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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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angehalten hatte. Auf dem Weg zur Tür musterte sie Mike verstohlen von hinten. Sein Po zeichnete sich unter der engen Jeans ab, und wieder merkte sie, dass sie rot anlief.
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, blieb sie noch in der Tür stehen und sah zu, wie Mike zu seinem Wagen ging. Kurz bevor er die Autotür schloss, winkte er noch mal.
    Julie winkte zurück, bis die roten Rücklichter seines Wagens verschwunden waren. Fast eine Minute stand sie anschließend noch auf der Veranda und versuchte, aus ihren Gefühlen schlau zu werden. Mike, dachte sie wieder,
Mike.
    Warum zerbrach sie sich überhaupt den Kopf darüber? Es wurde eh nichts daraus. Sie verschränkte die Arme und lachte vor sich hin. Mike? Klar, er war nett. Natürlich, man konnte gut mit ihm reden. Und ja doch, er war süß. Aber…
Mike?
    Das Ganze war doch lächerlich. Blanker Unfug.
    Julie wandte sich um und ging ins Haus. Es
war
doch Unfug, oder?

Kapitel 15
    H enry stellte in seinem Büro den Styroporbecher mit Kaffee auf dem Schreibtisch ab. »Das war’s?«, fragte er. Mike kratzte sich am Hinterkopf. »Das war’s.« »Du bist gestern Abend einfach weggefahren?« »Ja.«
    Henry legte die Finger gegeneinander und stützte das Kinn darauf ab. Normalerweise hätte er sich über Mike lustig gemacht, weil er die Gelegenheit verpasst hatte, sich mit Julie zu verabreden, aber das war jetzt zweitrangig. »Also noch mal von vorn. Dieser Jake Blansen macht dir gegenüber dunkle Andeutungen über Richard, die wahr sein könnten oder auch nicht, aber auf jeden Fall ein bisschen komisch klingen, zumal er sich nicht weiter darüber auslassen wollte. Dann erfährst du, dass Richard mitten in der Nacht bei Julie aufkreuzt und Gott weiß wie lange da rumlungert, und du sagst ihr nicht, dass dir das seltsam vorkommt? Erwähnst nicht einmal, dass eventuell Grund zur Sorge besteht?«
    »Sie hat mir doch erzählt, dass Richard da war. Es ist ja nicht so, dass sie es nicht wusste.«
    »Darum geht es nicht, und das weißt du auch.« Mike schüttelte den Kopf. »Ist doch nichts passiert, Henry.«
    »Du hättest trotzdem was sagen sollen.«
    »Wie denn?«
    Henry lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück.
    »Genauso, wie ich es eben gesagt habe. Erzähl ihr einfach, was du denkst.«
    »Du kannst so reden, aber ich nicht«, sagte Mike und sah seinem Bruder in die Augen. »Sie denkt dann garantiert, dass ich es nur sage, weil ich was für sie empfinde.« »Sieh mal, Mike«, sagte Henry väterlich, »du bist ihr Freund und wirst es auch immer bleiben, egal, ob jemals etwas zwischen euch passiert oder nicht. Für mich gilt dasselbe, okay? Und mir gefällt die Vorstellung nicht, dass dieser Typ mitten in der Nacht bei ihr rumlungert. Das ist gruselig, egal, welche Gründe er dafür angibt. Er hätte den Zettel morgens bringen können, er hätte Julie anrufen können, ihr eine Nachricht bei der Arbeit hinterlassen…
    Aber um zwei Uhr früh? Und hast du nicht gesagt, Singer hätte Julie
stundenlang
wach gehalten? Könnte das nicht bedeuten, dass er sich die ganze Zeit da rumgedrückt hat?
    Und was, wenn Blansen dich irgendwie warnen wollte?
    Hast du dir darüber noch keine Gedanken gemacht?« »Natürlich. Mir hat das auch nicht gefallen.«
    »Dann hättest du etwas sagen sollen.«
    Mike schloss die Augen. Bis zu besagtem Zeitpunkt war es so ein schöner Abend gewesen.
    »Du warst nicht dabei, Henry«, sagte er. »Und im Übrigen fand Julie das Ganze anscheinend überhaupt nicht seltsam.«
    »Woher willst du wissen, dass er nur diesen Zettel gebracht hat?«
    Mike wollte etwas sagen, besann sich aber, als er Henrys Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Pass auf«, sagte Henry, »jetzt ist nicht der Zeitpunkt, Geheimnisse vor ihr zu haben, am wenigsten in so einer Sache. Ist das klar?«
    Mike senkte einsichtig den Kopf.
    »Ja«, sagte er, »sonnenklar.«
    »Nun, das hört sich doch an, als hättet ihr zwei einen lustigen Abend gehabt«, sagte Mabel.
    »Allerdings«, erwiderte Julie. »Du kennst Mike ja. Mit ihm ist es immer lustig.«
    Mabel saß in einem der Frisiersessel. Die nächste Kundin sollte erst in ein paar Minuten kommen, und sie waren allein im Salon.
    »Und dein Wasserhahn funktioniert wieder?«
    Julie nickte. »Er hat eine neue Mischbatterie angebracht.«
    »Sah es wieder einmal kinderleicht aus? Sodass du dich gefragt hast, warum du ihn überhaupt anrufen musstest?« »Ganz genau.«
    Mabel lachte. »Ist schon ein Prachtkerl, was?« Julie zögerte. Aus dem

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