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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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seiner tätowierten Arme durch die Bewegungen anspannen. Es fühlt sich an, als würden aus meinem Bauch, ganz nahe an meinem Herz, Fäden herauskommen, die alle mit ihm verbunden sind. Wo immer er auch ist, ich werde zu ihm hingezogen. Ich versuche die Fäden durchzuschneiden, aber sie verbinden sich immer wieder mit ihm. O Gott, das tut so weh!
    Ich muss hier weg.
    Tränen steigen mir in die Augen, und ich gehe entschlossen ins Büro. Ich rufe Johnnys Reisebüro an und buche ein Ticket für den nächsten Flug nach London. Dann rufe ich Davey an und bitte ihn, mich um drei Uhr abzuholen. Der Flieger geht erst heute Abend, aber ich verbringe die Zeit lieber am Flughafen. Alles ist besser, als hier zu warten. Ich weiß, das die Gefahr besteht, dass ich es mir am Ende noch anders überlege, wenn ich noch länger hierbleibe.
    Ich hole meinen Koffer aus dem Schrank in der Waschküche und trage ihn die Treppe hoch. Dann zerre ich meine Sachen aus den Kleiderschränken und stopfe sie in den Koffer, ohne sie groß zu falten. Mein Blick bleibt an dem Spielzeugschaf hängen, das Johnny mir in den Dales gekauft hat. Es steht auf einem Regalbrett im offenen Kleiderschrank und sieht mir beim Packen zu. Als der Koffer voll ist, richte ich mich auf und starre das Schaf an.
    Nein, beschließe ich und bücke mich, um den Koffer zuzumachen. Es kann bleiben, wo es ist. Ich stelle mir vor, wie Johnny ins Zimmer kommt und den Schrank aufmacht, wie er erschrickt, wenn ihm klar wird, dass ich weg bin.
    In Wirklichkeit ist es viel wahrscheinlicher, dass Rosa oder das Dienstmädchen es finden und wegschmeißen, aber mein Szenario gefällt mir besser.
    Ich schreibe einen Zettel für Rosa. Es fällt mir schwer, die passenden Worte zu finden.
    Ich muss abreisen. Es tut mir leid, aber ich nehme an, Du verstehst, wieso. Es war schön, mit Dir zusammenzuarbeiten, und du wirst mir fehlen. Alles Gute für Dich und Deine Familie. Liebe Grüße an Lewis, Samuel, Ted und Sandy …
    Ich lege den Zettel in die Küche neben den Toaster. Johnny wird ihn da nicht sehen, aber Rosa findet ihn garantiert am Montag.
    Mit dem Koffer an meiner Seite sehe ich aus dem Fenster. Johnny ist nicht mehr auf der Liege. Ich schaue mich um, kann ihn aber nirgends entdecken. Bestimmt ist es besser so.
    Es läutet. Es ist so weit.
    Als Davey mich durch das Tor fährt, begegnet uns ein vertrauter grüner Lieferwagen.
    Santiago! Ich hab Santiago vergessen.
    »Halt mal kurz an«, bitte ich Davey und springe aus dem Wagen.
    »Hey, Meg!«, begrüßt mich Santiago.
    »Santiago, ich reise ab.«
    »Du reist ab? Warum denn?« Er ist geschockt.
    »Es hat einfach nicht gepasst.«
    »Mensch, das tut mir total leid. Mit wem soll ich denn jetzt samstags immer plaudern?«
    »Tja, da musst du in Zukunft wohl einfach deine Arbeit erledigen.« Ich grinse, und er grinst zurück.
    Ich schnappe mir einen Stift von seinem Armaturenbrett und kritzele meine Hotmail-Adresse auf ein altes Stück Pappe. Sein Lieferwagen ist voll mit Hamburger-Verpackungen. »Schick mir eine E-Mail!« Ich gebe ihm den Fetzen.
    Er liest. »Ich hab aber keine E-Mail-Adresse«, sagt er bedauernd.
    »Echt nicht?«
    Er zuckt die Achseln.
    Ich muss lachen. »Die kosten nichts, weißt du?«
    »Okay, ich besorg mir eine«, verspricht er, aber mein Instinkt sagt mir, dass wir nicht in Kontakt bleiben werden.
    Plötzlich höre ich, wie sich ein lautes Röhren nähert. Mir stockt beinahe der Atem, als Johnny auf seinem Motorrad erscheint. Das schwarze Metall glänzt im Sonnenschein.
    »Bis dann!«, sagt Santiago mit hochgezogener Augenbraue zu mir, wirft Johnny noch einen Blick zu und fährt dann weiter durch das offene Tor.
    Johnny klappt sein Visier hoch. »Wo willst du hin?«
    »Ich gehe, Johnny.« Ich bemühe mich, mit fester Stimme zu sprechen.
    »Wie, einfach so?«
    »Einfach so.«
    Wir sehen uns einen Moment lang schweigend an. Ich nehme Davey kaum wahr, der hinter mir im Auto wartet.
    Johnny nickt kurz. »Na dann.«
    Er klappt das Visier runter und gibt Gas. Mit quietschendem Reifen fährt er los und hinterlässt nur eine Staubwolke.
    Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Dass er meine Abreise verhindert, mich anbettelt, bei ihm zu bleiben, dass er mir gesteht, einen Fehler gemacht zu haben?
    Aber nein, am Ende ist er es, der die Fäden durchschneidet.
    Später, im Flugzeug, schaue ich aus dem Fenster und versuche, nicht zu weinen. Ich hab diesen Job nur sechs Monate durchgehalten – sogar noch kürzer als Paola –,

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