Du bist in meinen Traeumen
Schwester ankommen würden.
Samantha warf einen kurzen Blick auf die neben ihr auf dem Beifahrersitz ausgestreckte Gestalt und lächelte. Entgegen seiner Behauptung, generell nie unter der Ze itverschiebung zu leiden, waren Matt schon nach kurzer Fahrt die Augen zugefallen, und er schlummerte nun selig neben ihr.
Wie immer hatte sie auf dem Weg zum Flughafen Heathrow unzählige Baustellen passieren müssen und war wegen des einsetzenden Wochenend verkehrs nur langsam
vorangekommen. Doch damit hatte sie an diesem
Freitagnachmittag gerechnet und deshalb in weiser Voraussicht etwas früher Feierabend gemacht. So konnte sie in Ruhe ihr Auto parken und musste sich nicht abhetzen, um rechtzeitig in der Ankunftshalle zu sein und Matt nicht zu verfehlen, dessen Flug sich nur um wenige Minuten verspätet hatte.
Erneut von massiven Zweifeln geplagt und zutiefst verunsichert, war sie unendlich erleichtert, als Matt, sichtlich froh über das Wiedersehen, sie fest in die Arme schloss und lange und ausgiebig küsste. Sehr zur Erheiterung seiner Mitreisenden, die gezwungen waren, mit ihren Gepäckwagen um das sich vor dem Ausgang selbstvergessen küssende Paar herumzukurven.
“Ich habe dich schrecklich vermisst, konnte aber einfach nicht früher kommen, da in den letzten Wochen in der Firma die Hölle los war”, erklärte Matt auf dem Weg zu ihrem Wagen.
“Was für ein schickes kleines Gefährt. Ich hatte schon immer eine Schwäche für weiße Flitzer mit offenem Verdeck”, fügte er hinzu, schüttelte jedoch den Kopf, als Samantha ihm anbot, er solle fahren.
“Ich gehöre nicht zu den Chauvis, die Frauen nicht ans Steuer lassen.” Er nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
“Abgesehen davon”, fuhr er fort, rückte den Sitz weiter nach hinten, streckte genüsslich die langen Beine aus und verstellte die Rückenlehne, “finde ich es viel angenehmer, mich von einer hübschen Blondine herumkutschieren zu lassen. Vorwärts, James - lassen Sie die Pferde traben!”
“Zumindest eines hat sich nicht geändert, seit wir uns zuletzt gesehen haben. Du hängst noch immer längst überkommenen Männerfantasien nach!”, stellte Samantha lachend fest. Sie konnte nicht verbergen, wie überglücklich sie war, wieder mit Matt zusammen zu sein.
“Und was hat sich verändert?”, hakte er sofort nach. Sie ärgerte sich über ihre unbedachte Bemerkung. Dabei hätte sie wissen müssen, dass Matt stets sehr genau hinhörte.
“Nun?”
“Oh, eigentlich nichts”, murmelte sie, denn sie konnte ihm ja schlecht gestehen, seinetwegen in den letzten Wochen so manche schlaflose Nacht verbracht zu haben.
“Übrigens”, wechselte sie rasch das Thema, “mir ist noch immer schleierhaft, weshalb ich von deiner Beförderung zum Generalmanager von Broadwood Securities nicht schon früher gehört habe? In meinem Beruf ist es notwendig, über jede noch so kleine Veränderung auf dem internationalen Finanzmarkt informiert zu sein.”
“In meinem Fall ist deine Unkenntnis verzeihlich, da ich erst vor kurzem von Broadwood Securities angeheuert wurde”, erklärte er. “Wie du wahrscheinlich weißt, hat die Firma momentan mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen.”
“Ja, davon habe ich gehört.”
Matt seufzte. “Was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben.
Mein Vorgänger will die fristlose Kündigung seines Vertrags nicht akzeptieren.”
“Ach herrje!”
“Das ist sehr milde ausgedrückt.” Er lächelte grimmig.
“Jedenfalls läuft der Kerl wie ein wild gewordener Elefant herum und will seinen Platz nur räumen, wenn ihm eine horrende Abfindung gezahlt wird. Und deshalb wurde meine Ernennung zum Generalmanager vom Vorstand noch nicht offiziell bestätigt.”
“Idiot!”, schimpfte Samantha zusammenhangslos und meinte damit einen Fahrer, der sie soeben mit einem gewagten Manöver überholte und dabei auch noch per Handy telefonierte.
“Bitte entschuldige”, sagte sie zu Matt, und an das Gespräch anknüpfend, meinte sie: “Ich rechne es mir trotzdem als Minuspunkt an, dass mir davon in der City nichts zu Ohren gekommen ist.”
“Deine City ist nichts weiter als eine verdammte Gerüchteküche, genau wie die New Yorker Wall Street”, entgegnete Matt ungehalten. “Tut mir leid, Sam, aber neuerdings ist es für Firmen fast unmöglich, geheime
Geschäftsverhandlungen zu führen.”
“Nun, aus meiner Sicht betrachtet, ist das eher ein Segen”, widersprach sie. “Ich bin auf solche Gerüchte angewiesen, weil sich schon
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