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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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kommt.«
    »Danke, Mina«, sagte Cass, die ihren Anteil in die Tasche steckte.
    »Ist schon in Ordnung.« Mina versteckte das Kästchen neben dem Sockel des Brunnens. »Alles, was jetzt noch fehlt, ist, dass du uns erzählst, wie man nach Damaskus kommt.« Sie drehte sich um und rief: »Gianni, du solltest Cass’ Ausführungen auch zuhören, damit du mir helfen kannst, mich daran zu erinnern.«
    Er kehrte zurück, und sie steckten die Köpfe zusammen und redeten über die Wegbeschreibung.
    »Okay, kapiert«, erklärte Wilhelmina nach einem Moment. »Wir treffen euch in Damaskus.«
    »So Gott will«, fügte Gianni hinzu.
    Wilhelmina bemerkte Cass’ gerunzelte Stirn. »Mach dir keine Sorgen. Du hast Kit, wenn du in Schwierigkeiten gerätst.« In einer schwesterlichen Geste drückte sie Cass die Hand. »Es wird schon alles für euch klargehen.« Dann wandte sie sich Gianni zu und sagte: »Am besten wir machen uns jetzt auf den Weg. Unser Absprungpunkt ist ungefähr eine Meile weiter entlang der Linie.« Sie winkte Kit und Cass zu, nahm Gianni am Arm und begann, die Falte zwischen den Hügeln entlangzuspazieren.
    »Bis dann!«, rief Kit. »Bring uns einen Beutel mit magischem Feenstaub mit.«
    »Viel Glück, ihr zwei.«
    »Vaya con Dios!« , verabschiedete sich Gianni.
    Kit und Cass sahen zu, wie die zwei vom Mond beleuchteten Gestalten in die Nacht hinein verschwanden; dann drehten sie sich einander zu.
    »Wir können uns genauso gut einen Platz zum Hinsetzen suchen und es uns bequem machen«, sagte Kit. »Wir haben noch ein paar Stunden.«
    »Wirst du wissen, wann der Ley aktiv ist?«, fragte Cass und rieb sich über die Arme.
    »Ja, ich kann es in den meisten Fällen spüren – wie ein Prickeln auf der Haut. Ist dir kalt?« Er ging zu dem Brunnen und setzte sich nieder, wobei er auf den Boden neben sich klopfte. »Hier, setz dich direkt zu mir, und wir halten uns gegenseitig warm – wie es die Leute in der Steinzeit machen.«
    Cass ließ sich neben ihm auf den Boden sinken, und Kit legte einen Arm um sie herum und zog sie nah an sich heran. »Du kannst schlafen, wenn du möchtest. Ich werde Wache halten und dich wecken, wenn es Zeit ist, zu gehen.«
    »Ich könnte nicht schlafen, selbst wenn man mich dafür bezahlen würde«, sagte sie und kuschelte sich ein wenig enger an ihn. »Erzähl mir von den Steinzeitmenschen, mit denen du zusammen warst. Ich möchte sie persönlich kennenlernen, wenn …« Sie hielt inne. »Ich schätze, wenn all dies vorüber ist. Du hast es mir versprochen, erinnerst du dich – und es ist meine Absicht, dass du dich daran hältst.«
    »Natürlich. Wir haben eine feierliche, heilige Übereinkunft.«
    »Eine heilige, feierliche Übereinkunft«, korrigierte sie ihn.
    Aneinandergeschmiegt am Fuße des Brunnens unterhielten sie sich, bis die Sterne zu verschwinden begannen, und sie beobachteten, wie der Himmel sich allmählich aufhellte. Als sich zum Schluss am östlichen Horizont ein Rosarot zeigte, befand Kit, dass die Zeit herannahte.
    »Jetzt wird es nicht mehr lang dauern«, sagte er und erhob sich. »Ich werde die Schritte abmessen und den Punkt markieren, sodass wir den Absprung exakter einschätzen können. Mina hat uns nicht viel Spielraum für einen Irrtum gestattet.«
    Cass trieb einen geeigneten Stein auf und folgte Kit zu der Stelle, wo er beim Zählen seiner Schritte anhielt. Sie legte den kleinen Felsbrocken an dem Punkt ab, auf den Kit hinwies; anschließend schaute er sich nach zwei weiteren Steinen um und fügte sie noch dazu, sodass sie einen kleinen Haufen bildeten. »Da. Jetzt werden wir uns nicht verschätzen.«
    Während sie zum Brunnen zurückgingen, fragte Cass: »Spürst du irgendetwas?«
    »Hunger. Wir scheinen gestern Abend das Essen ausgelassen zu haben. Ich könnte ein Frühstück vertragen. Was ist mit dir?«
    »Jetzt, wo du es erwähnst – absolut.«
    »Wir besorgen uns was, sobald wir nach London kommen. Ich kenne einen ausgezeichneten kleinen Laden …« Er hielt inne, da er sich an etwas erinnerte. »Oh, er wird noch nicht geöffnet sein.«
    »Um sechs in der Früh?«
    »Nicht im Jahr 1666. Wir müssen vielleicht ein paar hundert Jahre warten.«
    Cass runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass ich so lange warten kann.«
    »Dann werden wir eine Pastete auf der Straße nehmen. Das wird vorhalten, bis wir zum Clarimond House kommen. Wir sagen Villiers, er soll dafür sorgen, dass die Köchin in aller Eile ein vollständiges englisches Frühstück

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