Du bist mein Stern
morgen!«
Nachdem er gegangen ist, öffne ich die Tüte und muss kichern. Es ist eine Tüte voller Süßigkeiten.
»Weiß Johnny, dass du mit mir essen gehst?« Ich werfe Christian einen misstrauischen Blick über den Tisch zu. Er lehnt sich zurück.
»Nein«, gibt er kurz angebunden zurück. »Wäre dir das lieber?«
Ich kratze mich am Kopf. »Nein. Ich weiß nicht.«
»Ich hab nicht besonders viel mit ihm geredet, seit wir uns zuletzt gesehen haben.«
»In L.A.? Nach dieser Nacht?«, frage ich.
»Genau.« Er trommelt mit den Fingern auf den Tisch.
»Ich hab ein schlechtes Gewissen«, sage ich.
»Wieso?« Er sieht mich verwirrt an.
»Weil ich schuld daran bin, dass ihr euch verkracht habt.«
»Sei nicht albern, Meg. Es hat sich nichts geändert. Nicht wirklich. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, ist alles wie immer. Nein, ich war nur so mit Schreiben beschäftigt, dass ich mich bei niemandem gemeldet habe. Außer bei dir.«
Ich lächele ihn an und fühle mich gar nicht mehr unwohl. Mir geht es sogar richtig gut.
»Scheiße«, murmelt er plötzlich.
»Was ist?«
Er dreht den Kopf zur Seite. »Meine Ex ist gerade reingekommen.«
Ich folge seinem Blick und sehe eine große, kurvenreiche Brünette mit gewelltem Haar, die mit einem Kellner spricht. Sie ist in Begleitung eines breitschultrigen Mannes mit olivfarbenem Teint.
»Alles okay?«, frage ich Christian. Er nickt, aber ich kann sehen, dass es nicht so ist.
»Sollen wir die Nummer abziehen?«
Er grinst mich an, denn er weiß genau, was ich meine. »Dann leg mal los.«
Ich strecke den Arm aus und lege meine Hand auf seine. Wir beugen unsere Oberkörper vor und sehen einander hingebungsvoll in die Augen.
»Christian«, sage ich, »gaaanz, ganz lieben Dank für das Geschenk. Es ist unbeschreiblich schön.«
Er lächelt mich liebevoll an. Ich sehe, dass er sich das Lachen verkneifen muss. »Du hast es dir verdient, Meg.« Er berührt mit den Fingern meinen Mundwinkel. »Du hast da ein bisschen Ketchup … «
»Wirklich?« Kichernd greife ich nach meiner Serviette.
»Clare! Hallo!«, höre ich ihn sagen und schaue auf. Seine Ex steht vor unserem Tisch.
Ich strahle sie an.
Sie guckt zu mir runter und schenkt mir ein frostiges Lächeln. »Hallo, Christian.«
»Clare«, sagt Christian herzlich, »das ist Meg. Meg, Clare.«
»Freut mich!« Ich schüttele ihre kalte Hand.
»Hi.« Sie wirkt peinlich berührt. »Das ist Boris.«
»Hallo, Boris«, sagt Christian jovial und gibt ihm die Hand.
»Wir wollen nur eine Kleinigkeit essen«, erklärt Clare.
»Na so was, wir auch!« Christian tut begeistert. Ich trete ihn unter dem Tisch. Mensch, übertreib’s nicht!
»Ich kann die Burger empfehlen«, fährt er fort.
Clare wirft ihm einen verächtlichen Blick zu. »Ich bin Vegetarierin, wenn du dich erinnerst.«
Er lacht. »Ach, Mist, Entschuldigung. Natürlich. Na ja, schönen Abend noch!« Er grinst Boris an, der noch keinen Ton gesagt hat. »Und dir natürlich auch!«
Boris nickt und legt seinen Arm um Clares Hüfte. Er führt sie zu einem Tisch, neben dem der Kellner geduldig mit den Speisekarten wartet. Christian starrt ihnen hinterher.
»Christian«, sage ich entschieden.
»Mmm?«, macht er geistesabwesend.
»Guck mich an. Vergiss unser Spiel nicht.«
»Ach so, ja, stimmt.« Er richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Er spreizt seine Finger, nimmt dann Messer und Gabel in die Hand, um sie sofort wieder hinzulegen.
»Das hat dir doch hoffentlich nicht den Appetit verdorben?«, erkundige ich mich besorgt.
Er holt tief Luft. »Ein bisschen schon.«
Ich schiebe meine Unterlippe vor. »Willst du lieber gehen? Die haben hier aber sehr gute Desserts.« Ich versuche ihn zu locken.
»Wie wär’s, wenn wir gehen und am Leicester Square noch ein Eis essen?«
»Eis? Bei dem Wetter?« Dann schlage ich mir mit der Hand an die Stirn. »Oh, tut mir leid, ich hatte einen Augenblick lang vergessen, mit wem ich es zu tun habe. Also los!«
»Mann, das war schräg«, sagt er ein wenig später, nachdem wir Hand in Hand aus dem Restaurant gegangen sind.
Ich reibe über seinen Arm. »Alles in Ordnung?«
»Ja«, antwortet er.
»Hattest du wirklich vergessen, dass sie Vegetarierin ist?«
»Nein.« Er schüttelt grinsend den Kopf.
»Oh … Nicht schlecht«, sage ich beeindruckt.
»Danke schön.« Immer noch grinsend fügt er hinzu: »Übrigens vielen Dank. Ich weiß das sehr zu schätzen.«
»Ich bin sicher, du würdest das Gleiche für mich
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