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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuria Wood
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rief Josef unwillig.
    “Elda”, hörte sie Colins Stimme. “Ich wollte dir nur sagen, wie spät es ist.”
    Mit pochendem Herzen lief sie zur Tür, wagte aber nicht, sie zu öffnen. “Danke!” rief sie. Es gab eine kleine Pause, doch sie hörte keine Schritte, die sich entfernten. “Ich weiß, wie spät es ist!” rief sie, um ihm zu versichern, daß alles in Ordnung war.
    “Es ist sechzehn.”
    Seine Lippen müssen auf der anderen Seite an der Tür liegen, dachte Elda, als er jetzt leise sagte: “Nein, Elda, es ist sieben-fünfundvierzig.”
    Elda lächelte. “Okay, danke.”
    Sie wandte sich um und sah, daß Josef verwirrt auf seine Uhr blickte und sie schüttelte. “Ich habe sie noch im Flugzeug gestellt, der Kerl hat sich vertan. Du hast recht.”
    Elda antwortete nicht sofort. Colins Stimme zu hören, hatte sie eigenartig berührt. Sie konnte es kaum erwarten, ihn wiederzusehen, mit ihm zu sprechen. “Nein”, meinte sie schließlich, während sie ihr Haar zu einem Zopf flocht. “Ich habe kaum recht, aber er immer.”
    Als Elda zum Frühstück in den Speisesaal kam, saß Colin schon an einem der Tische und unterhielt sich mit einer Studentin. Elda holte tief Luft, verdrängte das Gefühl von Panik und Mißtrauen und sprach freundlich mit einigen Kollegen, ehe sie auf Colin zuging.
    Er sah auf, und ihre Blicke trafen sich. Elda bemerkte tiefe Schatten unter seinen Augen.
    Sie lächelte die Studentin an, setzte sich neben Colin und nahm eine Scheibe Brot von seinem Teller. Die Studentin nickte ihnen beiden noch einmal zu, dann ging sie.
    “Hast du gut geschlafen?” fragte Colin.
    “Überhaupt nicht.” Elda biß in das Brot. “Und du?”
    Colin seufzte tief auf, doch er antwortete nicht. Ihr war klar, daß er darauf wartete, was sie ihm zu sagen hatte. Aber was sollte sie ihm sagen? Daß sie verwirrt war? Daß sie mit Josef noch nicht fertig war, selbst wenn ihr inzwischen klar geworden war, daß sie ihn nicht mochte?
    Der Ober brachte ihr das Frühstück und lächelte sie beide an.
    Anscheinend hatte sich die Neuigkeit, daß sie ein Paar waren, wie ein Lauffeuer verbreitet. Elda nahm an, daß vom Zimmermädchen bis zur Rezeption alle im Hotel Bescheid wußten.
    Noch immer wartete Colin darauf, daß sie etwas sagte, doch Elda wußte nicht, was sie sagen sollte. Alles, was sie ihm hätte erklären können, hätte er vielleicht falsch verstanden.
    “Ich habe Unterricht um neun Uhr”, sagte Colin plötzlich und stand auf. “Danach treffe ich mich mit Donato auf der Piazza.”
    Eldas Herz klopfte wie wild. Sie konnte ihn jetzt nicht gehen lassen. Der Himmel allein wußte, welche Vorstellungen er von dem hatte, was zwischen ihr und Josef geschehen war! Sie mußte jetzt unbedingt etwas sagen. “Ich denke manchmal, wenn man nur lange genug auf der Piazza sitzt, trifft man dort alle Leute, die man kennt”, sagte sie und ärgerte sich, daß ihr nichts Besseres eingefallen War.
    “Ich würde es vorziehen, die Leute aufzusuchen, die ich sehen möchte”, gab Colin zweideutig zur Antwort.
    Was erwartet er von mir, überlegte Elda. Sollte ich etwas anfangen, ohne zu wissen, wie es ausgeht?
    “Viel Spaß”, sagte sie nur. “Ich habe erst um elf Unterricht.”
    “Dann komm doch in meine Klasse und hör mir zu.”
    “Welches Thema hat deine Vorlesung?”
    “Ich spreche über den Kampf der Geschlechter in der Oper.”
    Elda sah in an, sie lachte nicht.
    “Sehr passend, findest du nicht auch?” fragte er, dann blickte er zur Tür. Elda folgte seinem Blick und entdeckte den Briefträger. Sie stand auf. “Bleib nur sitzen, ich bringe dir deine Post”, meinte er und ging zur Tür.
    Elda sah ihm nach. Wie konnte sie nur an einen anderen denken, wenn ein Mann wie Colin Arcangelo sie liebte?
    Welcher Mann konnte sich mit ihm messen? Elda schloß die Augen und holte tief Luft. Ja, sie liebte ihn. Ohne ihn wäre dieser Raum der voller Menschen ist, leer, dachte sie, als sie die Augen wieder öffnete.
    Er brachte Elda vier Briefe. Ein Brief war von ihrem Sohn, und sie öffnete ihn sofort. Heraus fiel ein Bericht ihrer Mutter über die Aktivitäten Peters in diesem Sommer, In einem Nachsatz schrieb ihre Mutter, daß Josef seinen Sohn noch nicht ein einziges Mal besucht hatte. Was würde ihre Mutter wohl sagen, wenn sie wüßte, daß Josef in diesem Augenblick oben in Eldas Bett lag? Wahrscheinlich würde ihre Mutter ihr dringend raten, ihn auf alle Fälle wegzuschicken. Und das hatte Elda auch vor.
    Ein buntes

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