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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ärgerlich, würde ihn aber nicht aufhalten. Ebenso wenig wie Mike oder Singer. Er und Julie waren füreinander bestimmt, und jedes Hindernis, das sich ihrem Glück in den Weg stellte, würde er überwinden.
    Er fragte sich, wohin es sie wohl verschlagen würde, wenn sie North Carolina verlassen hatten. San Francisco mit den hübschen Straßencafes und dem Blick auf den Pazifik mochte Julie gefallen. Oder New York, wo sie sich in jeder Spielzeit neue Produktionen am Broadway ansehen könnten. Oder auch Chicago, so pulsierend und voller Leben…
    Schlaf schön, dachte er lächelnd. Schlaf und träume von einer neuen Zukunft, die schon morgen Abend beginnen wird.

Kapitel 40
    A m folgenden Abend ging eine leise Brise, und vor den dunklen Himmel hatte sich noch eine helle Wolkendecke geschoben. Der Ozean war ruhig, und der Geruch von Meerwasser hing in der Luft.
    Julie, Mike und Pete hatten vor kurzem zu Abend gegessen, und nun stand Singer schwanzwedelnd an der Hintertür. Julie machte ihm die Tür auf, dann sah sie zu, wie er die Treppe hinabtapste und gleich darauf im Dunkeln verschwand.
    Sie ließ ihn nur ungern nach draußen – trotz Mikes und Petes Gegenwart fühlte sie sich sicherer, wenn Singer bei ihr war –, aber er brauchte Auslauf. Auch früh am Morgen, wenn noch niemand unterwegs war, ließ sie ihn ohne Begleitung laufen, doch tagsüber waren zu viele Menschen am Strand, als dass sie ihn allein hätte rauslassen können.
    Sie erzählte den Männern gar nicht erst, dass sie große Lust hatte, Singer mal zu begleiten – voller Sehnsucht nach Luft und Bewegung. Mike und Pete waren bestimmt dagegen.
    Die Tage vergingen quälend langsam, da es nicht viel Abwechslung gab. Zwar hatten Emma und Mabel angerufen und später auch Henry, der mit Mike sprechen wollte. Aber die Anrufe hatten jeweils nur ein paar Minuten gedauert. Keiner von ihnen wusste etwas zu sagen, außer Mabel, die von einem Gespräch mit Andreas Eltern berichtete. In der letzten Nacht war Andrea aus dem Koma erwacht, und obwohl sie noch desorientiert war, stieg damit die Hoffnung, dass sie wieder ganz gesund werden würde. Jennifer nahm sich sofort vor, sie, sobald es möglich war, anzurufen.
    Auch Jennifer Romanello hatte sich zweimal gemeldet, um über den neuesten Stand der Ermittlungen zu berichten. Sie hatte endlich den Privatdetektiv erreichen können, der in Julies Vergangenheit herumgeschnüffelt hatte. Nach den üblichen Ausflüchten, dass er aus Gründen des Berufsethos seinen Auftraggeber unmöglich preisgeben könne, hatte er sich schließlich gefügt. Dazu legte er eine Telefonrechnung vor, die eine Reihe von Anrufen in Richards Domizil belegte.
    Leider hatten sie allerdings immer noch keine Spur von Richard selbst. Vielmehr von Robert…
    Julie begab sich in die Küche, wo Mike gerade Geschirr spülte. Pete saß noch am Tisch und legte eine Patience. Seit dem Mittag hatte er an die hundert Partien gespielt, nur unterbrochen von seinen Kontrollgängen nach draußen.
    »Alles klar rundherum«, lautete seine neue Lieblingsparole.
    Julie schlang die Arme um Mike, woraufhin er den Kopf umwandte.
    »Bin fast fertig«, sagte er. »Nur noch ein paar Teile. Wo ist Singer?«
    Julie ergriff ein Geschirrtuch und begann, die Teller abzutrocknen. »Ich habe ihn rausgelassen.«
    »Schon wieder?«
    »Er ist es nicht gewohnt, immer eingesperrt zu sein. Ach, ich wünschte so sehr, dass dieser Albtraum bald vorüber wäre! Ich muss immer an diesen Kerl denken. Was er mit Andrea gemacht hat. Wo er jetzt ist. Warum er ausgerechnet mich im Visier hat. Wir waren doch bloß ein paarmal zusammen aus, wir kennen uns doch kaum! Ich frage mich dauernd, wann ich einen Fehler gemacht habe. Wann ich ihm den Anlass für sein krankhaftes Verhalten gegeben habe.«
    »Der ist einfach verrückt«, versuchte Mike sie zu beruhigen. »Ich glaube nicht, dass wir das je verstehen werden.«
    Von seiner Warte an der Düne aus beobachtete Richard, wie Julie die Tür öffnete und Singer hinausließ. Sie wirkte wie ein Engel, mit dem Lichtschein im Hintergrund… Bei dem Gedanken, dass sie bald bei ihm sein würde, geriet Richard in Aufregung.
    Am Tag zuvor hatte er sein Auto in der Auffahrt eines Hauses geparkt, das mit Schildern einer Immobilienfirma beklebt war. Zwar standen die meisten Häuser am Strand derzeit leer, aber dieses erweckte den Eindruck, als sei es schon länger nicht mehr bewohnt. Mit geübtem Blick entdeckte Richard zwar eine Alarmanlage am Haus, aber nicht

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