Du bist mein Star!
ein Verrückter sein können."
"Oder ein heißblütiger Liebhaber."
"Du schmeichelst dir, Darian."
Ihre Blicke begegneten sich.
"Das glaube ich nicht, Lara. Du magst zwar eine ausgezeichnete Schauspielerin sein, aber ich kenne mich mit Frauen gut genug aus, um zu merken, dass du mir nichts vorgemacht hast."
Ihre Wangen glühten. "Bitte nicht …"
"Soll ich nicht die Wahrheit sagen? Das könnte natürlich jemanden mit deinen Moralvorstellungen beleidigen."
Statt besser wurde es nur noch schlimmer. Sie atmete tief durch. "Begreifst du denn nicht, warum ich dir gegenüber nichts erwähnt habe? Ich musste zuvor mit Khalim reden. Ihn und Rose kenne ich schon sehr lange – dich dagegen kannte ich überhaupt nicht."
"Aber nach dem Dinner hast du mich besser gekannt, oder?" Er lachte geringschätzig. "Wolltest du dich vergewissern, dass der Bruder des Scheichs tatsächlich ein Mann ist?"
Ihre Geduld war erschöpft. "Du drehst mir die Worte im Mund um! Ich hatte nicht vor, an jenem Abend mit dir zu schlafen. Es ist einfach … passiert."
"Passiert dir so etwas häufiger?" erkundigte er sich zynisch.
"Nie!" erwiderte sie nachdrücklich. "Ich habe es dir damals auch gesagt."
"Dann lag es also an mir", überlegte er laut. "In diesem Fall fühle ich mich wirklich geschmeichelt." Er senkte die Stimme. "Für mich war es auch sehr schön, falls es dich interessiert, Lara. Deshalb wundere ich mich, dass du plötzlich so sittsam tust. Nachdem du Sex mit mir hattest, obwohl wir uns kaum kannten, sollte man meinen, dass du das Erlebnis gern wiederholen möchtest, zumal wir jetzt so viel besser miteinander bekannt sind." Er ließ den Blick zu dem breiten Bett schweifen. "Wir sollten die Gelegenheit beim Schopf packen."
Aus seinem Mund klang es wie ein Sonderangebot – ein Mann und eine Frau, die sich leidenschaftlich zueinander hingezogen fühlten, machten sich die Gegebenheiten zu Nutze. Darian mochte vielleicht ein Herz aus Stein haben, sie, Lara, hingegen war aus einem anderen Holz geschnitzt.
Sie wollte ihm gerade erklären, dass er der letzte Mensch auf Erden sei, mit dem sie intim werden wolle, als es diskret an die Tür klopfte.
"Wollen wir diese faszinierende Diskussion später fortsetzen?" schlug Darian vor. "Ich glaube, man ruft uns zum Dinner."
11. Kapitel
Die Tafel war in einem kleinen Speisesaal hergerichtet worden – mit Tellern gedeckt aus massivem Gold, die im Schein des prächtigen Kronleuchters glänzten. Schwere Kristallgläser funkelten, und flache Goldschalen quollen förmlich über von dunkelroten Rosen.
"Ist es nicht wunderschön?" Lara seufzte entzückt.
Darian betrachtete ihre schmale Nase und die leicht geöffneten Lippen. Sie hatte ihr Haar aufgesteckt – eine Frisur, die ihm neu war. Die widerspenstigen Locken waren gebändigt und betonten ihren langen, schlanken Hals. Alles in allem wirkte sie irgendwie unschuldig. Sie ist Schauspielerin, erinnerte er sich. Ein Chamäleon. Sie trug unzählige unterschiedliche Masken.
"Exquisit", bestätigte er kurz angebunden und wandte sich zu Khalim um, der mit seinem Gefolge den Raum betrat. Die meisten Dienstboten wurden sofort mit einer Handbewegung entlassen.
Er hatte den Anzug gegen die Landestracht getauscht, ein weites, fließendes Gewand aus feinster silbergrauer Seide. Nachdem er sie aufgefordert hatte, ihre Plätze einzunehmen, ließ er versonnen einen Finger über eine der Rosen in der Schale gleiten. "Es ist eherne Regel, dass auf der königlichen Tafel im Palast nur Rosen stehen dürfen", erklärte er und lächelte vielsagend, während er sich setzte. "Zu Ehren meiner geliebten Rose."
Stirnrunzelnd faltete Lara ihre schwere Leinenserviette auseinander. "Wird Rose es nicht sonderbar finden, dass du ihr nichts von meiner Anwesenheit erzählt hast, Khalim? Wird sie sich nicht ärgern?"
"Warum sollte sie? Rose liebt mich und vertraut mir", erwiderte er ruhig. "Und sie vertraut meinem Urteil. Sie wird es zum richtigen Zeitpunkt erfahren, aber bis dahin braucht sie sich nicht um Dinge zu sorgen, auf die sie keinen Einfluss hat. Insbesondere jetzt, da sie mein Kind in sich trägt."
Nur die wenigsten Männer bedienten sich einer solchen Ausdrucksweise, seine Worte waren poetisch, romantisch und kamen direkt aus dem Herzen. Lara gehörte nicht zu den Frauen, die ihr Leben lang auf die große Liebe warteten, aber in diesem Moment verspürte sie eine grenzenlose Sehnsucht. Sie malte sich aus, wie es sein mochte, einen Mann zu haben, der
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