Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
Als sie fortfuhr, klang ihre Stimme geschäftsmäßig sachlich. »Ich weiß nicht, ob Logan schon mit Ihnen darüber gesprochen hat, aber er hat mich gebeten, Sie bei den Vorbereitungen für einen Ball zu unterstützen, der spätestens in einem Monat stattfinden soll.«
    »Aber warum?«
    »Um Sie der Londoner Öffentlichkeit vorzustellen, natürlich.«
    Madeline war so entsetzt dass sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich. »Aber jeder wird mich anschauen und heimlich tuscheln.«
    »Es spielt absolut keine Rolle, was die Leute sagen«, versicherte ihr Julia. »Glauben Sie mir, ich war jahrelang das bevorzugte Objekt für Klatsch und Tratsch, und da Sie einen so renommierten Mann wie Logan geheiratet haben, wird es Ihnen nicht anders ergehen. Nach einer Weile gewöhnt man sich daran.«
    Mrs. Florence gesellte sich zu ihnen und setzte sich, ohne die von Julia angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    In ihrer dunkelblauen Robe mit feinstem Spitzenbesatz und den kostbaren Perlensträngen, die ihren Hals und ihre Handgelenke schmückten, wirkte sie wie eine Königin. Sie tauschten einige wohlmeinende Höflichkeiten über das Personal und über Logans prachtvolle Stadtresidenz aus.
    »In finanziellen Dingen sind Schauspieler normalerweise völlig hilflos«, vertraute ihr Mrs. Florence an, während sie voller Stolz die elegante Umgebung musterte. »Es scheint, dass Ihr Gatte eine Ausnahme von dieser Regel darstellt Maddy. Sie können sich überaus glücklich schätzen.«
    »Ich habe in vieler Hinsicht Glück gehabt«, erwiderte Maddy mit einem verkrampften Lächeln, das ihren beiden Gesprächspartnerinnen jedoch keineswegs entging.
    »Ja, das haben Sie«, bestätigte Mrs. Florence sanft, während sich ihre Augenwinkel amüsiert in unzählige kleine Fältchen legten. »Und mit der Zeit wird alles einfacher, mein Kind. Das verspreche ich Ihnen.«
    Madeline atmete tief ein und entspannte zunehmend. Sonderbar, dass diese beiden Frauen ihr Trost spenden konnten, was ihre eigene Mutter und auch ihre Schwester nicht für nötig befunden hatten. Unwillkürlich ergriff sie die Hand von Mrs. Florence. »Ich danke Ihnen, dass Sie zu meiner Hochzeit gekommen sind. Ihre Anwesenheit hat mir am heutigen Tag vieles erleichtert.«
    »Ich muss sagen, dass ich Ihre Eheschließung mit Mr. Scott um nichts in der Welt hätte versäumen wollen. Mein Kind, Ihnen ist es vielleicht nicht bewusst aber Sie haben mir viele Türen geöffnet.«
    Mrs. Florence schien sichtlich erheitert über den verwirrten Gesichtsausdruck der jungen Frau.
    »Welche Türen?« fragte Julia, während sie ihrer Freundin lachend mit dem ermahnenden Zeigefinger drohte. »Ich möchte wissen, warum du wie eine Katze wirkst die gerade den Sahnetopf gefunden hat.«
    »Eines Tages vielleicht«, lautete die vorsichtige Antwort. Damit war das Thema für Mrs. Florence beendet; sie nahm noch eine weitere Tasse Tee und begutachtete weiterhin anerkennend den Salon.
    Der Aufbruch der Gäste war Madeline kaum bewusst sie bemerkte lediglich, dass schließlich nur noch das Personal anwesend war, das alle Spuren der Hochzeitsfeier beseitigte … und Logan, der ihre Gegenwart in seinem Haus sichtlich gelassen hinnahm. Er saß entspannt an der Tafel, streckte seine Beine aus und rauchte eine Zigarre.
    Madeline ließ sich neben ihm nieder; sie trug immer noch ihr blassresafarbenes Brautkleid, dessen Dekollete und Oberteil mit farblich abgestimmten Rosen bestickt waren.
    Wäre sie nervlich nicht so angespannt gewesen, hätte sie es genossen, neben ihm zu sitzen und den würzigen Duft seiner Zigarre zu inhalieren. Im Haus war es angenehm ruhig geworden, und die Tortur des zwanglosen Plauderns war glücklicherweise vorüber. Allerdings stand ihr eine weitere schwere Prüfung bevor, und wann oder ob diese stattfand, lag allein bei Logan.
    Er musterte sie beiläufig so als betrachtete er ein Gemälde oder eine Skulptur. Madeline war sich sicher, dass Julias Behauptung, er liebe sie immer noch, völlig unhaltbar war. Kein Mann würde die geliebte Frau wie einen Gegenstand betrachten, mit dem er nach Gutdünken verfahren konnte. Unzählige Gesprächsansätze schossen ihr durch den Kopf, doch sie verwarf sie alle. Wie sonderbar, dass das zwischen ihnen einst so angenehme Schweigen jetzt überaus verkrampft und anstrengend wirkte.
    »Für dich ist ein Zimmer hergerichtet worden«, sagte Logan schließlich, während er die Asche seiner Zigarre abstreifte. »Einer der Bediensteten soll dich nach

Weitere Kostenlose Bücher