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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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so vor?«, fragt sie und macht sich daran, ihm einen Kaffee zu kochen.
    »Heute, meine hinreißende Rosa, kommt die Band hierher. Kann sogar jeden Moment da sein.«
    Es ist zwei Uhr.
    »Gibt es irgendwas, was ich tun kann?«, frage ich.
    »Nein, Meg. Ich bin ›nur gerade auf was anderes konzentriert‹, das ist alles«, antwortet er ironisch.
    Der Summer ertönt.
    »Das werden sie sein«, sagt Johnny, bleibt aber sitzen.
    Ich gehe zur Haustür. Als ich aufmache, stehen da vier abgerissen aussehende Typen, alle mit Sonnenbrille. Ich trete zur Seite, um sie reinzulassen. Zwei tragen Gitarrenkoffer, einer hat ein Keyboard dabei, und der Letzte hält ein paar Trommelstöcke in der Hand, so dass ich annehme, dass das Schlagzeug schon oben im Studio steht. Ich begrüße sie und erkläre ihnen, wer ich bin, und sie nicken alle und grunzen, stellen sich mir aber nicht vor.
    Johnny bleibt oben auf dem Treppenabsatz stehen, während sie zum Studio latschen.
    »Bin in einer Minute bei euch«, ruft er und geht in sein Zimmer am Ende des Flurs. Ich sehe von unten aus zu, wie sie das Studio betreten und die Tür hinter sich zuknallen.
    »Die sind ja sehr gesprächig«, sage ich zu Christian, als ich zurück ins Büro komme.
    Er lacht leise. »Die sind gestern Nacht in dem Club aufgetaucht, als ich gerade ging«, erklärt er. »Schätze mal, es ist spät geworden.« Er steht auf und nimmt einen Notizblock und einen Stift von seinem Schreibtisch. »Ich bin dann mal oben, um mir ein paar Notizen zu machen. Bis später.«
    Einige Stunden vergehen, in denen es mir gelingt, ein gutes Stück mit der Fanpost voranzukommen. Gelegentlich dringt gedämpft Musik aus dem Studio. Um halb fünf steckt Christian den Kopf zur Tür rein. »Komm mal hoch und hör dir was an«, sagt er.
    Je näher wir dem Studio kommen, desto lauter wird die Musik. Er öffnet die Tür und schiebt mich rein. Johnny und die Band sind hinter einer Glasscheibe. Johnny ruft irgendwelche Anweisungen, und die vier Jungs nicken zustimmend. Christian zieht einen Stuhl für mich ran und setzt sich neben mich. Sein Notizblock ist voll mit chaotischem Gekritzel.
    »Hast du schon einen von den neuen Songs gehört?«, frage ich.
    »Noch nicht.«
    »Wie heißen die Jungs von der Band?«
    »Der Drummer ist Lee, TJ ist am Bass, Mike macht die Percussion und Bri ist an den Keyboards. Während einer Tournee ist die Band wesentlich größer – dann sind noch Backing-Sänger dabei, ein Saxophon, Violinen, all so was, aber das hier ist eher ein Akustik-Set. Johnny spielt einige Songs ohne Begleitung.«
    Ich betrachte Johnnys Seitenprofil, während er mit der Band redet. Der Riemen seiner Gitarre liegt quer über seiner Brust. Er trägt ein enganliegendes, ausgewaschenes graues T-Shirt. Ein Kabel führt von der akustischen Gitarre, die auf seinem Rücken hängt, zu einem nicht sichtbaren Verstärker. Die Band nickt zu dem, was er sagt, und er wendet sich der Glasscheibe zu und zieht die Gitarre nach vorn. Dann fängt er an zu spielen, und Christian dreht an einem der Regler vor sich den Ton lauter.
    Ich erkenne die Melodie; es ist eine Akustikversion eines seiner fröhlicheren Hits. Johnny tritt ganz nah ans Mikrophon. Seine Lippen berühren es, als er zu singen beginnt. Seine Stimme erfüllt mich, warm und gefühlvoll, und ich höre ihm völlig gebannt und reglos zu.
    Dann schaut er hoch, und es fühlt sich an wie ein Stromschlag, als seine grünen Augen sich in mich hineinbohren. Er singt nur für mich, und ich bin erstarrt, unfähig, meine Augen von ihm loszureißen. Wir sehen uns unverwandt an.
    Dann sieht er nach unten, auf seine Gitarre, und schaut danach nicht wieder zu mir herüber. Als der Song zu Ende ist, wendet er sich wieder seiner Band zu. Es ist, als wäre ich nie da gewesen.
    Ich fühle mich plötzlich völlig überwältigt. Tränen schießen mir in die Augen, und ich bin mir durchaus im Klaren darüber, wie verrückt das klingt, wie merkwürdig das ist.
    Als ich zu Christian hinsehe, stelle ich überrascht fest, dass er mich ruhig beobachtet.
    Ich erhebe mich, vor Verlegenheit ganz nervös, von meinem Platz. »Ich sollte jetzt mal weiterarbeiten«, sage ich und fuchtele mit den Armen in der Luft rum.
    »Sicher«, erwidert er und senkt den Blick. Seine Hand schwebt über einem leeren Blatt seines Notizblocks.
    Während ich zur Tür gehe, werfe ich noch mal einen Blick zurück zu Johnny, und im selben Moment sieht er mir in die Augen. Er wirkt sehr ernst.
    Ich muss

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