Du bist mein Star!
Schritte auf dem Marmorboden verklungen waren, raunte Darian ihr ins Ohr: "Dein Lächeln hat beinahe echt gewirkt. Wie ungemein praktisch, wenn man Schauspieltalent besitzt – man kann jederzeit darauf zurückgreifen."
Sein Duft versetzte ihre Sinne in Aufruhr. Sie sehnte sich danach, sich an ihn zu schmiegen, sich von ihm halten und küssen zu lassen, bis aller Schmerz und alle Zweifel verflogen waren. Tapfer kämpfte sie gegen diese Schwäche an. "Wie konntest du nur andeuten, dass wir es nicht erwarten könnten, in unser Zimmer zurückzukehren und heißen, hemmungslosen Sex zu haben?"
"Habe ich das getan?" erkundigte er sich unschuldig, doch das Verlangen seines Körpers war alles andere als unschuldig. "Dann sollten wir uns beeilen. Ich möchte dich nicht auf deinen heißen, hemmungslosen Sex warten lassen, Lara."
Ihre blauen Augen funkelten vor Zorn, aber sie beherrschte sich. Sie würde ihn keiner Antwort würdigen – und schon gar nicht, während ein schweigender Diener sie zu ihrer Unterkunft führte. Offenbar bildete Darian sich noch immer ein, sie würde bereitwillig mit ihm ins Bett steigen.
Der Diener öffnete die Tür, und Lara ging geradewegs ins Bad, ohne ein Wort zu verlieren. Sie verriegelte die Tür hinter sich und kam erst wieder heraus, als sie sich gewaschen und die Zähne geputzt hatte. Sie trug jetzt einen leichten Pyjama, der zwar dem Klima angemessen war, aber beim besten Willen nicht als sexy bezeichnet werden konnte.
Darian blickte von dem Buch auf, das sie vorhin durchgeblättert hatte. Er hatte die Manschettenknöpfe abgelegt, mehr nicht. "Fertig im Bad, Liebling?"
"Es gehört dir." Lara zögerte und deutete dann auf den Diwan vor dem Fenster. "Die Liege sieht recht bequem aus, oder?"
"Ja. Ich schätze, sie ist genauso bequem wie das Bett. Man kann darauf sicher gut schlafen."
"Absolut." Lara war erleichtert und ein wenig verärgert zugleich.
Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so schnell zustimmen würde. Dir wäre es wohl lieber gewesen, wenn er sich gesträubt und mit dir gestritten hätte, spottete eine innere Stimme. Hast du dich nicht zumindest auf einen leidenschaftlichen Kuss gefreut, bevor du ihn dann fortgestoßen hättest?
Darian sah ihr Gesicht und ging lächelnd ins Bad. Für jemanden, der seinen Lebensunterhalt mit der Schauspielerei verdiente, war sie manchmal erstaunlich leicht zu durchschauen!
Er zog sich aus und duschte. Das kühle Wasser dämpfte das unwillkommene Verlangen und brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Die Versuchung war groß, sich mitreißen zu lassen, von dem Alltag hier in diesem magischen Land verführt zu werden, wo die Menschen noch im Einklang mit der Natur zu leben schienen. Er dachte an die Verkehrsstaus, den Lärm und den Schmutz der Großstadt und verzog die Lippen. Warum weckten Orte wie dieser stets ein Gefühl der Wehmut?
Als Darian ins Schlafzimmer zurückkehrte, lag Lara bereits im Bett, das Laken bis zum Kinn hochgezogen, die Augen fest geschlossen. "Schläfst du schon?" fragte er leise.
Sie antwortete nicht und achtete sorgsam darauf, dass ihre Atemzüge so regelmäßig waren, als würde sie tatsächlich schlafen.
Es war eine Qual, hier zu liegen und mitzubekommen, wie Darian sich langsam entkleidete. Am liebsten hätte sie ihn aufgefordert, das verdammte Licht auszumachen, aber dann hätte er gemerkt, dass sie gar nicht schlief, und vermutlich ein Gespräch mit ihr angefangen.
Oder Schlimmeres …
Sie wollte sich rekeln. Der Pyjama war warm und engte sie ein, schien geradezu auf ihrer Haut zu kleben. Ihr Herz klopfte, als wollte es zerspringen, und ihre Brüste prickelten, und …
Er hörte, wie sich ihr Atem veränderte, flacher wurde und schneller ging. Leise lächelnd knipste er die Lampe aus und glitt ins Bett.
Als die Matratze unter ihm einsank, richtete Lara sich so unvermittelt auf, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen – die Nähe und Wärme seines nackten Körpers hatte eine ähnliche Wirkung. "Was hast du vor?"
Darian gähnte. "Ich will schlafen. Wieso? Hast du etwas anderes im Sinn?"
Mit zittrigen Fingern schaltete sie das Licht wieder ein. "Du wirst hier nicht schlafen!"
"Oh doch."
"Aber du sagtest doch, du würdest auf dem Diwan schlafen", protestierte sie.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, das habe ich nicht gesagt, Lara. Du hast erwähnt, wie bequem er aussieht, und ich habe dir zugestimmt. Leider hast du fälschlicherweise daraus gefolgert, dass ich dort schlafen würde.
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