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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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schüttelten den Kopf.
    »Und wie geht’s nun weiter?«, fragte Mike. »Triffst du dich noch mal mit dem guten alten Bob?«
    »Das bleibt mir hoffentlich für immer erspart.«
    Mike nickte. Sein Hals war auf einmal wie ausgedörrt. Er trank noch einen Schluck.
    »Na ja, vielleicht kommt ja bald ein anderer des Weges«, bemerkte er dann.
    »Vielleicht.«
    Julie stützte das Kinn in die Hand und sah ihm in die Augen.
    »Wird nicht lange dauern. Es gibt bestimmt ein Dutzend Männer, die nur darauf lauern, dich um eine Verabredung bitten zu dürfen.«
    »Ich brauche nur einen.«
    Sie lächelte fröhlich.
    »Den gibt es bestimmt«, erklärte Mike. »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen.«
    »Tu ich auch nicht. Ich weiß inzwischen ganz gut, worauf es mir bei einem Mann ankommt. Ich möchte einen guten Mann finden. Einfach einen netten Kerl.«
    »Also, verdient hast du so einen, so viel steht fest.«
    Manchmal, das musste Julie zugeben, war Mike wirklich sehr begriffsstutzig. Sie versuchte es anders.
    »Wie sieht’s denn bei dir aus? Wirst du auch wieder jemanden finden?«
    »Wer weiß…«
    »Aber bestimmt! Du musst dich nur umsehen. Manchmal sitzt die Richtige direkt vor der Nase.«
    Mike zupfte an seinem Hemd herum. Seit wann war es so warm geworden? Er befürchtete, einen Schweißausbruch zu erleiden, wenn er nicht bald hier raus kam. »Hoffentlich hast du Recht«, sagte er.
    Wieder wurde es still.
    »Also?…«, sagte sie, um ihn zum Reden zu ermuntern.
    Mike verstand sie offenbar immer noch nicht.
    Endlich stieß Julie die Luft aus. Ich muss wohl den ersten Schritt machen, dachte sie. Wenn ich warte, bis dieser Casanova die Situation durchschaut, werde ich darüber so alt, dass ich eine Gehhilfe brauche.
    »Also, was machst du morgen Abend?«, fragte sie.
    »Hab noch nicht drüber nachgedacht.«
    »Sollen wir zusammen ausgehen? Auf der Insel gibt’s ein Lokal, das echt nett ist. Liegt direkt am Strand, und das Essen soll ganz gut sein.«
    »Ich könnte Henry und Emma fragen, ob sie mitkommen wollen.«
    Julie legte einen Finger ans Kinn. »Hmm… wie wär’s, wenn wir nur zu zweit gehen?«
    »Du und ich?«
    Mike spürte, wie ihm plötzlich das Herz in der Brust hämmerte.
    »Klar. Wieso nicht? Es sei denn, du hast keine Lust.«
    »Doch, sehr gern«, sagte er etwas zu rasch, was er sofort bereute. Er holte tief Luft und zwang sich, ruhiger zu werden. Cool bleiben, dachte er. Er warf Julie einen James-Dean-Blick zu. »Das heißt, ich glaube, ich kann es einrichten.«
    Julie verkniff sich ein Lachen.
    »Mensch«, sagte sie, »das freut mich aber!«
    »Du hast sie also tatsächlich um ein Date gebeten?«, fragte Henry.
    Mike stand da wie ein Cowboy in einem alten Western, ein Knie angewinkelt, den Fuß an die Wand gestemmt, den Kopf leicht geneigt und musterte angelegentlich seine Fingernägel.
    »War einfach Zeit.«
    Mike zuckte lässig die Achseln.
    »Na schön. Und du bist ganz sicher, dass es ein Date ist?«
    Mike verdrehte die Augen, als empfände er Henrys Frage als Zumutung. »Na klar, auf jeden Fall.«
    »Wie hast du’s denn angestellt? Ich meine, hat es sich einfach so ergeben?«
    »Ich hab darauf hingearbeitet. Ganz langsam. Hab das Gespräch in die Richtung gelenkt, und als die Zeit reif war, ist es passiert.«
    »Einfach so?«
    »Genau.«
    »Aha«, brummte Henry. Er hatte das Gefühl, dass Mike nicht die Wahrheit sagte.
    »Und was hat sie über Richard gesagt?«
    Mike fuhr mit den Nägeln an seinem Hemd entlang und sah sie dann prüfend an. »Das ist wohl vorbei.«
    »Hat sie das gesagt?«
    »Richtig.«
    »Aha«, sagte Henry erneut. »Nun, da kann ich wohl nur sagen, ich freu mich für dich. Höchste Zeit, dass ihr zwei mal von der Stelle kommt.«
    »Danke, Henry.«
    Henry deutete über seine Schulter. »Hör mal – ich hab noch im Büro zu tun, und ich würde gern zeitig nach Hause gehen…«
    »Nur zu.«
    Mike, der sich selten im Leben besser gefühlt hatte, nahm den Fuß von der Wand und kehrte in die Werkstatt zurück. Henry sah ihm nach, ging dann in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Er griff zum Telefon, wählte und hörte gleich darauf Emmas Stimme am anderen Ende. »Du wirst nicht glauben, was ich gerade erfahren habe«, sagte er.
    »Was denn?«
    Henry erzählte ihr alles.
    »Na, das wurde aber auch Zeit«, bemerkte sie fröhlich. »Das habe ich auch gesagt. Aber hör mal – meinst du, du könntest Julies Version der Geschichte in Erfahrung bringen?«
    »Hast du nicht gesagt,

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