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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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ist der einzige Weg, den ich kenne. Aber wenn du uns dorthin bringen kannst …«
    »Keine Sorge«, erwiderte Kit leichthin. »Ich weiß, wie man nach London kommt, kein Problem: Es ist der Ort, wo all das hier begann.«
    »Da hast du recht«, sagte Mina. »Ihr zwei bleibt hier. Ich werde gehen und Vorkehrungen treffen, damit sofort eine Nachricht an Gianni überbracht wird.« Sie verließ das Zimmer, wobei sie vor sich hin murmelte: »Wir werden auch etwas Geld brauchen, und …«
    Als sie nur noch zu zweit waren, sagte Kit: »Es wird alles gut werden. Das wird es bestimmt.«
    »Mach dir wegen mir keine Sorgen; ich bin okay. Ich versuche immer noch, mich daran zu gewöhnen – das ist alles.« Cass zwang sich zu einem tapferen Lächeln. »Es kann ein bisschen überwältigend sein.«
    »Erzähl mir was Neues.« Er ging zum Fenster hinüber, öffnete ein wenig die knarzenden Läden und legte sein Auge an den Spalt.
    »Siehst du jemanden?«
    »Nein.« Er schloss wieder die Läden. »Bloß ein Kind und einen Hund.«
    Es gab ein leises Klopfen an der Tür, und Wilhelmina trat wieder ein. »Okay, ich habe den kleinen Hans hinüber zum Geschäft geschickt mit einer Botschaft für Gianni: Der Junge soll ihm sagen, noch zehn Minuten zu warten, nachdem Hans fortgegangen ist, und Etzel mitteilen, dass wir alle für ein paar Tage weggehen müssen. Dann wird sich Gianni hinunter zum Rathaus begeben. Und wir werden selbst diese Richtung einschlagen.«
    »Das ist viel zu riskant«, erwiderte Kit. Das Bild von dem, was das letzte Mal passiert war, als er aus der Stadt zu fliehen versucht hatte, kam ihm sofort spontan in den Sinn. Aus der Stadt hinausgejagt und beschossen zu werden hatte keinen wirklichen Reiz für ihn. »Wir müssen davon ausgehen, dass einer von Burleighs Schlägern den Platz beobachtet. Wahrscheinlich überwachen sie ebenso das Stadttor.«
    »Wir nehmen das Fuhrwerk«, entgegnete Mina. »Darin können wir uns hinten verstecken und Etzel oder irgendjemand anders bitten, dass er uns hinausfährt.«
    »Nicht Etzel – das würde sie argwöhnisch machen. Wer kommt sonst noch infrage?«
    Mina hielte eine Sekunde lang inne, um nachzudenken. »Ich weiß! Das Fuhrwerk ist beim Stallknecht – wir nehmen Albert, damit er uns hinausfährt.«
    Kit runzelte die Stirn und beurteilte die Durchführbarkeit dieses hastig ausgeheckten Plans. »Okay. Aber was ist mit Gianni?«
    »Ich lasse Albert anhalten und Gianni auflesen – als ob er ihm eine Mitfahrgelegenheit anbieten würde«, antwortete Mina. »Das sollte funktionieren.«
    Ein paar Minuten später hörten sie, wie die Apothekentür geschlossen wurde, und gingen die Treppe hinunter. Dort stand Hans, der Apothekenjunge, mit einer Blechdose in der Hand. Wilhelmina ging zu ihm, nahm das Kästchen und tauschte ein paar Worte mit ihm. Sie dankte ihm, öffnete die Dose und fischte eine glänzende Münze heraus, die sie in seine Hand fallen ließ.
    »Vielen Dank«, sagte sie auf Deutsch zu dem Jungen, dann wandte sie sich den anderen zu. »Die Botschaft wurde übermittelt. Und ich habe Geld bekommen.« Sie ließ die Münzen in der Büchse scheppern. »Wir sind startklar.«
    Im hinteren Bereich des Geschäfts rief Wilhelmina nach der Apothekerin. Die beiden redeten kurz miteinander und umarmten sich. Anschließend drehte sich Mina zu den anderen um. »Falls jemand kommt, um hier herumzuschnüffeln, ist unser Geheimnis sicher. Anya wird das schon machen.«
    Sie verließen das Geschäft durch die Hintertür und eilten eine sehr dunkle Gasse hinunter. So schnell und so leise wie möglich marschierten sie einen Durchgang entlang, der nicht nur äußerst eng, sondern auch mit allen Arten von Abfall angefüllt war: leere Lattenkisten und Schachteln, ausrangierte Möbel, Haufen aus zerfallendem Unrat, zerbrochenes Glas und Geschirr. Sie gingen im Gänsemarsch und arbeiteten sich langsam um die Hindernisse herum, bis sie zum Ende der Gasse kamen: Diese mündete in eine Seitenstraße, die vom Hauptplatz abzweigte. Nach einer raschen Überprüfung, die bestätigen sollte, dass es keinen Burley-Mann gab, der mit scharfem Blick herumschlich, betraten die drei die Straße. Sie liefen durch weitere dunkle Gassen, bis sie beim Stallknecht ankamen, der eine Stallung in der Straße unterhielt, die sich am hinteren Ende des Altstädter Rings befand.
    Die Stalltüren waren verriegelt und verschlossen, und der kleine Hof lag still in der Dunkelheit. Das Häuschen des Stallknechts bildete eine Seite

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