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Du bist in meinen Traeumen

Du bist in meinen Traeumen

Titel: Du bist in meinen Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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jede kleinste Veränderung auf die Aktienkurse auswirkt.” Sie zuckte die Schultern. “Wie du weißt, verwalte ich für Unternehmen und Privatleute Rentenfonds, und um diese Gelder so gewinnbringend wie möglich anlegen zu können, muss ich über die neuesten Entwicklungen auf dem Markt genauestens informiert sein. Letztendlich profitiert davon der kleine Mann auf der Straße, denn es handelt sich um seine Altersversorgung.”
    Matt seufzte. “So gesehen hast du vielleicht Recht.
    Andererseits können Gerüchte sehr schädlich sein, wenn ein Unternehmen umstrukturiert werden soll oder über eine Fusion nachgedacht wird.” Er zuckte die breiten Schultern. “Ich denke, es hat wenig Sinn, darüber zu streiten. Deshalb werde ich mich jetzt lieber auf die Landscha ft konzentrieren.”
    “Es hat sich einiges verändert, während du weg warst”, warnte sie ihn. “Vor allem gibt es viel mehr Straßen und Autobahnen.”
    “Trotzdem finde ich es großartig, nach so vielen Jahren wieder in England zu sein. Ich hatte ganz vergessen, wie herrlich grün es hier überall ist. Und gerade der Juni eignet sich ideal für einen Ausflug aufs Land.”
    Wenig später war er eingenickt, was Samantha nicht überrascht hatte. Schon am Flughafen war ihr aufgefallen, dass er wesentlich erschöpfter und abgespannter aussah als beim letzten Mal.
    Als sie ihn nun kurz von der Seite betrachtete, konnte sie kaum mehr verstehen, weshalb sie sich seinetwegen in den letzten Wochen so gequält hatte. Im Grunde genommen war doch alles ganz einfach. Sie waren sowohl Freunde wie Liebende, und warum sollte da eine unverbindliche Liebesaffäre nicht möglich sein? Falls es so etwas überhaupt gibt, meldete sich warnend eine innere Stimme, die sie schnell wieder ignorierte.
    Was ist nur mit mir los, dass ich in einem Moment himmelhoch jauchzend und im nächsten zu Tode betrübt bin?
    rätselte sie und nahm sich vor, künftig mehr nach dem Grundsatz “Che sara sara” zu leben, denn es war immer besser, die Dinge so zu nehmen, wie sie waren.
    “Wir sind da”, verkündete sie eine halbe Stunde später und versetzte Matt einen sanften Stoß, bevor sie von der schmalen Landstraße abbog, ein rostiges Tor passierte und dann einen Kiesweg entlangfuhr.
    “Gut.” Matt war sofort hellwach, als hätte man bei ihm auf einen Schalter gedrückt. Er richtete sich auf, ließ die Sessellehne vorschnellen und betrachtete interessiert die weiten Felder zu beiden Seiten des Weges.
    “Ist dein Schwager Landwirt?”
    “Nein, nichts weniger als das”, erwiderte sie und berichtete, dass David Lancaster Arzt sei. “Er und Edwina hatten schon immer den Wunsch, mit Kindern, Hunden, Pferden und allerlei sonstigem Getier mitten auf dem Land zu wohnen.”
    “Keine schlechte Art zu leben.”
    “Das ist Ansichtssache.” Samantha sehnte sich nicht danach, lebendig auf dem Land begraben zu sein.
    “Was ist mit deinen Eltern? Wohnen sie in der Nähe?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Nein. Mein Vater war ein viel beschäftigter Architekt, doch er und meine Mutter sind schon immer gern gereist. Als wir Kinder dann erwachsen waren und für uns selbst sorgen konnten, hat Dad sich zur Ruhe gesetzt und sich mit meiner Mutter einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Die beiden verbringen nun ihre Tage damit, in gemächlichem Tempo um die Welt zu segeln. Natürlich vermissen sie uns und ihre Enkel, aber andererseits scheinen sie sich prächtig zu amüsieren.”
    “Ein beneidenswertes Leben”, sagte Matt nachdenklich.
    “Bestimmt angenehmer, als sich wie wir täglich gegen die Haie der Großstadt behaupten zu müssen.”
    “Seit wann hast du Angst vor Haien?”, fragte Samantha mit Unschuldsmiene, und sie brachen beide in Gelächter aus.
    “Übrigens, ich habe ganz vergessen, dich vor dem chaotischen Haushalt meiner Schwester zu warnen”, fuhr sie in beiläufigem Ton fort, als hätte sie nicht absichtlich mit diesem Hinweis bis zur letzten Minute gewartet.
    “Keine Sorge”, beruhigte er sie, da ihm ihre leichte Nervosität nicht entgangen war. “Ich werde mich hier bestimmt sehr wohl fühlen.”
    Hoffen wir es, dachte Samantha, als sie nun vor dem Eingang des lang gestreckten alten Fachwerkhauses anhielt.
    Sie hatte kaum den Motor ausgeschaltet, da wurde das Auto auch schon von durcheinander redenden Leuten, bellenden Hunden und schnatternden Gänsen umringt.
    Schuldbewusst musterte Samantha das leichte Verwirrung ausdrückende Gesicht ihres Beifahrers. Sie erinnerte sich

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