Du bist mein Star!
Selbstvertrauen beim Casting. Die Unverfrorenheit, mit der du zu mir gesprochen hast. Sehr clever. Hat dir jemand gesagt, dass einflussreiche Männer sich danach sehnen, wie normale Sterbliche behandelt zu werden?"
Lara lachte leise. "Ich wünschte, ich hätte einen Kassettenrekorder. Dann könnte ich dir das Band morgen früh vorspielen. Ich glaube, dass selbst du über so viel Arroganz schockiert wärst."
Spöttisch zog er die Brauen hoch. "Es würde uns einen recht interessanten Morgen bescheren", bestätigte er. "Allerdings wird es ohnehin ein interessanter Morgen sein, oder?"
Es dauerte einen Moment, bis sie die Tragweite seiner Worte begriffen hatte. "Du willst hoffentlich nicht andeuten, dass du die Nacht hier bei mir verbringst!"
"Natürlich nicht."
Verwirrt runzelte sie die Stirn. "Was …?"
"Ich deute gar nichts an, sondern stelle lediglich eine Tatsache fest. Natürlich werde ich morgen früh hier sein – wir teilen schließlich das Zimmer."
Lara wollte Darian Wildman nicht in ihrer Nähe haben. Keinesfalls.
Okay, sie wollte es.
Doch das war reine Fantasie, in der eine Lara, die nicht existierte, mit einem Darian zusammen sein wollte, der auch nicht existierte. Wenn sie sich einfach gegenüberstehen könnten, ein Mann und eine Frau, die sich gerade erst kennen gelernt hatten … Verrückt.
Wenn sie einander soeben erst kennen gelernt hätten, würden sie garantiert nicht hier stehen, und sie wäre auch nicht nur mit einem Badelaken bekleidet, um ihre Blöße zu bedecken. Einer Blöße, für die er mit ziemlicher Sicherheit empfänglich war, nach dem verführerischen Leuchten seiner Augen zu urteilen. Der Kontrast zwischen seinem verlangenden Blick und der kalten Verachtung in seiner Stimme war schier unerträglich.
"Das können wir nicht, Darian", protestierte sie.
"Was können wir nicht?" hakte er nach.
"Wir können nicht das Zimmer teilen, und das weißt du auch."
"Hast du Angst, du könntest mir nicht widerstehen?"
Ja! "Nein! Ich werde nicht hier bleiben – nicht mit dir!"
"Unser Gastgeber hat uns diesen Raum zugewiesen", erklärte er. "Wir dürfen die Entscheidung des Scheichs nicht infrage stellen."
"Ach nein?" rief sie wütend. "Er hat uns zufälligerweise zusammen untergebracht? Ohne den geringsten Druck deinerseits?"
"Ohne Druck meinerseits, das versichere ich." Amüsiert beobachtete Darian, wie ein Schauer sie durchrann. Er wusste, dass ihr Körper sich nach ihm verzehrte, während ihr Verstand noch gegen ihn kämpfte. "Er hat sich lediglich erkundigt, ob wir beide ein Paar seien, und ich habe das bestätigt. Und nun sind wir hier."
"Wir sind kein Paar!"
"Möchtest du daran etwas ändern?" Er begann, sein Hemd aufzuknöpfen.
"Hör auf, Darian!"
"Womit soll ich aufhören?"
"Dich …" Das Hemd fiel zu Boden, und Lara war wie hypnotisiert von Darians nacktem Oberkörper. "Dich auszuziehen", wisperte sie.
"Aber ich muss mich ausziehen", verkündete er ernst. "Weil ich nämlich duschen will." Er öffnete die Gürtelschnalle und zog den Reißverschluss seiner Hose auf.
Entsetzt schloss sie die Augen. "Ich weigere mich, das Zimmer mit dir zu teilen!"
"Dann geh und sag es Khalim."
Irgendetwas in seiner Stimme bewog sie, die Augen wieder zu öffnen – was sie sofort bereute, denn Darian war inzwischen völlig nackt. Und schien sich sehr wohl zu fühlen.
Lara überlief es heiß. Dann kalt. "Versuchst du, mich zu quälen?"
"Das ist die erste ehrliche Äußerung bislang von dir", meinte er frostig. "Allerdings ist Ehrlichkeit nicht unbedingt deine Stärke, oder?"
Sie wollte an seine Vernunft appellieren. Aber wie sollte sie einen klaren Gedanken fassen, da Darian jetzt nicht nur nackt war, sondern auch unmissverständliche Anzeichen von …
Lara drehte ihm den Rücken zu und hörte ihn leise lachen, als er im Bad verschwand.
Noch nie hatte sie sich so schnell angezogen. Sie entschied sich für ein Kleid, das sie anlässlich eines Jobs in Singapur gekauft hatte. Es war lang und figurbetont, aus leuchtend roter Seide mit schwarzen Paspeln – und hochgeschlossen. Nachdem sie ihre Locken mit strassbesetzten Kämmchen gebändigt hatte, trug sie Mascara und Lippenstift auf. Dann ging sie zum Bücherregal, um sich abzulenken. Sie musste sich irgendwie beschäftigen, damit sie nicht ständig an Darian dachte, der jeden Moment aus dem Bad kommen konnte …
Es fiel ihr jedoch schwer, sich auf den wunderschönen Bildband über Marabans Geschichte zu konzentrieren, der sie
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