Du bist mein Star!
sie gedacht und überlegt, wann er sie wieder anrufen solle. Genau genommen hatte er sogar sehr oft an sie gedacht. Alles in allem war es ein höchst erstaunlicher Abend gewesen, doch irgendetwas hatte sein Misstrauen geweckt. Und daran war Lara nicht unschuldig.
Es war alles viel zu schnell und leicht gegangen. Das war zwar nicht ungewöhnlich, aber nicht das, was er instinktiv von Lara erwartet hätte. Etwas war nicht so gewesen, wie es hätte sein sollen, ohne dass er hätte sagen können, was. Immerhin schien Lara emanzipiert und kühn genug zu sein, ihn anzurufen.
"Hallo, Lara, wie geht es dir?"
"Ich …"
Ich platze fast vor Wut über dein ritterliches Verhalten nach unserem intimen Abend, wenn du es genau wissen willst – allerdings werde ich dir nicht die Genugtuung verschaffen, es dir zu erzählen. Wäre da nicht die Maraban-Sache, würde ich nie wieder ein Wort mit dir wechseln oder dich noch einmal sehen wollen, so geht es mir! Das hätte sie ihm am liebsten an den Kopf geworfen.
"Mir geht es gut", erwiderte sie stattdessen. Bei dem Gedanken an die Worte, die sie gleich aussprechen musste, drehte sich ihr fast der Magen um. Sie zögerte in der Hoffnung, Darian würde das Thema selbst anschneiden – was er natürlich nicht tat. "Ich habe mich gefragt, ob ich dich sehen könnte."
Er traute seinen Ohren kaum. Lara war viel zu hübsch, um Männern nachlaufen zu müssen. "Das wäre nett." Bei der Erinnerung an ihr Zusammensein erwachte sein Verlangen. "Ich habe unseren Abend sehr genossen."
Es ärgerte sie maßlos, dass sie sich so weit hatte demütigen müssen, ihn anzurufen und so zu tun, als sehnte sie sich verzweifelt danach, ihn wiederzusehen. Und ist es nicht so? spottete eine innere Stimme.
Sie presste die Lippen zusammen. Nein, es war nicht so. Stolz war ihr wichtiger als Lust, und das Abenteuer mit Darian hatte ihr eine heilsame Lektion erteilt. Nie wieder würde sie sich von den Bedürfnissen ihres Körpers leiten lassen und sich einbilden, sie seien Wünsche ihres Herzens.
Trotzdem musste sie ihn treffen. Sie hatte eine Kettenreaktion ausgelöst, die inzwischen ein Eigenleben entwickelt hatte. Ihre Aufgabe bestand nunmehr darin, eine Begegnung zwischen zwischen Darian und Khalim zu arrangieren.
"Ja …" Lara schloss die Augen und stellte sich vor, sie würde die Rolle einer erfahrenen Frau spielen, die mit leidenschaftlichen Blitzaffären vertraut war. "Mir hat es auch gefallen."
Darian träumte von ihrer rosigen Haut, den funkelnden blauen Augen, der sanften Wölbung ihrer Brüste, und all seine Zweifel verflogen und wurden von dem überwältigenden Wunsch verdrängt, sie wiederzusehen. Seine Erregung wuchs.
"Wann?" fragte er rau.
Sie blickte auf den Zettel, auf dem sie die möglichen Termine für Khalims Anwesenheit in London notiert hatte. "Nächste Woche? Sagen wir, Freitag?"
Freitag? Er hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sie so dreist sein würde, diesen oder den nächsten Abend vorzuschlagen, aber nächste Woche? Sein Jagdinstinkt war geweckt. "Kannst du es nicht früher einrichten?"
"Leider nicht", meinte sie bedauernd.
"Wo wollen wir uns treffen?"
"Wie wäre es mit meiner Wohnung? Gegen Mittag?"
Gegen Mittag? Vielleicht würde sie allein im Apartment sein, weil Jake Haddon unterwegs war. Lächelnd blickte er in seinen Kalender und entdeckte, dass er Termine hatte. Er strich sie energisch durch und schrieb für seine Sekretärin "verschieben" dahinter. "Einverstanden", erklärte er lässig. "Gegen Mittag?"
"Gut." Lara schluckte trocken. "Bis dann."
Lara durchlebte die folgende Woche wie in Trance. Sie telefonierte viel mit Maraban, insbesondere nachdem der brisante Brief eingetroffen war, den sie Khalim zugeschickt hatte.
Als der Prinz am späten Freitagvormittag an ihrer Tür klingelte, war er allein.
"Kein Leibwächter?" fragte Lara, nachdem sie ihn herzlich begrüßt hatte.
Khalim lächelte. "Mein persönlicher Assistent und zwei weitere Männer warten draußen. Sie haben Order, uns nicht zu stören."
"Möchtest du Tee? Pfefferminztee?"
"Du erinnerst dich?"
"Wie geht es Rose?" erkundigte sie sich neugierig, während sie Tee einschenkte.
"Rose beklagt sich, dass sie inzwischen die Statur eines Elefanten habe! Ich habe dir übrigens Fotos von meinem Sohn mitgebracht." Khalim zögerte. "Sie weiß nicht, dass ich dich besuche – sonst würde sie Fragen stellen, auf die ich noch keine Antworten habe."
Lara erschien alles so unwirklich. Khalim saß auf ihrem
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