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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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sagte sie. »Und wie Sie schon sagten, sind die Bilder womöglich bereits vor längerer Zeit aufgenommen worden. Und zwar mit diesen Kameras, richtig?«
    Pete zuckte die Achseln. »Schon möglich.«
    »Sehen Sie nicht, was das bedeutet?«, fragte sie. »Ich meine, wenn er diese Kameras schon lange hatte?« »Nein, ich komm nicht drauf. Was?«
    Inzwischen hatte der Beamte einen Karton auf den Tresen gestellt, und Jennifer nahm ihn an sich. Sie gab Pete keine Antwort, sondern machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Schreibtisch.
    Eine Minute später sah Pete Gandy verwirrt und ratlos zu, wie sie die Kamerarückseite untersuchte.
    »Haben Sie einen kleinen Schraubenzieher?«, fragte Jennifer.
    »Wofür?«
    »Ich muss dieses Teil abschrauben.«
    »Warum?«
    »Ich suche nach der Seriennummer.«
    »Warum?«, fragte er wieder.
    Jennifer gab keine Antwort, weil sie gerade in ihren Schubladen kramte. »Verdammt!«, entfuhr es ihr.
    »In der Wartungsabteilung könnte einer sein«, bemerkte Pete, um sich wenigstens ein bisschen nützlich zu machen.
    Lächelnd schaute Jennifer hoch. »Sie sind ein Genie!« »Ach ja?«
    Eine Viertelstunde später hatte sie alle Seriennummern der Ausrüstungsteile aufgelistet. Die Hälfte gab sie Pete, mit dem Rest setzte sie sich an ihren Schreibtisch. Sie vermochte nur mühsam ihren Optimismus zu dämpfen.
    Jennifer brachte bei der Auskunft die Telefonnummern der Hersteller in Erfahrung und versuchte es dann beim ersten. Nachdem sie erklärt hatte, dass sie Name und Anschrift des Besitzers der Kamera überprüfen wolle, gab die Person am Telefon die Nummer in einen PC ein.
    »Sie gehört einem Richard P. Franklin…«
    Jennifer legte auf und wählte die nächste Nummer. Dann eine weitere. Beim vierten Anruf jedoch wurde ihr ein anderer Name mitgeteilt.
    »Die Kamera ist auf Robert Bonham aus Boston, Massachusetts registriert. Brauchen Sie die Anschrift?« Mit zittrigen Händen notierte sich Jennifer die Angaben.
    Morrison überflog die Notiz. »Wie sicher sind Sie, dass dieser Robert Bonham der Gesuchte ist?«
    »Unter dem Namen waren vier unterschiedliche Ausrüstungsstücke aufgeführt, und den Aufzeichnungen des Herstellers zufolge wurde keins davon je als gestohlen gemeldet. Ich möchte wetten, Bonham ist unser Mann, und ich möchte, dass Sie mir Rückendeckung geben, falls es Schwierigkeiten mit der Bostoner Polizei gibt.«
    Morrison nickte. »In Ordnung.«
    Doch alles lief glatt. Gleich der erste Beamte, den Jennifer erreichte, konnte ihr die benötigten Auskünfte liefern. »Robert Bonham wird seit vier Jahren gesucht im Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner Ehefrau, Jessica Bonham«, sagte er.
    Richard saß immer noch auf der Parkbank.
    Er fragte sich, was sie wohl da drinnen trieb, aber eigentlich spielte das keine Rolle. Geduldig zu sein hatte er schon vor langer Zeit gelernt, und nachdem er zum ungezählten Mal einen Blick auf das Fenster geworfen hatte, hob er wieder die Zeitung. Inzwischen hatte er jeden Artikel drei- oder viermal gelesen. Er wusste, wann und wo welche Filme liefen und dass im Gemeindezentrum kostenlose Computerkurse für Senioren angeboten wurden. Doch viel wichtiger war, dass das Blatt sein Gesicht vor den Blicken neugieriger Bürger schützte.
    Eine Stunde später kamen per Fax Unterlagen aus Boston zu Jessicas Verschwinden. Jennifer saß an ihrem Schreibtisch und bereitete sich auf ihren nächsten Anruf vor. Sie wählte, und es meldete sich eine Frauenstimme.
    »Hallo?«
    »Spreche ich mit Elaine Marshall?«
    »Ja. Und wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Officer Jennifer Romanello. Ich rufe von der Polizeidienststelle in Swansboro an.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Eine Kleinstadt in North Carolina«, sagte Jennifer. »Ich würde gern kurz mit Ihnen sprechen.«
    »Ich kenne niemanden in North Carolina.«
    »Es geht um Ihre Schwester Jessica«, sagte sie. Am anderen Ende blieb es längere Zeit still.
    »Haben Sie sie gefunden?«
    Die Stimme klang, als wappne sich die Sprecherin gegen das Schlimmste.
    »Tut mir Leid, nein. Aber ich wüsste gern, ob Sie mir etwas zu Robert Bonham erzählen können.«
    Jennifer hörte, wie Elaine Marshall bei diesem Namen scharf Luft holte.
    »Warum?«
    »Weil wir momentan nach ihm suchen.«
    »Wegen Jessica?«
    Jennifer überlegte, wie viel sie offenbaren sollte. »Nein«, sagte sie endlich. »Er wird in Zusammenhang mit etwas anderem gesucht.«
    Wieder blieb es still.
    »Er hat jemanden umgebracht, stimmt’s?«, fragte Elaine

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