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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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es geschafft haben, dich jeder, der dir nahesteht, verlässt. Die Drakes sind Einzelgänger. Wir zerstören jeden, der es wagt, uns zu nahezukommen. Die armen Idioten, die uns zu lieben versuchen, strafen wir mit Verachtung. So war es bei deiner Mutter, und jetzt passiert es deiner Frau.«
    In betretenem Schweigen starrte Logan seinen Halbbruder an. Innerlich bäumte er sich gegen das Gesagte auf. »Ich bin nicht wie er«, flüsterte er stockend.
    »Wie viele Menschen hast du deinem Ehrgeiz bereits geopfert? Wie viele hast du auf Distanz gehalten, bis sie sich von dir abwandten? Du bist davon überzeugt du allein besser zurechtkommst. In dieser Form ist das Leben so verflucht einfach und angenehm, nicht wahr? Auch du trägst dieses verdammte Erbe des Individualismus in dir, Jimmy – genau wie Rochester und ich.« Verhalten grinsend suchte er Logans Blick. »Soll ich dir etwas Merkwürdiges anvertrauen? Sie bat mich, dir zu helfen.«
    »Mir helfen?« fragte Logan ungläubig. »Ich bin hier wirklich nicht derjenige, der Hilfe braucht.«
    »Dieser Standpunkt bedarf der Diskussion«, scherzte Andrew und zwang sich zu einem Grinsen. »Lass uns morgen früh darüber reden, Bruderherz … ich bin so verflucht müde und betrunken. In der Zwischenzeit solltest du vielleicht besser deine Frau aufsuchen und sie bitten, dich nicht zu verlassen.«

Kapitel 15
    Tief getroffen von der Empfindung, sich sein sicheres, angenehmes Leben in einen Scherbenhaufen verwandelte, schlenderte Logan wie in Trance zu seinen Privaträumen.
    In der letzten Zeit hatte er einfach zu viele Überraschungen erlebt … die Nachricht von seiner bevorstehenden Vaterschaft, die Entdeckung, er Rochester illegitimer Sohn war, Andrews vermeintlicher Tod und sein plötzliches Wiederauftauchen. Diese Verkettung ungewöhnlicher Umstände hatte ihn aus seiner defensiven Haltung wachgerüttelt. Trotzdem stand eine Person nach wie vor im Mittelpunkt seiner Überlegungen … Madeline.
    Großzügig im Denken, gefühlvoll, energisch sie zeigte ihm auf jede nur erdenkliche Art und Weise, sie ihn liebte.
    Er brauchte sie, konnte das aber nicht einmal vor sich selbst zugeben. Madeline musste mit dem zufrieden sein, was er zu geben bereit war, mehr durfte sie von ihm nicht verlangen. Zögernd betrat er ihr Schlafzimmer. Seine Ehefrau saß auf dem Bettrand und hielt ihren Bauch umklammert. Ihr sonderbarer Gesichtsausdruck versetzte ihn augenblicklich in Panik.
    »Was ist los?« fragte er, während er auf sie zueilte.
    »Das Baby hat sich bewegt«, meinte sie verwundert.
    Verblüfft blieb Logan stehen und starrte sie an. Er stemmte die Hände in die Seiten, wurde jedoch sofort von dem Gefühl übermannt sie zu berühren und die unmerklichen Bewegungen des Kindes zu spüren. Sein innerer Kampf gegen diesen Wunsch jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
    Jede Sanftmut war aus Madelines Gesicht gewichen und sie erhob sich. Sie schlenderte zum Schrank, und in diesem Augenblick bemerkte er den Koffer, den sie aus einem der Regale hervorgeholt hatte.
    »Was soll das denn?« fragte er mit schneidender Stimme.
    Ihre Stimme war leise und emotionslos. »Ich habe entschieden, ich nicht länger hier leben möchte.«
    Verärgert erwiderte er mit gefährlich sanfter Stimme: »Du hast keine andere Wahl, Gnädigste.«
    »Doch, das habe ich. Du wirst mich nicht davon abhalten können, es sei denn mit körperlicher Gewalt.«
    »Ich hatte keine Ahnung, du es hier als unangenehm empfunden hast.« Er deutete auf ihre luxuriöse Umgebung.
    »Falls du nicht glücklich warst dann hast du dich jedenfalls verflucht überzeugend verstellt.«
    »Du scheinst dich darauf zu verstehen, mich glücklich und gleichzeitig unglücklich zu machen.« Madeline nahm ein Paar Handschuhe, einen Stapel Leinenlaken und einen Spitzenschal aus dem Schrank und warf die Sachen in den Koffer. »Offensichtlich war ich für dich nur eine schreckliche Last. Sobald ich meine Liebe zu dir überwunden habe, wird für uns beide sicherlich alles einfacher.«
    Logan trat zu ihr und baute sich vor dem Schrank auf. »Maddy«, sagte er mit rauer Stimme, »ich hätte vorhin nicht so grob zu dir sein dürfen. Aber ich war besorgt um dich. Und jetzt stell dieses Ding beiseite und komm ins Bett.«
    Kopfschüttelnd kämpfte sie gegen ihre Tränen an. »Ich habe aufgegeben, Logan. Du wirst mich ständig dafür bestrafen, ich dich einmal verletzt habe. Du beweist mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit, du mich ohne mit der Wimper

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