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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuria Wood
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hineinzuziehen.”
    Colin lächelte leise. “Wie hört sich fünf bis zehn an?”
    “Wenn du damit nicht die Uhrzeit meinst, gefällt es mir gar nicht.”
    Colin lenkte geschickt den Wagen durch die engen Straßen Urbinos. “Würdest du es nicht genießen, fünf bis zehn Jahre mit mir eingesperrt zu sein?”
    “Ich glaube nicht, daß Männer und Frauen in dieselbe Zelle gesperrt werden - denk nur, was das für einen Bevölkerungszuwachs gäbe”, neckte Elda ihn. “Außerdem habe ich mich an meine Unabhängigkeit gewöhnt. Eine alleinerziehende Mutter zu sein ist gar nicht so schlecht. Peter gehört ganz mir, ich brauche mich mit niemandem über meine Entscheidungen auseinanderzusetzen. Mein Haus gehört mir, ich bekomme mit niemandem Streit über zu spät gezahlte Hypothekenzinsen. Und mein Job ist perfekt für mich.” Sie öffnete das Wagenfenster, um die laue Nachtluft hereinzulassen.
    Colin fuhr schweigend und lächelte still vor sich hin.
    Sie hatten die Stadt bald hinter sich gelassen und fuhren nach Norden, in Richtung auf Ancona. “Nein”, überlegte Elda laut,
    “ich glaube nicht, daß die Ehe das richtige Gefängnis für mich wäre.”
    “Und ich glaube nicht, daß es wirklich so schlimm wäre”, widersprach Colin ruhig. “Meine Eltern sind immerhin schon dreiundvierzig Jahre lang verheiratet. Das ist eine lange Gefängnisstrafe, meinst du nicht auch?”
    “Wenn deine Mutter deinen Vater umgebracht hätte, anstatt ihn zu heiraten, wäre sie längst wieder in Freiheit.”
    Diese Bemerkung erschien Colin so komisch, daß er laut lachen mußte. “Erzähl mir noch mehr deiner lustigen Einfälle über die Ehe”, bat er.
    “Nun ja, wo soll ich da anfangen? Es ist ein heikles Thema.”
    Colin hatte sie verwirrt.
    “Ganz besonders, wo die Bitte von jemandem kommt, der sich so lebhaft dafür interessiert.”
    “Das solltest du mir nicht sagen”, ermahnte sie ihn. “Es könnte meine Ausführungen beeinflussen.”
    “Das macht nichts.” Er deutete auf sein Herz und betonte jedes einzelne Wort. “Fang gleich hier an und sag mir, was du von Colin Arcangelo denkst. Und sag ihm, wie, um alles in der Welt, du einem Mann widerstehen kannst, der so ein tolles Auto sein eigen nennt.”
    Elda lachte gezwungen, doch das schien Colin nur noch anzustacheln.
    “Ehrlich, das ist ein sehr außergewöhnliches Auto. Maron und grau. Bei Tageslicht wirklich sehr beeindruckend. Jetzt kann ich mich ärgern, daß wir nicht bis zu der Morgenfähre gewartet haben. Dann hättest du dich selbst davon überzeugen können, stell dir vor, es ist Morgendämmerung über dem Apennin und ich fahre in meinem maron-grauen Zwölfzylinder-Ferrari vor. Effektiv, nicht wahr?”
    Elda hörte ein Geräusch, dann glitt das Dach über ihren Köpfen zurück, und der Nachtwind zerzauste ihr Haar. Colins Hand lag auf dem Hebel der Gangschaltung. Elda legte ihre Hand über seine und fühlte das Vibrieren des kraftvollen Motors.
    “Ich habe mich sehr gefreut, daß du mich schon mochtest, ehe du von meinem Auto wußtest”, neckte er sie. “Von meinem Auto und von meiner Herkunft.” Elda konnte sich lebhaft vorstellen, daß seine Herkunft eine Menge Frauen dazu brachte, mit ihm ins Bett zu gehen.
    “Colin”, begann sie nervös. “Wenn diese Reise über das Meer vielleicht bedeuten soll…”
    “Elda”, unterbrach er sie gutgelaunt. “Sie wird das bedeuten, was wir möchten. Habe ich dir nicht schon angeboten, dich zu heiraten?”
    “Das meine ich ja. Ich habe keine Angst, daß du böse Absichten hast. Ich fürchte, du erhoffst mehr, als ich dir geben kann.” Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Colin schwieg. Lange hörte Elda nichts als das gleichmäßige Summen des Motors und das Rauschen des Windes. “Du bist eine sehr ehrliche Frau, Elda Schapiro”, sagte er schließlich und sah sie mit einem enttäuschten kleinen Lächeln an.
    “Rücksichtslos ehrlich.” Sie hatte ihn verletzt.
    Elda überlegte. Was sie ihm zu sagen hatte, würde vielleicht besser klingen, wenn sie nicht so zu schreien brauchte, um das Geräusch des Windes zu übertönen. Also brachte sie ihre Lippen ganz nahe an Colins Ohr und legte ihre Hände zum Schutz um ihren Mund. “Ich bin ein wenig überrascht”, sagte sie. “Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der so reagiert wie du. Die Männer, die ich kenne, sind nicht so leicht verletzlich.”
    Colin legte eine Hand um Eldas Hals und zog ihren Kopf näher zu sich heran. Sie bemühte sich,

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