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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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sie hätte schon ein Auge auf dich geworfen,
bevor
du sie um ein Date gebeten hast. Ihr zwei wart füreinander bestimmt.«
    »Aber das wusste ich doch nicht. Damals jedenfalls noch nicht. Ich wusste nur, dass ich mein Glück versuchen musste.«
    Mike sah Henry in die Augen. »Aber sie war nicht zuvor mit deinem besten Freund verheiratet.«
    »Nein«, sagte Henry, »das stimmt. Aber andererseits waren wir auch nicht schon vorher befreundet, so wie du und Julie.«
    »Das macht es ja so schwierig. Was, wenn sich dann alles zwischen uns ändert?«
    »Das tut es ja bereits, Brüderchen.«
    »Eigentlich nicht.«
    »Aber sicher«, sagte er. »Sonst hättest du mich doch nicht über die Sache mit Richard ausfragen müssen, oder? Julie hätte dir von sich aus davon erzählt. Von Bob hat sie dir doch erzählt, oder?«
    Darauf wusste Mike keine Antwort, doch als er kurze Zeit später das Büro verließ, sah er ein, dass Henry Recht hatte.

Kapitel 4
    S inger hob den Kopf von der Decke, sobald Richard in den Salon kam. Er knurrte zwar, aber nur gedämpft, als hätte er Angst, Julie könnte wieder mit ihm schimpfen.
    »Hey, Schätzchen! Schon wieder Haare schneiden?«, fragte Andrea lächelnd. Richard trug Jeans, und sein Hemd war oben aufgeknöpft, sodass die lockigen Härchen auf seiner Brust zu sehen waren. Und diese Augen… »Ich brauch hier nur noch ein paar Minuten.«
    Richard schüttelte den Kopf. »Nein, danke«, sagte er. »Ist Julie da?«
    Andreas Lächeln erlosch. Sie ließ ihre Kaugummiblase knallen und deutete mit dem Kopf zum hinteren Teil des Salons. »Ja, sie ist da«, sagte sie schmollend.
    Mabel hatte die Türglocke bimmeln hören und kam hinter der Trennwand hervor.
    »Oh… Richard, richtig? Wie geht es Ihnen?«, fragte sie höflich.
    Richard legte die Hände zusammen. Er erinnerte sich daran, Mabel im Restaurant gesehen zu haben, und obwohl ihre Miene recht freundlich war, wusste er, dass sie ihn genau taxierte. So war das in jeder Kleinstadt, damit kannte er sich aus.
    »Gut, Ma’am, danke. Und Ihnen?«
    »Auch gut. Julie kommt gleich. Sie setzt gerade eine Kundin unter die Trockenhaube, aber ich sag ihr, dass Sie hier sind.«
    »Vielen Dank.«
    Auch ohne sich umzudrehen, wusste Richard, dass Andrea ihn weiter anstarrte. Die meisten Leute hätten sie wohl als Wahnsinnsfrau bezeichnet, aber ihn ließ sie ziemlich kalt. Ihre Schönheit hatte etwas Gezwungenes, fand er, als gäbe sie sich zu viel Mühe damit. Ihm gefielen Frauen mit natürlicher Ausstrahlung, so wie Julie.
    »Hallo Richard«, sagte Julie kurz darauf. Sie lächelte ihn an, aufs Neue geblendet von seinem guten Aussehen.
    Singer erhob sich von der Decke und wollte ihr folgen, aber sie machte eine abwehrende Handbewegung. Er blieb stehen und hörte auf zu knurren.
    »Hallo«, antwortete Richard. »Langsam gewöhnt er sich wohl an mich, was?«
    Julie warf einen Blick auf Singer. »Der? Oh, wir haben uns mal unterhalten. Ich glaube, jetzt ist alles geklärt.«
    »Unterhalten?«
    »Er ist eifersüchtig.«
    »Eifersüchtig?«
    Sie zuckte die Achseln. »Um das zu verstehen, müsstest du mit ihm zusammenleben.«
    Richard zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.
    »Und, was führt dich her?«, fragte sie.
    »Ich dachte, ich schau mal, wie’s dir so geht.«
    »Gut geht’s, aber im Moment hab ich recht viel zu tun. Geht schon den ganzen Morgen rund hier. Wieso bist du nicht bei der Arbeit?«
    »Bin ich ja. Mehr oder weniger jedenfalls. Als beratender Ingenieur kann man sich seine Zeit ganz gut selbst einteilen, und da dachte ich, ich komme auf einen Sprung in die Stadt.«
    »Nur um mich zu sehen?«
    »Ich wüsste keinen besseren Grund.«
    Sie lächelte. »Ich hab mich Samstagabend gut amüsiert«, bemerkte sie.
    »Ich auch.«
    Richards Blick huschte zu Mabel und Andrea, und obwohl beide anderweitig beschäftigt waren, wüsste er, dass sie die Ohren spitzten. »Meinst du, du könntest einen Augenblick mit nach draußen kommen, damit wir uns unterhalten können? Ich hab vorhin schon mal angerufen, aber du warst nicht da.«
    »Liebend gern, aber ich hab hinten noch eine Kundin sitzen.«
    »Es wird nicht lange dauern.«
    Julie zögerte, spähte zur Uhr.
    »Versprochen«, setzte Richard hinzu. »Ich weiß ja, dass du arbeiten musst.«
    »Also gut«, sagte sie, »aber nicht zu lange. Sonst geht das mit der Haarfarbe schief, und du fällst in Ungnade. Lass mich noch mal kurz nach ihr sehen, ja?«
    »Klar.«
    Julie kehrte zu ihrer Kundin zurück. Die Frau

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