Du bist mein Star!
einander ihre Kindheit, und Darian bemühte sich, Khalim nicht um die Privilegien der frühen Jahre zu beneiden. Der Prinz erriet jedoch seine Gedanken.
"Ja, ich hatte alle Reichtümer, Darian, aber du hattest das Geschenk der Freiheit. Geld kann man verdienen, Freiheit hingegen nicht – nicht, wenn man die Verantwortung trägt, die mit königlichem Blut verbunden ist."
Es war eine ganz andere Sichtweise, aber eröffnete dieser Ort einem nicht zu vielen Dingen des Lebens neue Blickwinkel? Zugegeben, auf Khalims Schultern ruhte die Verantwortung für das Wohl des Landes, doch ansonsten führte er ein Leben, um das Darian ihn zunehmend beneidete.
Trotz aller Annehmlichkeiten, der Paläste und Dienstboten schätzte Khalim die schlichten Freuden des Alltags. Er lud Darian zu nächtlichen Spaziergängen ein und zeigte ihm Sternenkonstellationen, die selbst von seinem Londoner Penthouse nicht zu erkennen waren. In der einsamen Gegend um den Palast gab es keine Autos, keine Geräusche, keine Menschenansammlungen.
Der einzige Störfaktor in der surrealen Landschaft war eigentlich Lara. Dank seiner selbst auferlegten Enthaltsamkeit hatte er angefangen, sie besser kennen zu lernen. Und sie zu mögen. Obwohl er sich gegen die aufkeimende Sympathie wehrte, indem er sich einredete, sie sei Schauspielerin und könne ihn jederzeit wieder täuschen, nachdem ihr das schon einmal gelungen war.
Deshalb stürzte er sich auch mit solchem Feuereifer auf die Reitstunden. Abgesehen davon, dass er seinen Ehrgeiz befriedigen wollte, nutzte er sie als Ablenkung. Er trainierte Stunde um Stunde, so dass er abends, wenn er auf diesen verdammten harten Diwan sank, sofort vor Erschöpfung einschlief.
Außerdem verschaffte es ihm eine gewisse Genugtuung, morgens die dunklen Schatten unter Laras Augen zu sehen.
Ein Diener kam mit eisgekühltem Orangensaft und stellte das Tablett in den Schatten. Lara setzte sich und rief Darian herbei.
Seine Kehle war wie ausgedörrt, als er aus dem Sattel glitt, aber die Trockenheit rührte weniger vom Durst her. Khalim war fort, und zum ersten Mal waren sie beide allein. Als er sich Lara näherte, bemerkte er, dass sich ihre Brüste unter dem dünnen Blusenstoff abzeichneten. Er malte sich aus, wie er ihr langsam die Bluse von den Schultern streifte …
Vergiss es, sagte er sich. Lara bedeutet Ärger. Sie hat nichts als Probleme gemacht, seit du ihr zum ersten Mal begegnet bist, und wenn du dich mit ihr einlässt, handelst du dir noch mehr Stress ein.
Das hinderte ihn jedoch nicht daran, dem Stallknecht einen kurzen Befehl zu erteilen, der daraufhin stumm den Kopf neigte.
Lara hatte die Szene beobachtet und sah Darian verwundert an, als er zu ihr kam. "Hast du mit dem Mann gerade marabanesisch gesprochen?"
"Ja."
"Wer hat es dich gelehrt?"
"Khalim hat mich in die Grundlagen der Sprache eingeweiht." Er setzte sich neben sie, nahm das Glas von ihr entgegen und leerte es in einem Zug.
"Du benimmst dich von Tag zu Tag mehr wie ein Scheich", neckte sie ihn.
"Ja."
"Und du klingst auch wie einer." Lara wünschte, sie wüsste, was in seinem Kopf vorging. Sie hatte geglaubt, sie hätten die Feindseligkeiten begraben und eine Art stillschweigenden Waffenstillstand geschlossen. Waren sie imstande, halbwegs harmonisch miteinander auszukommen oder nicht? Theoretisch ja, wäre da nicht dieses überwältigende Verlangen, seine Lippen auf ihren zu spüren.
Vielleicht war es einseitig. Vielleicht empfand er nichts mehr für sie, und ihr Täuschungsmanöver hatte sein Begehren endgültig zerstört. Sie teilten das Schlafzimmer, doch dort sah sie ihn kaum. Er kam erst in den späten Nachtstunden, ignorierte sie und das breite Bett völlig und war fort, wenn sie morgens erwachte.
Sie beobachtete, wie der Stallbursche das Pferd wegführte. "Eine exotische Schönheit, findest du nicht?"
"Hm."
"Die Akhal Teke sind eine einzigartige Rasse."
"So?"
Sie atmete tief durch. "Ja. Angeblich die älteste gezüchtete Rasse."
"Was du nicht sagst."
Nun, sie musste irgendetwas sagen, sonst würde sie mit Dummheiten wie Findest du mich nicht mehr attraktiv, Darian? herausplatzen! "Sie sind berühmt für ihre Schnelligkeit, Ausdauer und Intelligenz", fuhr sie fort.
Er blickte ihr kurz in die blauen Augen, dann wandte er sich wieder ab. "Ein bisschen wie ich, oder?"
Ihr Herz klopfte. "Ein bisschen."
"Was weißt du noch über sie, Lara?"
"Sie sind überaus temperamentvoll und reagieren äußerst empfindlich darauf, wie man
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