Du bist mein Stern
aufpassen, dass meine Knie nicht nachgeben, als ich rausgehe.
Kapitel 7
Ich erreiche das Ende des Pools und treffe dort auf zwei große, bleiche, behaarte Füße.
»Brrr!« Ich halte mich prustend am Beckenrand fest und schaue hoch. Da steht Christian und grinst zu mir herunter.
»Zeit für Fruity Pebbles.«
Ich lache und sage ihm, dass ich ihn in der Küche treffe. Achtundzwanzig Bahnen müssen für heute reichen. Mein Ziel von fünfzig Bahnen scheint in immer weitere Ferne zu rücken.
»Und? Ist’s mal wieder spät geworden?«, erkundige ich mich, als ich mich setze.
»Nein, so schlimm war’s gar nicht«, antwortet er. »Johnny ist wegen dem Konzert morgen einigermaßen angespannt.«
»Was zum Teufel ist denn das?«, fragt Johnny, als er, mal wieder mit dunkler Sonnenbrille, in die Küche kommt.
»Fruity Pebbles«, erkläre ich ihm, während mein Herz einen Satz macht. Ich hab das Gefühl, ihn schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen zu haben. »Willst du auch welche?«
»Auf keinen Fall! Das Zeug sieht aus wie Kotze in Technicolor.«
»Ich könnte dir auch was anderes zu essen bringen?«
Es ist Viertel vor acht, und Rosa ist noch nicht da. Aber es ist auch ungewohnt, Johnny um diese Zeit schon in der Küche zu sehen.
»Ein Kaffee würde mir reichen.«
»Kommt die Band heute wieder her?«, erkundige ich mich.
»Ja, jeden Moment. Bring den Kaffee nach oben, Meg. Ich muss mich ranhalten.«
»Er ist schlecht drauf«, sinniert ein fröhlich mampfender Christian, als Johnny die Küche verlassen hat. Er greift nach seinem Notizblock und beginnt zu kritzeln.
Fünf Minuten später trage ich den Kaffee für Johnny nach oben ins Studio. Schwarz, ohne Zucker, so wie er ihn mag.
»Danke, Baby«, sagt er. Er nimmt mir den Kaffee ab und mustert mich von oben bis unten. Ich bin noch immer im Bademantel.
»’tschuldigung, ich geh mich sofort umziehen. Ich war nur gerade schwimmen«, erkläre ich nervös.
»Oho! Da drunter trägst du diesen knappen kleinen Bikini, was?« Er zieht eine Augenbraue hoch. Der Summer ertönt, und ich gehe. Johnny lacht leise, als ich den Raum verlasse.
»Ich mach schon auf«, ruft Christian von unten.
»Danke.« Ich fliehe in die Sicherheit meines Zimmers.
Einige Stunden vergehen, und das Telefon im Büro steht gar nicht mehr still. Als ich Rosa mit einem Tablett draußen vorbeilaufen sehe, nehme ich von Gott weiß woher den Mut zu rufen: »Lass mich das für dich hochbringen, Rosa. Ich muss ohnehin mit Johnny ein paar Dinge besprechen.«
Christian sitzt weiterhin am Mischpult, auch wenn der einzige Regler, den er berührt, der für die Lautstärke ist. Er steht sofort auf, um mir die Tür aufzuhalten, als ich sie mit meiner linken Schulter aufstoße.
Johnny sieht genervt aus hinter der Scheibe. Er nickt mir zu, um zu zeigen, dass er mein Erscheinen registriert hat, und legt seine Gitarre ab. Die Band bleibt hinter dem Glas, während Johnny den vorderen Raum betritt.
»Ich hab’s satt«, knurrt er und nimmt sich einen Becher Kaffee. »Bringst du ihnen das rein?«, sagt er dann zu mir. Also nehme ich das Tablett und trage es nach hinten zur Band. Ich ernte ein paar Grunzer, aber kein richtiges Dankeschön.
»Ich finde, es klingt gut«, sagt Christian gerade, als ich zurückkomme.
»Es klingt scheiße!«, blafft Johnny ihn an. Christian greift nach seinem Notizblock.
»Hau mich bloß nicht in die Pfanne«, warnt Johnny.
»Willst du mich jetzt zensieren, oder was?«, fragt Christian mit einem ironischen Unterton.
»Nein! Ach, verdammte Kacke. Ich kann mich nicht konzentrieren!«
»Willst du irgendwas, Meg?«
»Äh, ich brauche langsam mal eine Antwort, was diese Interviews angeht.«
»Welche Interviews?«
»Na, du weißt schon. Die, die ich jetzt schon ein paar Mal angesprochen hab.«
»Hilf mir auf die Sprünge.«
»Der
Rolling Stone
möchte ein Backstage-Interview mit dir machen, unmittelbar vor deinem Auftritt. Ein Journalist von NME ist in der Stadt und kommt zum Konzert. Er möchte gern wissen, ob … «
Er unterbricht mich. »Such du was aus. Du entscheidest das.«
»Aber … «
»Was?«
»Okay«, sage ich. Ich werde Bill fragen müssen. Ich kenne Johnny noch nicht gut genug, um zu wissen, was in diesem Fall das Richtige ist. Um ehrlich zu sein, ist das alles verflucht stressig.
Christian schreibt noch immer.
»Wirst du auch mal fertig damit?«, sagt Johnny.
»Jetzt hör aber mal zu«, erwidert Christian sauer. »Was willst du? Dass ich deine Biographie
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