen Sie jetzt, warum der Standort des Damms geändert werden muß?« keuchte er. »Ich wurde auf den Fall angesetzt, weil meinen Auftraggebern Mineralvorkommen hier gehören, die sich einmal als äußerst wertvoll erweisen könnten. Auch das muß man bedenken.«
    Die Geräusche der Verfolger kamen näher. Carter flitzte um eine Ecke, schlug eine neue Richtung ein.
    »Wir – wir haben hier ein Geheimnis vor uns, daß sich als ein unschätzbares Geschenk für die Menschheit erweisen könnte«, keuchte er. »Können Sie nicht Doc Savage hierher bringen, damit auf seinen Einfluß hin der Damm anderswohin verlegt wird?«
    Sie flitzten um eine weitere Gangecke.
    »Wir müssen dieses Geheimnis sorgfältig bewahren«, keuchte Carter im Rennen. »Und wir müssen diese Indios schützen – sie sind Mayas. Ich glaube, Doc Savage hat zu denen ohnehin eine enge Bindung und hilft ihnen, wo er kann. Diese Spanier sind sich nicht bewußt, daß sie Gesetze brechen und Unrecht tun. Und ihre Rechtsansprüche sind ja auch älter als die der ganzen Vereinigten Staaten.«
    Ham runzelte die Stirn. Im Grunde hatte Carter damit nicht einmal unrecht. Aber was ihren Fluchtweg betraf, so schien er sie im Kreis zu führen.
    Monk wandte sich an den Anwalt, auf mayanisch. Ham nickte.
    »Wollen Sie das tun?« japste Carter. »Doc Savage bitten, daß er seinen Einfluß geltend macht?«
    »Nein«, schnappte Monk. »Sie sind ein Schwindler und ...«
    Monk brach ab. Carter war um eine Gangecke geflitzt, und als sie dort anlangten, war er verschwunden.
    »Deine Schuld!« schnappte Ham. »Wenn du weiter mitgespielt hättest, würde er uns vielleicht hier rausgeführt haben.«
    »Aber der Kerl ist ein ausgemachter Schurke. Er führte uns ständig im Kreis herum

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