DS084 - Der Metall-Meister
ebenfalls dabei«, sagte Monk.
»Und sie flogen in Richtung Süden?« mutmaßte Doc.
»Allerdings«, bestätigte Monk. »Ich schätze, sie sind zur Alligator-Insel unterwegs, wo immer die liegen mag.«
»Sie ist auf den Karten eingetragen«, sagte Doc. »Kein Kunststück, dorthin zu finden.«
Monk grinste breit. »Wir fliegen also hin?«
»Ja, sofort«, sagte Doc.
Ein Summer schlug an. Er gehörte zu einer der Alarmanlagen, die jetzt anzeigte, daß jemand im Flur war. Monk ging auf die Tür zu, öffnete sie, und das Kinn fiel ihm herab.
Die hübsche Nan Tester kam herein.
»Sie haben mich laufenlassen«, sagte sie.
»Aber ich sah doch, wie man Sie mit ins Flugzeug nahm!« platzte Monk heraus.
Sie blinzelte, schaute überrascht.
»Man kann wohl sagen, daß Sie allerhand herumkommen«, sagte sie. »Wenig später landeten sie in New Jersey und setzten mich aus.«
Monk zeigte ihr sein freundlichstes Grinsen. Besonders er war für weibliche Schönheit sehr empfänglich. Tatsächlich beschäftigte er in seinem chemischen Penthouselabor im Wall-Street-Bezirk die hübscheste Sekretärin, die er hatte finden können.
»Und ich dachte schon, man hätte Sie als Gefangene weggeschleppt«, sagte Monk. »Bin ich froh, daß es nicht so ist.«
»Warum hätten sie mich mitschleppen sollen?« bemerkte Nan Tester. »Ich habe praktisch keine Ahnung, worum es bei der Sache eigentlich geht. Öder zumindest glauben sie das.«
»Dann haben Sie in der Zwischenzeit also nichts herausbringen können?« warf Doc Savage ein.
Nan Tester lächelte den Bronzeriesen an. Der Schalk stand in ihren Augen, und Monk, der dies sah, war nach lautem Aufstöhnen zumute. Er kannte die Anzeichen. Das Mädchen hatte sich prompt in Doc verliebt. Das bedeutete, daß Monks Chancen schwanden. Dabei machte sich Doc gar nichts aus Frauen, oder vielmehr, er hatte seit langem entschieden, daß in seinem gefährlichen Leben für Frauen kein Platz war, weil eine Frau, an die er sich band, ihn für seine Gegner höchst verwundbar gemacht hätte.
Nan Tester sagte: »Ich hörte zufällig den Namen des Mannes mit, der der Metallmeister ist.«
»Und wer ist er?« Monk schrie es förmlich.
»Ein Bursche namens Punning Parker«, sagte Nan Tester.
14.
Punning Parker, kleinformatiger Sack aus Haut und Knochen, der er war, kam an Bord des Teufelsschoners ›Innocent‹ glänzend zurecht. Er hatte sich in das Vertrauen von Topsl Hertz schleichen können und war in vielerlei Hinsicht ein idealer Gefolgsmann. Er widersprach zum Beispiel niemals. Und wenn er eine Idee ausbrütete, verstand er es, sie Topsl so zu suggerieren, daß der sie für seine eigene hielt und deshalb nichts mehr dagegen sagen konnte.
»Schätze, wir beide würden ein ideales Gangsterpaar abgeben«, bemerkte Topsl Hertz stolz.
»Yeah, eine Art Paar von Edelgangstern mit Hertzen«, sagte Punning.
»Nur Ihre Kalauer taugen nichts, die stinken«, sagte Topsl.
Das war vor mehreren Stunden gewesen. Jetzt rekelte sich Punning Parker in einem Liegestuhl im Schatten eines Vorsegels auf dem Vordeck. Die Stelle lag genau über den zwei winzigen Verschlägen, in die die beiden Gefangenen, Colonel John Renwick und Louis Tester, gesperrt werden waren.
Punning Parker hatte einen verschlagenen Ausdruck im Gesicht. Er sah zu Topsl Hertz hinüber, der das Hauptsegel nachzutrimmen versuchte. Der verschlagene Gesichtsausdruck besagte, daß Punning Parker nicht viel Respekt vor Topsls Intelligenz hatte. Der Blick besagte auch, daß er entschieden hatte, daß Topsl nicht schwer zu täuschen sein würde.
Punning Parker war im Augenblick jedoch an etwas anderem interessiert. Dies war ein kratzendes Geräusch, das von unter ihm zu kommen schien, und bisweilen sogar über den Lärm des Motors zu hören war, der beträchtlich war. Der Motor lief mit Höchsttouren und trieb den Schoner mit einer Geschwindigkeit voran, die jeden mit Hilfsmotoren vertrauten Seemann überrascht haben würde. Im Augenblick fuhr der Schoner mit Segeln und Motorkraft.
Punning Parker stand plötzlich auf und ging hinunter. Er suchte den Verschlag, in dem Renny eingesperrt war, zog eine Pistole, schloß die Tür auf und leuchtete hinein.
Der großfäustige Ingenieur kauerte unschuldig an der entfernten Schottwand. Sowohl Renny wie auch Tester waren die Fesseln abgenommen worden.
»Mich können Sie mit Ihrer Unschuldsmiene nicht täuschen«, sagte Punning.
»Was?« knurrte Renny.
»Bleiben sie, wo Sie sind«, befahl
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