Du bist mein Star!
normalerweise fasziniert hätte. Sie hörte die Dusche rauschen und Darian singen – laut und ziemlich unmelodiös.
Er scheint die folgenschwere Neuigkeit erstaunlich gut verkraftet zu haben, überlegte Lara und traute ihren Augen kaum, als sie ein Hochzeitsfoto von Khalim und Rose entdeckte.
Darian drehte den Wasserstrahl ab und entstieg der Duschkabine. Er fühlte sich wie in einem Traum, aus dem er jede Sekunde erwachen konnte, und er war nicht sicher, ob er das wollte.
Seit er von seiner königlichen Abstammung erfahren hatte, war er von den unterschiedlichsten Emotionen erfasst worden. Verwirrung, ja, und gleichzeitig eine sonderbare innere Ruhe, so als wäre endlich die Frage beantwortet worden, die er nie zu stellen gewagt hatte.
Machte die Wahrheit über die Identität seines Vaters nicht vieles klarer und verständlicher? Das Gefühl, anders zu sein, ein Außenseiter, hatte ihn mehr beschäftigt als jeden seiner vaterlosen Altersgenossen. Es hatte nicht nur an seiner außergewöhnlichen Hautfarbe und den goldbraunen Augen gelegen, es war wesentlich tiefer gegangen.
Selbst als Kind war er ein Einzelgänger gewesen. Er hatte seine Gefühle und Neigungen stets für sich behalten. War er nun mit diesem Charakterzug geboren worden, oder hatte er ihn sich im Lauf der Jahre zugelegt?
Er war in keiner Gegend aufgewachsen, in der man allzu enge Kontakte knüpfte, und diese Angewohnheit hatte er später weiter kultiviert. Sie hatte zu seinem Erfolg beigetragen – wenn man sich nicht mit intensiven Beziehungen belastete, wurde man nicht so schnell von seinen Zielen abgelenkt.
Darian ließ die bizarren Ereignisse des Tages Revue passieren. Khalim hatte ihn in mehr als nur einer Hinsicht überrascht. Von der Entdeckung, dass er, Darian, mit diesem mächtigen, charismatischen Herrscher verwandt war, war es ein erstaunlich kleiner Schritt zu der Feststellung gewesen, dass er ihn sympathisch fand – vielleicht eine geheimnisvolle Seelenverwandtschaft?
Er hatte keine Ahnung, was ihm die unerwartete Reise nach Maraban bringen würde, doch es war ihm ausnahmsweise egal. Obwohl er es sonst schätzte, alles im Voraus genauestens zu planen, erkannte er, dass es manchmal besser war, sich einfach treiben zu lassen.
Der einzige Schatten über dem Land hatte die Gestalt der Frau, die nebenan rumorte. Verachtung und Verlangen spiegelten sich auf seinen Zügen. Eine eigentlich völlig klare, wenngleich höchst ungewöhnliche Sachlage war durch Lara Blacks Verhalten verkompliziert und beschmutzt worden.
Warum, zum Teufel, konnte er den Gedanken an sie nicht verdrängen? Normalerweise gelang ihm das gut. Aber sie war wie ein Mückenstich. Etwas, das ihm Unbehagen bereitete, ihn reizte und sich ständig bemerkbar machte. Ich muss mich ein für alle Mal von ihr befreien, sagte er sich, und es gibt nur eine sichere Methode.
Ihm war klar, dass Lara sich diesmal mit allen Mitteln sträuben würde, und das stimulierte ihn noch mehr. Lächelnd schlang er sich ein Handtuch um die schmalen Hüften und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
Sie war in ein Buch vertieft, hob jedoch den Kopf, als sie seine Schritte hörte. "Wie ich sehe, hast du dir die Mühe gemacht, dich zu bedecken", meinte sie spöttisch, obwohl ihr Herz wie wild klopfte.
Er spielte herausfordernd mit dem Knoten, der das Handtuch zusammenhielt. "Höre ich da so etwas wie Missbilligung in deiner Stimme? Wäre es dir lieber, wenn ich es ablegen würde?"
Sie unterdrückte das ärgerliche Verlangen, Ja zu sagen. "Ich werde noch ein wenig lesen, während du dich anziehst." Nach einem Blick auf die Uhr fügte sie hinzu: "Du solltest dich beeilen. Khalim schätzt es nicht, wenn man ihn warten lässt."
Schweigend zog er seine Sachen an, während sie starr auf das Buch blickte, ohne ein Wort wahrzunehmen. Mit der Zeit wurde die Stille belastend, und Laras Zweifel, Ängste und Gewissensbisse kehrten mit Macht zurück. Vielleicht war es an ihr, den ersten Schritt zur Versöhnung zu wagen.
Sie wartete, bis er die Schuhe übergestreift hatte. "Darian?"
Er sah sie ausdruckslos an. "Ja, Lara?"
Sie schlug das Buch zu. "Es tut mir Leid, dass ich dich getäuscht habe."
"Tut es dir Leid, dass du mich getäuscht hast, oder bedauerst du lediglich, dass ich es herausgefunden habe?"
"Es war unvermeidlich, dass du es erfährst", wandte sie ein. "Ich musste dich einfach kennen lernen, bevor ich entscheiden konnte, was ich wegen des Briefes unternehmen soll. Du hättest genauso gut
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