Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
Vom Netzwerk:
»Tatsächlich habt ihr, liebe Freunde, meinen Sinn für Abenteuer wieder aufleben lassen. Ihr habt in mir meine Bestimmung wieder erneuert.«
    »Als Priester?«, sann Kit laut nach, der sich fragte, wie sie das geschafft hatten.
    »Ich bin immer ein Priester gewesen, und ich werde immer ein Priester sein – das ist meine Berufung. Doch meine Bestimmung ist es, nach Wissen zu streben – über das, was einige Leute auf originelle Weise die verborgenen Mechanismen des Universums genannt haben. Dies ist von Gott bestimmt worden, wie ich glaube. Ich habe mich auf meiner Bergspitze versteckt; und während es eine Zeit fruchtbarer Unternehmungen gewesen ist, hat sich die Welt weitergedreht. Ich war ein Mann im Schlaf, aber ich bin erwacht – und nicht einen Moment zu früh.«
    »Gianni, alter Kumpel, du bist ein erstaunlicher Kerl«, merkte Kit an.
    »Nein, mein Freund«, entgegnete der Priester, der plötzlich ernst wurde. »Ich bin bloß jemand, dem viel gegeben worden ist. Sieh her, wir haben wichtige Arbeit zu erledigen, und nichts darf uns dabei aufhalten. Wir müssen unter allen Umständen zur Seelenquelle zurückkehren. In diesem Augenblick kann ich noch nicht sagen, warum, aber dies ist von allergrößter Wichtigkeit, wie mein Gefühl mir sagt.«
    »Bravo! Richtig!« Kit klopfte mit der Hand auf den Tisch. »Lasst uns das tun. Zuerst müssen wir einen Weg zurück zum Knochenhaus finden.«
    »Das ist möglicherweise leichter gesagt als getan«, hob Mina hervor. »Da ist diese gigantische Eibe, an der wir vorbeikommen müssen, weißt du.«
    »Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, Signorina – das weiß ich.« Gianni hob triumphierend seine Kaffeetasse in die Höhe. »Gott segne euch, meine lieben Freunde; es ist schon lange her, seit ich das letzte Mal eine solche Begeisterung verspürt habe.«
    »Warte, bis du die Seelenquelle gesehen hast«, beschied Kit ihm. »Dann wirst du etwas haben, das dich wirklich begeistern wird.«
    »Okay«, sagte Wilhelmina, »führe uns dadurch. Ich möchte es besser verstehen.«
    »Nun, ich denke, wir müssen erstens einen Weg finden, zu der Zeit zurückzukehren, als der Fluss-Stadt-Clan das Tal bewohnte – bevor die Eibe dort war. Das würde alles um einiges einfacher machen«, schlug Kit vor. »Die Ley-Linie, die zu der großen Schlucht führt … irgendetwas stimmt damit nicht, und das ist eine Tatsache.«
    »Ich hatte niemals irgendwelche Probleme mit ihr«, betonte Mina.
    »Vielleicht. Aber ich konnte sie nicht dazu bringen, überhaupt zu funktionieren. Während all der Zeit, die ich dort war, habe ich niemals mehr als ein Zittern von statischer Elektrizität von ihr bekommen.« In kleinen Schlucken trank er nachdenklich seinen Kaffee. »Ich hatte keine Schwierigkeiten, zu dem Tal zu gelangen – aber nachdem ich erst einmal dort angekommen war, konnte ich einfach nicht mehr zurückkehren. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich über jene Ley-Linie in der Höhle gestolpert bin, habe ich mehr oder weniger in der Steinzeit festgesteckt.«
    »Ah, meine Freunde!«, rief Gianni. »Wo wir gerade von der Höhle sprechen … Das erinnert mich daran, dass ich Fotos gemacht habe, als wir dort waren, s í ? « Er griff nach seiner Umhängetasche, legte sie auf den Tisch und öffnete die Klappe. Anschließend holte er einen gewöhnlichen braunen Briefumschlag hervor, aus dem er eine Reihe von glänzenden Schwarz-Weiß-Fotografien herauszog. »Während ich in Rom war, habe ich die Gelegenheit genutzt, den Film entwickeln zu lassen.« Er begann, die Fotos auf dem Tisch zu verteilen. »Dies sind die Fotografien, die ich innen in der Höhle gemacht habe. Wir ihr seht, sind die Bilder scharf und deutlich – sehr gute Darstellungen, wenn ich das selbst so sagen darf.«
    »Es hat funktioniert! Erstaunlich!«, bemerkte Kit, der sich über die Reihe von Fotos beugte. In Schwarz-Weiß und durch die Abflachung beim fotografischen Verfahren hatten die gemalten Symbole eine stärkere Konturenschärfe und einen besseren Kontrast angenommen, als man jemals im düsteren Licht einer steinzeitlichen Lampe hätte wahrnehmen können. »Diese Bilder sind fantastisch. Man kann jeden kleinen Punkt und Schnörkel sehen.«
    »Merk dir, wo wir gerade stehen geblieben sind«, sagte Wilhelmina, erhob sich und eilte aus dem Raum. Ein paar Minuten später kehrte sie mit einem flachen, in Leinen gewickelten Päckchen zurück, das von einem scharlachroten Band zusammengehalten wurde. »Machen wir einen Vergleich – wollen

Weitere Kostenlose Bücher