Du bist das Licht ... trotz allem
geschrieben
und mich mit den Leuten zu einem Vorstellungsgespräch getroffen. Auch da gab es die
Situation, dass ich nach zehn Minuten wusste, dass ich
diesen Job nicht will. Vom Regen in die Traufe, nein,
dieser Weg war und ist eigentlich nicht mein Ziel.
Durch meinen Umzug hat sich die Sache dann ja ganz
anders erledigt. Dadurch bin ich immer noch nicht am
Ziel, bin immer noch auf der Suche. Aber lest noch
ein Stückchen weiter.
Zurück zu der Zeit vor dem Umzug. Die alte Jobsituation hatte sich in meiner alten Wahlheimat nicht
mehr für mich geändert, aber meine Einstellung hatte
sich geändert. Wie? Eigentlich völlig simpel, aber das
wurde mir erst hinterher klar. Ich hatte endlich etwas
unternommen. Ich hatte mich aus meiner Bequemlichkeit herausgeschält. Die damaligen Arbeitsstellen
waren jetzt nicht so schlimm, dass ich mit Bauchgrimmen dorthin gegangen bin, aber sie füllten mich
eben nicht mehr aus. Ich wollte mich verbessern. Was
ich natürlich auch erst hinterher wissen kann. „No risk
– no fun.“
Ich hatte einen Anfang gemacht. Und ich war wieder ein wenig im Training. Bewerbungen schreiben,
Vorstellungsgespräche am Telefon und auch persönlich führen. Ich hatte das jahrelang nicht mehr gemacht. Und es ging gut. Richtig gut. Keiner hat mich
rausgeschmissen, ich habe nicht gestottert, und mir
ging auch die Konversation nicht aus. Jetzt bin ich
immer noch auf der Suche nach der Verbesserung in
der Arbeitswelt, geändert hat sich nur die Stadt. Und
meine Einstellung. Meine Bequemlichkeit habe ich ad
acta gelegt.
Und noch etwas - und das meine ich absolut ernst:
Ich habe es nie für bare Münze genommen, habe es
mir nie persönlich angenommen, dass man Leute ab
40 nicht mehr beschäftigen möchte. „Wir wollen
junge, dynamische Mitarbeiter.“ Hey, ich bin jung,
und ich bin dynamisch. Wobei dieser Alterstrend sich
- Gott sei gedankt - eher wieder unserem Mittelalter
zuneigt. Hallo, nach dem jetzigen Stand müsste ich für
die volle gesetzliche Rente noch ein Vierteljahrhundert arbeiten. Da wäre ich ja tatsächlich noch
in der Lage, die vergoldete Armbanduhr mit Gravur
zu erhalten. Und viele von Euch auch!
Ich gehe durch meine neu gewonnene Einstellung
etwas gelassener mit meinem Arbeitsleben um. Ich
hüpfe noch nicht wieder vor Freude, wenn es am
Montag in der Früh wieder Zeit für die Arbeitswelt ist,
aber wer weiß, was noch folgen wird …
Ich habe angefangen, die Mauern meiner Scheinwelt abzutragen. Ich habe auch bei anderen Jobs die
Möglichkeit, einzelne freie Tage zu nehmen. Ich muss
nur ehrlich sein, und das schon beim ersten Gespräch.
Dann können diese Menschen mich auch gleich
richtig einschätzen. Können abwägen, ob ich unter
diesen Umständen brauchbar bin oder nicht. Für sie
brauchbar im Job. Ansonsten bin ich absolut brauchbar, denn auch hier und immer wieder: Ich bin das
Licht … trotz allem. Und Ihr seid ebenfalls das Licht
und absolut brauchbar. Lasst Euch nie etwas anderes
einreden! Nicht im Privatleben, aber auch nicht in der
Arbeitswelt. Nur weil irgendein Job irgendwo in
diesem Universum nicht der richtige für Euch ist, seid
Ihr dennoch für viele andere Jobs absolut brauchbar!
Das Vorangegangene war nur ein Beispiel. Nämlich meines. Es ist nichts Besonderes, absolut nicht.
Mir ist es nur ein Bedürfnis, Euch nahe zu bringen,
dass auch etwas möglich ist, in diesem Fall eine
verbesserte Situation, wenn wir loslegen. Wenn wir
aufstehen, wenn wir aufhören, uns etwas schönzureden, aber auch wenn wir aufhören, etwas schlecht
zu reden, was vielleicht doch gar nicht so übel ist.
Wenn es auch nur im kleinen Stil passiert und egal, ob
es sofort von Erfolg gekrönt ist.
Ich versuche, mein Leben und somit auch mein
Arbeitsleben zu verbessern, richtig zu optimieren. Balance in mein Leben zu bringen. Nicht so oft mit
Unmut leben, sondern etwas zu verändern, es passender machen. Meine Möglichkeiten auszuschöpfen
und auch hier meine Wahrheit leben. Alles im Bereich
des Möglichen, und so vieles ist möglich. Ich habe
Wünsche, Sehnsüchte und Träume. Und da bin ich mit
Sicherheit nicht alleine …
Es geht auch bei diesem Thema um Wahrheit. Es
geht im Leben oftmals darum, sich mit einer speziellen Sache auseinanderzusetzen. Hier ist es jetzt der
Job mit seinen Aufgaben, den Vorgesetzten, den Kollegen. Oft haben Menschen ein Aufgabengebiet, das
ihnen keinen Spaß mehr macht, wo sie sich unterfordert fühlen oder überfordert fühlen. Aber vielleicht tolle Kollegen?
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