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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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der Sofas ein paar Groupies an, und ich bin froh, dass er abgelenkt ist. Ich will ihn nicht dabeihaben. Bess und Serena, die an der Tür stehen, nehme ich kaum wahr.
    »Wo ist sie?«, lallt Johnny, als er meine leeren Hände sieht.
    »Komm, Alter, wir bringen dich ins Hotel«, sagt Christian und zieht ihn hoch.
    »Was ist denn das zum Teufel?«, fragt Johnny, zieht Christians linke Hand dicht an seine Augen heran und betrachtet sie genau. Die orange Lebensmittelfarbe von den Smarties hat auf seine Handfläche abgefärbt.
    »Smarties«, erklärt Christian ihm.
    »Du und deine Süßigkeiten, Mann!« Johnny lacht betrunken. Dann schreit er: »Schafft mir den verdammten Wodka her!«
    »Im Hotel«, sagt Christian. »Komm jetzt, wir müssen los.«
    Ich gehe hinter Christian und dem wankenden Johnny aus der Garderobe und durch den Flur zum Ausgang. Da fällt mir Bess wieder ein, und ich laufe noch mal zurück, um mich zu verabschieden.
    »Ich muss gehen«, erkläre ich hastig.
    »Ja, schon klar«, antwortet sie wenig begeistert, aber auch nicht wirklich überrascht.
    Ich umarme sie. Wir sind beide angespannt.
    »Tut mir leid«, sage ich. »Es tut mir wirklich leid. Ich ruf dich an!« Mit diesem Versprechen eile ich aus dem Raum.
    Zwischen uns beiden tut sich allmählich eine Kluft auf, und Serena steht auf Bess’ Seite. Keine Ahnung, wer auf meiner steht. Eigentlich sollte es Johnny sein, aber es fühlt sich definitiv nicht danach an.
    Als wir am Hotel ankommen, ist Johnny eingeschlafen. Ich setze mich auf ein Sofa in seiner Suite und schlage eine Zeitschrift auf. Ich hab beschlossen, so lange bei ihm zu bleiben, bis ich sicher bin, dass es ihm gutgeht. Christian setzt sich neben mich.
    »Was machst du?«, frage ich.
    »Ich leiste dir Gesellschaft.«
    »Musst du aber nicht.«
    »Ich weiß.« Er geht in die Kochnische, stellt den Wasserkocher an und fragt: »Tee?«
    »Gibt’s auch Wodka?«, schieße ich zurück. »Schlechter Scherz, tut mir leid. Ja, Tee ist prima.«
    »Er muss einen Entzug machen«, sagt Christian, als er unsere Tassen zum Couchtisch bringt. »Zucker?«
    »Ein Stück, danke«, antworte ich. »Meinst du, das würde er machen?«
    »Bill könnte ihn dazu bringen.«
    »Bill ist ein Idiot.«
    Christian lacht. »Nein, ist er nicht.«
    »Doch, ist er!«
    »Er ist all die Jahre immer für Johnny da gewesen.«
    »Du meinst, er ist all die Jahre für das Geld da gewesen«, gebe ich trocken zurück.
    »Das war sicher ein Anreiz. Aber du schätzt ihn falsch ein.« Christian reicht mir meine Tasse. »Mist, dass wir keine Kekse haben.«
    »Mmmh! Wir könnten Zimmerservice bestellen.«
    »Wie, Kekse vom Zimmerservice?«
    »Nein, du Blödel. Nur Zimmerservice. Vielleicht ein schönes Stück Schokoladenkuchen oder so.«
    »Weißt du was? Ich könnte eigentlich was Richtiges zu essen gebrauchen«, sagt er. »Jetzt guck mich nicht so an! Ich hab Lust auf was Herzhaftes.«
    Aus Witz tue ich so, als müsste ich nach Luft ringen. »Ich fasse es nicht, dass du auf die Gegenseite überläufst!«
    »Ich laufe nicht über, Megan, ich probier’s nur mal aus.«
    Als unser Essen kommt, liegt Johnny noch immer da wie im Koma. Christian hat sich für Curry-Huhn entschieden.
    »Und
warum
habt ihr euch nun wirklich getrennt, du und deine Freundin?«, bringe ich den Mut auf zu fragen, als ich die Gabel in meinen Kuchen steche.
    Ich rechne fast damit, dass er mir irgendeine verrückte Geschichte auftischt von wegen sie hätte seine Goldfische überfüttert oder so, aber er stochert in seinem Essen rum und sagt schließlich: »Ich wollte Kinder, sie aber nicht.« Er lacht leicht bitter auf. »Das hört man nicht oft, oder? Sie wollte sich nicht wirklich festlegen.«
    Mitfühlend lege ich meine Gabel beiseite.
    »Ich habe sie nicht gedrängt, mich zu heiraten oder so«, fährt er fort. »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal, ob ich selbst an das alles glaube. Aber ich wollte irgendwann mal Kinder haben. Nicht sofort, aber irgendwann. Und sie wollte auf keinen Fall welche.«
    »Traurig«, sage ich.
    »Ja, es sollte wohl nicht sein. Ich hab sie gestern zufällig in Soho getroffen. Mit einem anderen Typen.«
    »Das war bestimmt komisch.«
    »Ja, allerdings.«
    »Liebst du sie denn noch immer?«, taste ich mich vorsichtig vor.
    »Nein.« Er schüttelt den Kopf. »Aber mir wäre es lieber gewesen, wenn sie
mich
mit einer anderen Frau gesehen hätte. Damit sie sieht, was ihr entgeht, verstehst du?«
    Ich muss lächeln. »Ich weiß genau, was du

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