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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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hab doch gerade mit Dad gesprochen.«
    »Dein Vater ist anderweitig beschäftigt. Du kannst mit mir reden«, sagt Mum.
    Ich seufze. »Also gut. Ich wollte fragen, ob ich mir Omas Haus leihen kann.«
    »Wozu denn?«, fragt Mum.
    »Ich will Johnny dort hinbringen.«
    »Dieser Johnny Jefferson macht nur Probleme! Ich hab’s doch gewusst!«
    »Mum, du hattest nie von ihm gehört, bevor ich diesen Job bekommen hab.«
    »Ich hatte sehr wohl von ihm gehört.« Sie wird ganz schnippisch.
    »Wie auch immer. Er muss mal raus.«
    »Nach allem, was man so liest, muss er eher zu den Anonymen Alkoholikern.«
    Und zu den Anonymen Drogensüchtigen. Aber das sage ich ihr lieber nicht.
    »Er will nicht in die Klinik, Mum. Er muss einfach wieder zu sich kommen, an einem ruhigen Ort. Kannst du mir helfen, oder nicht?«
    Nachdem sie mir versprochen hat, Omas Nachbarn Bescheid zu geben, dass ich bei ihnen den Zweitschlüssel holen komme, verlasse ich das Hotel, um den Mietwagen abzuholen. Ich hab einen Vauxhall Vectra gemietet. Das ist zwar meilenweit von Johnnys Bugatti Veyron entfernt, aber so ziehen wir wenigstens keine Aufmerksamkeit auf uns, und das ist genau das, worauf ich im Moment aus bin.
    Die Dame am Empfang ist erstaunt, dass ich die Rechnung so früh bezahle. Wir müssen also schnell aufbrechen für den Fall, dass sie jemanden von der Crew benachrichtigt.
    Auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer vibriert mein Handy. Ich hab den ganzen Morgen über alle Anrufe ignoriert, aber an der Nummer sehe ich, dass es Christian ist.
    »Wie geht’s ihm?«, fragt er.
    »Er kommt heute Abend nicht zur Abschlussparty«, teile ich ihm mit. Ich verlasse den Aufzug und gehe den Flur hinunter.
    »Wie meinst du das?«
    »Es geht ihm nicht gut, Christian. Er muss hier raus.«
    »Er muss in die Klinik und nichts anderes.«
    »Da macht er aber nicht. Das hab ich schon versucht.« Ich komme vor Johnnys Zimmer an und bleibe draußen stehen.
    »Gib ihn mir mal. Lass mich mit ihm reden.«
    »Tut mir leid, er will mit niemandem sprechen.« Und schon gar nicht mit dir.
    »Er braucht professionelle Hilfe«, sagt Christian. »Du kannst ihn nicht retten.«
    »Kann sein, Christian, aber ich werde es versuchen.«
    Nachdem wir aufgelegt haben, schalte ich mein Handy aus. Das ist fürs Erste am besten. Ich rufe Bill später an.
    Wie erwartet, ist Bill außer sich. Wir befinden uns schon auf der M 1 in nördlicher Richtung, aber das verrate ich ihm nicht. Meine Eltern sind die Einzigen, die wissen, wohin wir fahren, und die habe ich zur Geheimhaltung verpflichtet.
    Bill verlangt, dass wir sofort umkehren und unsere Hintern wieder ins Hotel zurückbewegen, aber ich weigere mich standhaft.
    »Er ist absolut nicht dazu in der Lage, heute Abend mit irgendjemandem von der Presse zu reden, Bill.« Ich werfe einen Blick zu Johnny auf dem Beifahrersitz. Er hat sich an die Tür gelehnt und trägt seine dunkle Brille. Ich nehme an, dass er schläft.
    »Das hast du nicht zu entscheiden! Kannst du dir vorstellen, was für ein verdammter Alptraum das wird, wenn wir allen absagen müssen? Und wie viele wichtige Leute wir vor den Kopf stoßen? Wie sich das auf die Berichterstattung in der Presse und die Verkaufszahlen des Albums auswirkt?«
    »Tut mir leid, aber es geht nicht anders.« Ich spreche mit ruhiger Stimme. »Ich muss jetzt auflegen. Ich sitze am Steuer, ich darf eigentlich nicht telefonieren.« Ich verrate ihm nicht, dass ich meine Freisprechanlage benutze.
    » WAGE ES BLOSS NICHT , AUFZULEGEN , WENN ICH –«
    Ich beende das Gespräch und schalte das Telefon wieder aus. Das waren jetzt erst mal genug negative Schwingungen.
    »Der war ganz schön sauer, was?«, murmelt Johnny neben mir.
    »Kann man wohl sagen.« Ich setze den Blinker und schwenke auf die Überholspur zurück.
    »Danke, verdammt«, sagt Johnny.
    »Was? Danke, verdammt, dafür, dass er stinksauer ist?«, frage ich verwirrt.
    »Nein. Danke, verdammt, dass du einen Zahn zulegst. Da wäre ich ja zu Fuß schneller.«
    Ich lache nicht. Ich bin nicht in der Stimmung für seine Scherze.
    »Wo fahren wir eigentlich hin?«, fragt er.
    »Scarborough. In das Haus meiner Großmutter.«
    »Die, die gestorben ist?«
    »Genau.«
    »Gruselig.« Er schüttelt sich.
    »Ist überhaupt nicht gruselig!«, fahre ich ihn an.
    »Entschuldigung.« Er ist zerknirscht. »Ist das dieselbe Großmutter, die dir die Halskette geschenkt hat?«
    Ich bin überrascht. Kann er sich daran noch erinnern? Das war auf Serengetis

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