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Dschiheads

Dschiheads

Titel: Dschiheads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke
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Willen keinen Grund für Ihre Erheiterung entdecken.« Cayley atmete heftig und reckte erneut das Kinn. »Ihre Aufgabe besteht ferner darin«, fuhr er energisch fort, »Ihre Forschungsergebnisse dem Flottenkommando von New Belfast vorzulegen. Dort wird entschieden werden, wie weiter zu verfahren ist.«
    Â»Commander Wolf hat von mutwilligen massiven Beschädigungen an den Kunstwerken …«
    Â»Felsritzungen.«
    Â»â€¦ Kunstwerken berichtet. Ich werde es mir nicht nehmen oder von Ihnen verbieten lassen, mit dem Ober bonzen dieser Selektierten oder Dschiheads zu reden, dass er die Finger davon zu lassen hat, bevor nicht vom Flottenkommando eine Entscheidung getroffen wurde.«
    Â»Reden?«, schnaubte Cayley. »Er wird nicht mit Ihnen reden. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf, Professor. Das gehört auch nicht zu Ihrem Auftrag. Das übersteigt Ihre Kompetenz.«
    Â»Erlauben Sie, Commander, aber ich bin nicht Ihrer Befehlsgewalt unterstellt. Was maßen Sie sich an?« Die Feuerechsen bewegten sich unruhig. Das Rot ihrer Rückenzeichnung wurde um einen Grad heller. Sie schoben sich vor bis auf die Handrücken und machten wieder kehrt. Ailif strich erneut mit der Hand über die Unterarme. Die Tattoos wurden unsichtbar, verschmolzen mit seiner dunklen Haut.
    Â»Ich trage die Verantwortung für diesen Stützpunkt«, sagte Cayley streng. »Ich möchte nicht, dass hier wieder Zustände einreißen wie unter meinem Vorgänger Commander Wolf – dass die Lebensmittellieferungen über den Fluss eingestellt werden und die Männer hier scharenweise davonlaufen.«
    Â»Wenn Sie nicht genügend Autorität haben, Commander Cayley …«
    Der Kommandant presste seine ohnehin schmalen blassen Lippen noch mehr zusammen. Zorn straffte seine Halsmuskeln und ließ die Konturen seiner Kinnbacken hervortreten. Er hob die Stimme und schnarrte: »Professor Avrams, ich warne Sie in aller Form. Sie wagen sich auf gefährliches Terrain. Die Selektierten betrachten ihr Gebiet als heiliges, ihnen von Gott zugewiesenes Land, das kein Ungläubiger betreten darf. Sie begeben sich in Lebensgefahr, wenn Sie sich darüber hinwegsetzen.«
    Jonathan gab ein ersticktes Jaulen von sich.
    Eine leuchtend grüne Echse erschien in Ailifs Halsausschnitt; ihre rote Zunge schnellte hervor und leckte über seine Wange.
    Â»Ruhig, Jonathan«, sagte Maurya. »Und du auch, Ailif.«
    Ailif blies die Backen auf und ließ langsam die Luft ab. Die Echse verschwand wieder unter dem Shirt. Er hob beide Hände, starrte Cayley zehn Sekunden lang wortlos an, dann ließ er sie resigniert sinken und nickte. »Okay, Sir«, knurrte er unter seinem Schnauzer hervor. »Ich habe verstanden.«
    Maurya sah irritiert zur Seite. Sie hatte plötzlich das Gefühl, die Blüten der Topfpflanzen hätten sich bewegt. Ihre hässlichen Gesichter hatten vorher in alle Richtungen geblickt – jetzt hatten sie sich ihr zugewandt. Maurya war, als starrten sie sie vorwurfsvoll an. »Was ist das denn?«, fragte sie unbehaglich.
    Der Kommandant blickte nun ebenfalls zu den Pflan zen. »Noch nie davon gehört, Frau Professor?«, fragte er und verzog spöttisch den Mund. »Das sind unsere Lilas, unsere Listening Ladies. Sie reagieren auf Geräusche und Stimmen. Als Exobiologin sollten Sie sie doch wohl kennen.«
    Â»Natürlich habe ich von dieser Spezies gehört, aber noch nie welche in natura gesehen.«
    Â»Dann sehen Sie sich diese Prachtexemplare an. Sie gedeihen im Ontosdelta. Ich mag sie. Sie sind geduldige Zuhörerinnen.« Der Kommandant lachte, doch als er merkte, dass sein Scherz nicht so richtig ankam, zuckte er mit den Achseln.
    Klar, wenn man sonst niemanden hat, der einem zuhört, dachte Maurya. Die Lilas schenken dir jedenfalls ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Der Kommandant seufzte, dann blickte er zu Boden und faltete die Hände, als habe er ihnen eine weitere unerfreuliche Eröffnung zu machen. »Um ehrlich zu sein«, sagte er nach kurzem Zögern, »ich hätte mir gewünscht, die Flotte hätte keine Frau geschickt. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Frau Professor Fitzpatrick. Das ist, um Himmels willen, nicht gegen Ihre Person gerichtet. Wir freuen uns natürlich über Ihren Besuch. Ich ganz besonders. Glauben Sie mir.«
    Â»Wie soll ich das verstehen, Commander?«, fragte Maurya misstrauisch.
    Â»Sie

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