Du bist mein Star!
seine Zuneigung so aufrichtig und rührend dokumentierte. Rose hatte das, wovon die meisten Frauen nur träumen konnten. Nicht den Prinzen, die Paläste und den unermesslichen Reichtum, sondern die unerschütterliche, leidenschaftliche Liebe des Mannes, den sie vergötterte.
Und Khalim war ein faszinierender Mann. Früher war Lara überzeugt gewesen, dass kein anderer sich mit ihm messen könnte, mit seiner Stärke, seiner Intelligenz und seiner überwältigend männlichen Ausstrahlung. Doch nun hatte sie einen solchen Mann getroffen.
Sie musterte Darian verstohlen. Khalims Halbbruder besaß die gleichen Eigenschaften, Tugenden, die ihm angeboren und nicht durch eine privilegierte Ausbildung anerzogen waren. Darian war ein Mann, dessen Liebe mehr wert war als jedes Königreich.
Und sie hatte sie verschmäht.
"Möchtest du Wein, Darian?" fragte Khalim. Die beiden Männer waren inzwischen zum vertraulichen Du übergegangen.
"Nein, danke." Darian deutete auf eine Karaffe mit einer goldfarbenen Flüssigkeit. "Ich trinke dasselbe wie du."
Khalim nickte erfreut. "Es ist eine marabanische Spezialität aus Honig und Quellwasser, aromatisiert mit Rosen und Zimt."
Darian nahm den Kelch und trank einen Schluck. "Hier." Er reichte den Pokal an Lara weiter.
Die Geste wirkte fürsorglich und spöttisch zugleich. Am liebsten hätte Lara abgelehnt, aber wie konnte sie das vor Khalim tun, ohne kindisch oder unhöflich zu erscheinen. Der Kelch war so schwer, und ihre Finger zitterten so stark, dass sie ihn mit beiden Händen umfassen musste. "Danke."
Das Dinner bestand aus einer schier endlosen Folge köstlicher Delikatessen, von denen Lara manche bereits kannte und andere wiederum zum ersten Mal probierte. Sie betrachtete den duftenden, mit Pistazien und Kardamomkapseln vermengten Safranreis und versuchte, den nötigen Appetit aufzubringen.
Während des Essens fand sie sich in der Rolle der Zuhörerin wieder, während Darian sich von Khalim mehr über Marabans Geschichte und die Bemühungen des Landes berichten ließ, moderne Technik und traditionelle Werte zu verbinden.
"Morgen werden wir ausreiten", verkündete Khalim, als ihnen winzige Tassen mit starkem schwarzen Kaffee serviert wurden.
Darian warf ein Stück Würfelzucker in seine Tasse und rührte um. "Ich bin noch nie geritten."
"Erschreckt dich die Aussicht, es zu tun?"
"Im Gegenteil. Ich liebe Herausforderungen."
"Natürlich. Trotzdem bekommst du unser ruhigstes Tier."
"Oh nein, keinesfalls." Obwohl Darian leise sprach, bemerkte Lara die schockierte Miene eines der Dienstboten. Der Gast stritt mit dem Prinzen! "Ich nehme das Pferd, das auch du reiten würdest."
"Es wäre purer Leichtsinn, einen Neuling auf ein temperamentvolles Vollblut zu setzen", entgegnete Khalim stirnrunzelnd.
"Würdest du an meiner Stelle nicht das Gleiche tun?"
Die beiden Männer maßen einander über den Tisch hinweg mit Blicken, und schließlich nickte Khalim. "Das würde ich in der Tat."
"Darf ich mitkommen und zusehen?" fragte Lara.
Sie wandten sich ihr zu, als hätten sie ihre Anwesenheit völlig vergessen.
"Natürlich", erwiderte Khalim großzügig. "Du hast doch nichts dagegen, oder, Darian?"
"Warum sollte ich?" Selbstverständlich hatte er etwas dagegen, und zwar ziemlich viel.
Er war noch nie geritten. Wollte er wirklich, dass Lara ihn bei seinen ersten Versuchen im Sattel beobachtete – ihn, der stets perfekte Leistungen zeigen wollte?
"Gut. Das wäre also geklärt." Khalim erhob sich. "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet? Ich muss mich um einige Staatsangelegenheiten kümmern und würde außerdem gern Rose anrufen, bevor sie sich zur Ruhe begibt. Ihr könnt euch mit dem Kaffee Zeit lassen. Einer der Diener wird euch den Fernsehraum zeigen, falls ihr es wünscht. Oder …", seine Stimme wurde sanfter, "… du machst mit Lara einen Spaziergang im Rosengarten. Die Anlage ist zwar kleiner als die vom Goldenen Palast, aber in einer sternklaren Nacht wie dieser ist es der ideale Ort für ein Liebespaar."
Bevor Lara protestieren und dem Unsinn ein Ende bereiten konnte, antwortete Darian an ihrer Stelle. "Danke, aber ich glaube, wir gehen gleich ins Bett. Lara ist sehr müde, nicht wahr, Liebling?"
Seine geheuchelte Fürsorge brachte sie auf die Palme. Um ihren Gastgeber jedoch nicht zu kränken, nickte sie und rang sich ein Lächeln ab. "Sehr müde", wiederholte sie fügsam.
"Dann wünsche ich euch beiden eine gute Nacht und süße Träume."
Nachdem Khalims
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