Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
Weise Lebewohl zu sagen. Er zog sie enger an sich.
    »Du machst mich auch glücklich, Julie«, sagte er leise. »Und du hast Recht, ich liebe dich.«
    Julie legte ihm die Hand aufs Bein. »Keine Sorge, ich will an unserer Beziehung nichts ändern. Ich hätte die letzten Wochen ohne dich nicht überstanden. Und es tut mir sehr Leid, dich da mit reingezogen zu haben.«
    »Dir braucht doch nichts Leid zu tun…«
    »Und ob. Du bist der Richtige für mich, und irgendwie glaube ich, Jim wollte mir das in dem Brief zu verstehen geben. Aber lange war ich zu blind, um es zu erkennen. Wenn ich gleich auf ihn gehört hätte, wäre die Sache mit Richard nie passiert. Du sollst wissen, wie dankbar ich dir bin, nicht nur, weil du das ertragen hast, sondern auch, weil du jetzt für mich da bist.«
    »Etwas anderes wäre für mich nie denkbar gewesen«, murmelte er.
    Richard lag im Riedgras und behielt die Treppe im Auge. Erst nach einigen Minuten sah er, wie sich in den Schatten zwischen den Dünen etwas bewegte.
    Und dann trat Singer ins Mondlicht und wiegte den Kopf hin und her. Sein dunkel schimmerndes Fell und seine Größe verliehen ihm fast etwas Gespenstisches.
    Richard verfolgte, wie sich Singer umdrehte und auf die Treppe zutrabte.
    Jetzt war er fast dort.
    Singer verlangsamte seinen Schritt und blieb dann stehen. Seine Nase hob sich leicht, wahrscheinlich witterte er das Fleisch auf der Treppe, aber er rührte sich nicht vom Fleck.
    Na los, dachte Richard, worauf wartest du? Singer aber stand weiterhin reglos da. Richards Anspannung wuchs. Nun friss schon!, drängte er stumm.
    Endlich setzte sich Singer erneut in Bewegung. Er reckte den Kopf vor, als hätte er erst jetzt Witterung aufgenommen, machte noch einen Schritt, dann noch einen, bis er bei dem ersten Bröckchen angelangt war.
    Er senkte die Nase zu Boden und beschnüffelte es, dann hob er den Kopf wieder, als sei er noch unschlüssig.
    Von ferne ließ sich leise das Tuckern eines Trawlers vernehmen.
    Singer senkte den Kopf und begann zu fressen.
    In Swansboro nutzte Officer Jennifer Romanello den Abend dazu, so viel wie möglich über den mysteriösen Robert Bonham in Erfahrung zu bringen.
    Vor einer Weile hatte Captain Morrison sie zu sich ins Büro gerufen. Sie hatte nicht gewusst, was sie erwartete. Er schloss die Tür hinter ihr und lobte sie dann zu ihrer Überraschung in den höchsten Tönen für ihre Arbeit.
    »Pete Gandy mag sich irren, wenn er glaubt, die Mafia macht sich hier breit, aber mit seiner Einschätzung, dass sich Swansboro ebenso verändert wie der Rest der Welt, hat er Recht«, hatte Morrison gesagt. »Klar, wir leben immer noch in einer verschlafenen Kleinstadt, aber auch in solchen Orten geschehen Verbrechen.«
    Jennifer hatte wohlweislich geschwiegen. Ihr Vorgesetzter musterte sie wohlwollend. »Sie haben gleich durchschaut, dass es sich bei diesem Bonham um einen gefährlichen Mann handelt, und Sie haben außerordentlich viel über ihn herausgefunden. Dass wir seine wahre Identität kennen, ist allein Ihr Verdienst.«
    »Danke«, sagte sie.
    Dann hatte er das Gespräch abrupt beendet. Ein ungeduldiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, als frage er sich, warum Jennifer immer noch in seinem Büro saß. »Und jetzt zurück an die Arbeit«, bellte er. »Basteln Sie weiter an seinem Täterprofil. Vielleicht hilft uns das, ihn zu schnappen.«
    »Ja, Sir«, hatte sie erwidert, und als sie aus dem Büro trat, neugierig beäugt von den übrigen Beamten, musste sie an sich halten, um nicht breit zu grinsen.
    Nun folgte sie dem Geheiß des Captain – sie brütete weiter über den Dokumenten aus Boston und rief Leute an, die Robert Bonham gekannt hatten. Da hörte sie, wie Burris, der gerade telefonierte, auf einmal lebhafter wurde, und schaute hoch. Er nickte heftig, notierte etwas und legte schließlich auf. Dann nahm er den Zettel und kam auf sie zu.
    »Wir haben eben einen wichtigen Anruf erhalten«, sagte er. »Sein Auto ist auf dem Parkplatz des Onslow Hospital in Jacksonville gefunden worden.«
    »Hat er ihn gerade erst dort geparkt?«
    »Unwahrscheinlich. Der Parkplatzwächter weiß, dass der Wagen schon ein paar Tage lang da steht. Er dreht jeden Abend eine Runde über den Platz und notiert sich die Kennzeichen. Der Wagen steht schon seit dem Tag da, als Sie Richards Haus durchsucht haben. Aber der Wächter hat den Aufruf erst gestern in den Nachrichten gehört.« »Und Robert Bonham selbst hat er nicht gesehen?« »Nein. Die Polizei

Weitere Kostenlose Bücher