Du bringst die Liebe in mein Leben
an die Wange.
“Es fühlt sich besser an, wenn du es anhast”, flüsterte er und sah sie dabei so bedeutungsvoll an, daß eine heiße Röte ihr Gesicht überzog.
“Du meinst also, es hat Vorteile, wenn man bekannt ist?”
lenkte Elda schnell ab.
“Unbedingt. Aber ich nutze das nicht immer aus.”
“Warum auch? Das hast du gar nicht nötig, du bist auch so beeindruckend.”
“O Elda, du bist einfach wundervoll. Als ich mich neben dich an den Tisch setzte, da hattest du keine Ahnung, wer ich war, trotzdem hast du mir mein unschickliches Benehmen nicht übelgenommen.” Er nahm sie in die Arme und küßte sie.
“Danke, Elda Schapiro. Du hast mir einen großen Gefallen getan. Du mochtest mich schon, ehe du wußtest, wer ich war.”
“Das bedeutet dir wohl sehr viel?” Elda sah ihn unsicher an.
“Glaubst du nicht auch, daß das bedeutet, daß dir ein Mann wie ich gefällt? Daß du impulsive Männer magst?”
Elda dachte daran, wie sehr sich doch Colin von Josef unterschied. “Ja, diesen Fehler muß ich wohl zugeben”, meinte sie und war sicher, daß Colin zu ehrlich war, um seinen Charme so einzusetzen, wie Josef es getan hatte.
“Und wie viele Männer haben es schon geschafft, dich so zu beeindrucken?” wollte er wissen.
Am liebsten hätte sie ihm gesagt, daß er der erste Mann war, der mit seinem Benehmen ihre Neugier geweckt hatte. Aber wenn sie das zugab, würde er ihrer Beziehung mehr Bedeutung beimessen, als es ihr lieb war. Und dazu war sie im Augenblick noch nicht bereit.
Colin war noch immer begeistert von der Tatsache, daß es nicht sein Name war, der Elda beeindruckt hatte, und auch davon, daß Elda sich offensichtlich von ihm angezogen fühlte.
Seine Augen strahlten. “Beeile dich, cara”, sagte er. “Ich werde draußen auf dich warten.” Er ging zur Tür.
“Moment!” rief Elda, doch als er stehenblieb, den Türgriff schon in der Hand, zögerte sie. “Ich meine - ich weiß nicht, ob ich das zur Sprache bringen sollte -, aber war das bei deiner Verlobten genauso?” Jetzt war es heraus. Sie wollte ihn dazu bringen, über seine alte Liebe zu sprechen, wollte wissen, ob sich sein Gefühl für seine verflossene Verlobte mit dem vergleichen ließ, was er für Elda empfand. Sie wollte, daß er ihre Zweifel zerstreute, wollte wissen, daß sie mehr war als nur ein Ersatz.
“Donnatella?” Colin lachte, aber es war nicht das spöttische, harte Lachen eines Mannes, der von seiner Geliebten verlassen worden war. Es war ein freundliches Lachen, und Elda wurde plötzlich klar, daß sie eifersüchtig war. “O nein, cara Elda.
Donnatella ist mit dir nicht zu vergleichen. Sie ist ein wenig pazza - verrückt, und es ist ihr ganz gleich, wie sie auf andere Menschen wirkt.” Er lächelte. “Das verrückte Mädchen.”
Er küßte sie auf die Stirn. “Um deinetwillen hoffe ich, daß etwas von meiner Spontaneität auf dich abfärbt. Es ist herrlich, sich so verrückt benehmen zu können!” Er kam zu ihr und nahm sie in die Arme. “Wenn wir uns nicht beeilen müßten, um das Schiff zu erreichen …” flüsterte er rauh und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, ehe er sich von ihr löste und wieder zur Tür ging.
Elda schloß die Tür hinter ihm und lehnte sich für einen Moment dagegen. Dieser verflixte Mann, dachte sie, warum nur fühle ich mich so sehr zu ihm hingezogen? Energisch warf sie das letzte Kleidungsstück in die Reisetasche und klappte sie mit einem lauten Knall zu.
Nun, Elda, sagte sie sich, diesmal wirst du keinen Rückzieher machen. Diesmal wirst du der Tatsache ins Auge sehen, daß du nach einem Mann verlangst, so wie er nach dir verlangt. Du wirst nicht zurückschrecken, du wirst auf das Schiff gehen. Und du wirst die Zeit genießen - mag kommen, was da will.
4. KAPITEL
Die Nacht war wunderschön, als Elda aus dem Hotel trat. Am Himmel strahlten so viele Sterne, daß sie wieder einmal glaubte, Italien sei dem Himmel viel näher als irgendein anderes Land, das sie kannte. Nie wurde sie müde, den Zauber dieser Landschaft zu bewundern.
Ein schnittiger Ferrari kam die rebenüberwucherte Einfahrt des Hotels heraufgefahren und hielt genau vor ihr an. Durch die Windschutzscheibe erkannte sie Colins grinsendes Gesicht.
Dann stand er auch schon neben ihr, nahm ihr die Reisetasche ab und öffnete die Tür für sie.
“Ich verstehe”, sagte sie. “Du bist ein Autodieb, und du willst mich nach Jugoslawien mitnehmen, um mich in deine dunklen Machenschaften
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