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Du bist das Boese

Du bist das Boese

Titel: Du bist das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Costantini
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in der Bar zwei Kaffee. Für mich koffeinfrei.«
    »Ich möchte keinen. Lieber einen Grapefruitsaft«, sagte Corvu.
    Balistreri sah ihn angewidert an. »Grapefruit? Vor dem Mittagessen? Das hält doch kein Magen aus.«
    »Ich trinke keinen Kaffee mehr«, erklärte Corvu mit entschlossener Miene.
    »Also, einen Kaffee und einen ekligen Saft. Schick Coppola und Mastroianni zu uns und frag sie, ob sie auch etwas wollen.«
    Coppola und Mastroianni hörten sich die Neuigkeiten aufmerksam an.
    »Wir müssen noch mal mit Ramona sprechen«, sagte Mastroianni.
    »Und mit Ornella Corona«, ergänzte Coppola.
    »Mastroianni, du sorgst dafür, dass die Iordanescu auf unsere Kosten nach Rom kommt. Um die Corona kümmere ich mich selbst.«
    »Aber warum soll ich denn nicht …«, protestierte der Zwerg.
    »Weil du dir noch einmal den amerikanischen Touristen vornehmen musst, diesen Fred Cabot.«
    Die Aussicht auf weitere sprachliche Peinlichkeiten behagte Coppola gar nicht.
    »Cabot ist wieder in Amerika«, wandte er ein.
    »Dann rufst du ihn eben an. Wir haben doch seine Personalien.«
    Coppola fluchte innerlich und nickte mit zerknirschter Miene.
    »Und von Carmen, der Verlobten des Senegalesen, möchte ich wissen, was für eine Harnwegsinfektion sie ihm angehängt hatte.«
    Die anderen sahen ihn erschrocken an.
    »Dottò, so etwas Intimes frag ich nicht!«
    »Dann schicke ich dich eben ins Gefängnis, um die Schäfer zu verhören«, schlug Balistreri gehässig vor.
    Coppola machte große Augen. »Schon gut, Dottore. Ich telefoniere also Cabot hinterher, und dann rede ich auch noch mit Carmen.«
    »Prima«, fuhr Balistreri fort. »Das Verhör der beiden Schäfer übernehmen Corvu und Piccolo, gemeinsam mit dem Staatsanwalt.«
    Corvu hob eine Hand. »Wir haben die richterliche Genehmigung, uns die Namen der ENT -Aktionäre geben zu lassen. Jetzt ist ja eine direkte Verbindung zu einer Straftat gegeben.«
    Nachmittag
    Corvu hatte ungewöhnlich gute Laune. Balistreri machte es ein bisschen Angst, ihn so fröhlich und selbstbewusst zu sehen. Als beruhte die Zuverlässigkeit seines Mitarbeiters nur auf dessen Unsicherheit und als wäre seine verliebte Sorglosigkeit schon die Vorstufe zur Schlamperei.
    Bis zu ihrem Termin um zwei Uhr blieb ihnen noch etwas Zeit. Sie mischten sich unter die Passanten, die in Richtung Petersplatz strömten, kauften sich ein Stück Pizza und orientierten sich an der großen Kuppel, die sich nach all dem Regen endlich vor einem blauen Himmel abzeichnete. Roma-Mädchen mit Kleinkindern auf dem Arm bedrängten die Touristen. Um die Römer, denen sie sofort ansahen, dass es welche waren, machten sie einen großen Bogen, um Scherereien zu vermeiden.
    Der Treuhänder residierte in einem kleinen Büro im dritten Stock. Ein Schild an der Tür, dahinter eine farblose Sekretärin, die sie zu einem schlichten Büro begleitete.
    Sie wurden von einem nicht mehr ganz jungen Herrn empfangen, der sich als Davide Trevi vorstellte. Auf seiner Visitenkarte stand Alleiniger Geschäftsführer , außerdem eine Festnetznummer und eine E-Mail-Adresse, aber keine Mobilnummer.
    »Natürlich helfen wir, wo immer es in unserer Macht steht, meine Herren. Sagen Sie mir, was Sie brauchen, und wir werden innerhalb der nächsten Tage …«
    Corvu schüttelte den Kopf. »Es geht nur um eine Kleinigkeit. Aber die benötigen wir sofort.«
    »Wie Sie sich denken können, müssen auch wir uns an bestimmte Gepflogenheiten halten, Dottore …«
    »Signor Trevi«, erklärte Corvu. »Eins von den Lokalen der ENT steht in Verbindung mit einem Mordfall, vielleicht auch mit zweien. Wir brauchen die Namen der Gesellschafter.«
    »Verstehe. Wie Sie aber sicher wissen, haben wir das Recht, eine richterliche Anordnung zu sehen, bevor wir Ihnen die gewünschten Daten zur Verfügung stellen. Umgehend, versteht sich, aber so umgehend nun auch wieder nicht.«
    Balistreri stand auf und nahm seinen Mantel vom Kleiderständer.
    Dieser Scheißkerl ist Schwierigkeiten jeglicher Art gewöhnt. Verweigern und verzögern, lautet die Devise. Auf dem normalen Weg erreichen wir bei dem gar nichts.
    »Signor Trevi, Sie brauchen Zeit, sagen Sie? In Ordnung, nehmen Sie sich Zeit. Allerdings könnten die beiden Morde mit einem weiter zurückliegenden Mordfall in Verbindung stehen, und die Serie könnte eine Fortsetzung haben.«
    Corvu warf ihm einen besorgten Blick zu. Das konnte er auf gar keinen Fall gutheißen.
    »Dottor Balistreri möchte damit nur sagen, dass ein

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