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Du bist in meinen Traeumen

Du bist in meinen Traeumen

Titel: Du bist in meinen Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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und ihr höchste sexuelle Erfüllung zu schenken.
    Nach Oxford zurückgekehrt, konnten sie sich nur noch heimlich treffen, da die Universitätsleitung Affären zwischen Dozenten und Studenten missbilligte. Heute war Samantha sicher, dass dies für sie noch einen zusätzlichen Reiz bedeutet hatte.
    Ein so starkes Gefühl, wie sie für Matt empfand, kannte sie bis dahin nur aus Büchern und war in ihrem jugendlichen Überschwang nicht nur in ihn, sondern in die Liebe selbst verliebt und lebte fernab jeder Realität in einer Traumwelt.
    Deshalb fiel sie aus allen Wolken, als Matt das Verhältnis von einem Tag zum anderen abrupt beendete. Es war an einem kalten Winternachmittag gewesen, und sie hatten sich in dem kleinen Haus, das er damals bewohnte, im Schein des flackernden Kaminfeuers gerade leidenschaftlich geliebt, als Matt ihr sagte, sie müssten sich trennen.
    “Aber das kannst du unmöglich ernst meinen!”, rief sie ungläubig. “Soeben haben wir uns noch … geliebt… und …!”
    “Ich weiß, das hätte ich nicht tun dürfen.” Er seufzte und wurde sogar ein wenig rot. “Doch ich konnte einfach nicht widerstehen … dich wenigstens noch einmal …” Seine Stimme verriet, dass er sich dafür verachtete.
    “Aber wieso … dürfen wir uns… nicht mehr sehen?”, fragte sie und begann zu weinen. Geduldig versuchte er, ihr zu erklären, dass seine Vorgesetzten Wind von der Affäre bekommen hatten und sowohl seine als auch ihre berufliche Zukunft auf dem Spiel standen. Samantha war solchen Vernunftgründen nicht zugänglich und weigerte sich, die Notwendigkeit einer Trennung einzusehen.
    Zutiefst verletzt und enttäuscht, zog sie sich vom Universitätsleben zurück. Nur der liebenden Fürsorge und tatkräftigen Unterstützung ihrer Familie und enger Freunde war es zu verdanken, dass sie ihr Studium wieder aufnahm. Ganz besonders aber kümmerte ihr alter Freund Alan Gifford, ein Maler, sich um sie und schien sich sogar zu freuen, wenn sie sich an seiner Schulter ausweinte. Sie bestand schließlich sogar ihr Examen mit einer unerwartet guten Note, und als Alan sie bat, ihn zu heiraten, stimmte sie apathisch zu. Warum auch nicht? Ihr war sowieso alles egal.
    Seufzend legte Samantha das Foto aus der Hand. Armer Alan. Als sie ihn heiratete, hatte sie noch immer Matt geliebt, und so war ihre Ehe von Anfang zum Scheitern verurteilt.
    Dies wurde Samantha spätestens dann bewusst, als der Schmerz über ihre verlorene Liebe allmählich nachließ. Alan und sie einigten sich auf eine Scheidung, und ihr war klar, dass die Hauptschuld bei ihr lag. Schon deshalb fühlte sie sich verpflichtet, den Kontakt zu ihrem Exmann aufrechtzuerhalten, und mittlerweile waren sie wieder die besten Freunde.
    Das entfernte Schlagen einer Turmuhr brachte Samantha in die Wirklichkeit zurück. Es hatte keinen Zweck, traurigen Erinnerungen nachzuhängen. Vergangenes konnte sie nicht mehr ungeschehen machen, doch die Zukunft lag in ihrer Hand.
    Falls dir wirklich etwas daran liegt, solltest du jetzt ins Bett gehen, sagte sie sich grimmig. In ihrem Beruf waren gute Nerven und eine eiserne Gesundheit die Grundpfeiler einer erfolgreichen Karriere, und für beides benötigte man ausreichend Schlaf.
    Als Samantha nun aufstand, verspürte sie erneut dieses sonderbare Übelkeitsgefühl, unter dem sie seit einiger Zeit litt.
    Vielleicht hatte sich ja die nervliche Anspannung der letzten Wochen ungünstig auf ihren Magen ausgewirkt, oder sie hatte sich einen Grippevirus eingefangen? Mit beidem war nicht zu spaßen, und sie beschloss, morgen ihren Arzt anzurufen und sich einen Termin geben zu lassen.
    Am nächsten Morgen war es im Büro wieder sehr hektisch, und erst als sie nach dem Mittagessen erneut ein leichtes Übelkeitsgefühl befiel, erinnerte Samantha sich daran, dass sie ihren Arzt hatte anrufen wollen.
    Sie wollte gerade nach dem Hörer greifen, da klingelte das Telefon. Sie nahm ab und meldete sich, hörte jedoch nur ein Knistern in der Leitung und laute Geräusche im Hintergrund.
    Verärgert legte sie auf.
    Gleich darauf läutete es wieder. Mit einem unterdrückten Fluch griff sie erneut nach dem Hörer.
    “Hallo, Liebling …” Die Stimme vermochte sich nur schwach gegen die lärmende Geräuschkulisse durchzusetzen.
    “Matt, bist du es wirklich?”, rief sie aufgeregt, keineswegs sicher, dass tatsächlich er sich am anderen Ende der Leitung befand.
    “Beruhige dich, mein Schatz.” Die störenden Hintergrundgeräusche verstummten

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