Du bist mein Star!
dafür einen grimmigen Blick.
"Das ist nicht komisch", grollte Darian.
"Tut mir Leid, Darian, aber es ist sogar sehr komisch." Sie reichte ihm die Hand.
Nach kurzem Zögern griff er zu und erhob sich aus dem Staub, in den er gerade gefallen war. "Siehst du mich gern stürzen, Lara?"
Es war eine sonderbare Erfahrung, dass er nicht auf jedem Gebiet ein Meister war und wie jeder andere mühsam lernen musste. "Ein gestürzter Mann?" überlegte sie laut. "Ja, ich glaube, das gefällt mir!"
Seine Haut glänzte genauso wie die Flanken des Akhal-Teke-Hengstes, von dem er soeben unsanft abgestiegen war. Darian ließ ihre Hand los und wandte sich dem Pferd zu.
"Du willst wieder aufsitzen?" fragte sie verwundert.
"Soll man nicht sofort wieder in den Sattel, wenn man abgeworfen wurde?"
Sie nickte, als er sich aufschwang. Er war hartnäckig, so viel stand fest. Nachdem Khalim persönlich ihn in die Grundlagen des Reitens eingeweiht hatte, trainierte Darian in jeder freien Minute wie ein Besessener.
Er stand im Morgengrauen auf und half den Stallknechten, die Boxen auszumisten, weil er so viel wie möglich über die Geschöpfe lernen wollte, die ihn nur zögernd auf ihrem Rücken duldeten. Lara begriff schnell, dass Darian Wildman keine halben Sachen machte.
Khalim hatte einen der schönsten Hengste für ihn ausgewählt. Das Fell des Tieres schimmerte so goldbraun wie die Augen des Mannes, der es ritt. Wenn es ihm gelang, lange genug im Sattel zu bleiben, gab Darian ein prächtiges Bild ab, wie Lara zugeben musste.
Die Nacht, in der er sie gehalten hatte, war ihr Untergang gewesen. Er hatte sie mit seiner Sanftmut entwaffnet, und nun wartete sie ungeduldig darauf, dass sie einander wieder näher kommen würden. Allerdings hatte er keine Annäherungsversuche mehr unternommen, und die romantische Nacht hatte auch keine Wiederholung erfahren – Darian hatte es seither vorgezogen, auf dem unbequemen Diwan zu schlafen.
Und so lag Lara allein in dem breiten, behaglichen Bett und blieb bis in die frühen Morgenstunden wach, während er tief und fest wie ein Kind schlummerte.
"Wie ist das?" rief er jetzt.
Sie sah ihn über die staubige Weide reiten und nickte. "Besser", rief sie zurück. "Du kannst die Zügel lockerer lassen."
Er lockerte den Griff ein wenig und genoss es, das kraftvolle Tier zwischen seinen Schenkeln zu spüren. Allmählich fand er Geschmack am Reiten. Anfänglich hatte es ihn genervt, dass nicht nur Khalim im Sattel eine tadellose Figur machte, sondern auch Lara. Dank ihrer Kindheit auf dem Land war sie eine ausgezeichnete Reiterin. Sie sah auf einem Pferd gut aus – wie bei allem, was sie tat.
Sie waren seit über einer Woche in Maraban, und an diesem Morgen hatte Khalim ein Treffen mit einem ausländischen Würdenträger gehabt, so dass Lara die Aufgabe zugefallen war, Darians Reitstunde zu überwachen.
"Würdest du ihn an meiner Stelle unterrichten?" hatte er sie gefragt.
Lara bemerkte das gereizte Funkeln in Darians Augen. "Natürlich. Es wird mir Spaß machen, mit der Peitsche zu knallen", erwiderte sie scherzhaft.
"Du kannst es gern versuchen", raunte Darian ihr zu.
Sie senkte den Kopf, damit Khalim das nackte Verlangen in ihrem Blick nicht sah. Reiten war eigentlich ein harmloser Zeitvertreib, aber irgendwie war es Darian gelungen, eine vor Sinnlichkeit knisternde Atmosphäre zu schaffen.
"Es stört dich doch nicht, von einer Frau Befehle entgegenzunehmen, oder?" erkundigte sie sich, nachdem Khalim verschwunden war.
"Es ist eine neue Erfahrung."
"Und du schätzt neue Erfahrungen?"
Darian lächelte. "Oh ja."
Sie flirtete mit ihm, das war ihm nicht entgangen. Eigentlich tat sie das schon seit der Nacht, in der er sie in den Armen gehalten hatte. Frauen waren so widersprüchlich. Kaum war etwas für sie unerreichbar, begehrten sie es umso heftiger. Allerdings war er nicht sicher, ob er sie noch wollte.
Sex mit Lara würde seine Situation nur weiter verkomplizieren, davon war er überzeugt. War sein Leben nicht bereits schwierig genug? Es war so viel passiert – und nicht bloß zwischen ihnen beiden. Er gewöhnte sich gerade an die Tatsache, dass er einen Bruder hatte, einen Bruder, den er Schritt für Schritt kennen lernte, was nicht einfach war bei zwei Männern, die stets auf der Hut waren. Darian, weil es sein Instinkt verlangte, und Khalim aus einer gewissen Notwendigkeit heraus.
Sie saßen abends lange beisammen und redeten, manchmal bis in die Nacht hinein. Sie beschrieben
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