Du bist mein Star!
Sofa, trank Tee und zeigte ihr Bilder von seiner Familie. Er war europäisch gekleidet – ein dunkelgrauer italienischer Maßanzug, schneeweißes Hemd und smaragdgrüne Seidenkrawatte – und fühlte sich darin offenbar genauso wohl wie in seinen gewohnten weiten Gewändern.
Lara verglich ihn im Stillen mit dem Mann, den sie für seinen Halbbruder hielt. Darian war größer und stattlicher, seine Haut war nicht so dunkel wie Khalims, und seine Augen waren goldbraun, nicht dunkelbraun, aber dennoch existierte eine unverkennbare Ähnlichkeit zwischen den beiden. Sie umgab ein Flair von Charakterstärke und Unnahbarkeit. Was würde passieren, wenn sie einander begegneten?
"Bist du nervös, Lara?" Khalim schaute sie prüfend an.
"Ein wenig. Du nicht?"
Er schüttelte den Kopf. "In Maraban haben wir ein Sprichwort: Das Leben ist wie eine schmale Brücke – am wichtigsten ist es, keine Angst zu haben."
"Er ist ungefähr genauso alt wie du."
"Und?"
"Was, wenn er älter wäre? Würde ihn das nicht zum Thronerben machen?"
"Er ist unehelich geboren, Lara", erinnerte er sie. "Falls er tatsächlich mein Bruder sein sollte."
Das Läuten der Türglocke unterbrach sie.
"Er ist hier! Was soll ich tun? Was soll ich sagen?"
"Bring ihn zu mir", befahl Khalim ruhig. "Und mach dir keine Sorgen, Kleines", fügte er sanft hinzu.
Mit klopfendem Herzen ging Lara die Tür öffnen.
Darian sah einfach atemberaubend aus. Der Wind hatte ihm das Haar zerzaust, und der weiche dunkle Kaschmirpullover bildete einen perfekten Kontrast zu seinen goldbraunen Augen und der leicht gebräunten Haut.
Wortlos schloss Darian Lara in die Arme. Wie hatte er nur so lange auf sie verzichten können? Sie war schön. Die Nacht mit ihr war schön gewesen. Er wollte sie wieder besitzen, und zwar sofort. "Lara …"
Sie ahnte, was er im Sinn hatte, und wusste, dass sie ihn daran hindern musste, aber sie war machtlos.
Fordernd presste er den Mund auf ihren. Die Berührung mit ihren Lippen weckte so lebhafte Erinnerungen an ihren Körper, dass er heiser stöhnte.
Lara war außer Stande, seinem Kuss zu widerstehen. Ein geradezu schmerzliches Sehnen durchflutete sie, und während sie sich an ihn schmiegte, spürte sie seine Erregung, die ihrer in nichts nachstand. Sie klammerte sich an seine Schultern, spürte seine starken Muskeln und genoss es, von Darian liebkost zu werden.
Und Khalim wartete nebenan!
Widerstrebend beendete sie den Kuss und schaute ihn an. Unverhohlenes Verlangen spiegelte sich auf seinen Zügen. "Darian, das können wir nicht tun."
Er lachte leise. "Hast du Angst, ich könnte dich hier im Flur stehend nehmen?" Er ließ einen Finger sacht über ihre bebenden Lippen gleiten. "Es würde dir vermutlich sogar gefallen – und mir auch." Stirnrunzelnd blickte er sich um. "Was ist los, Liebling? Ist Jake hier?"
Seine Überheblichkeit ernüchterte sie schlagartig. Er prahlte tatsächlich damit, wie mühelos er sie in seinen Armen zum Schmelzen bringen konnte. Und, gütiger Himmel, er hatte Recht! Wenn Khalim nicht hier gewesen wäre, hätte sie sich Darian wahrscheinlich hingegeben!
Andererseits … Ohne Khalim wäre Darian auch nicht hier.
Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Nicht Jake."
Wie sollte sie es formulieren? Sie wollte ihn nicht reizen, denn die Konfrontation mit Khalim würde ihn garantiert zutiefst erschüttern, und sie hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde.
"Hier ist jemand, von dem ich möchte, dass du ihn kennen lernst", flüsterte sie.
"Oh nein, Lara." Er stöhnte auf. "Nicht jetzt! Warum hast du das getan?"
"Komm mit."
Darian blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen, aber er war gereizt. Er wollte ihre Freunde nicht treffen – nicht in diesem Stadium ihrer Beziehung, und schon gar nicht jetzt!
Lara stieß die Tür auf, und Darian erstarrte. Sein Instinkt warnte ihn, dass der Mann, der mit ausdrucksloser Miene neben dem wuchtigen Marmorkamin stand, kein gewöhnlicher Mann war. Und das hatte nichts mit der eleganten Garderobe zu tun, denn viele Männer trugen solche Sachen.
Nein, es war etwas in seinen Augen und seiner Haltung, das ihn von allem Weltlichen und Alltäglichen abhob – er strahlte ruhige Überlegenheit aus und berührte damit eine vertraute Saite in Darian.
Darian wusste, dass belanglose Konversation nicht angebracht war. "Wer sind Sie?"
Das Schweigen schien kein Ende nehmen zu wollen. Lara blickte Khalim an.
Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich bin Prinz Khalim von
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