Du hast meine Sinne entflammt
trotzdem hatte sie keine Mühe, ihn durch das Stimmengewirr der anderen Gäste zu verstehen. Es war, als wäre außer ihnen kein Mensch in der Halle. „Ich habe daran gedacht, wie deine Lippen sich anfühlen, wie dein Körper sich gegen meinen presst…“
„Hör auf, Caine – bitte .“ Flehentlich sahen die dunklen Augen ihn an.
„Ich möchte dich lieben, Diana. Stundenlang und immer wieder, bis du an nichts anderes mehr denken kannst, als an mich.“
Diana entzog ihm ihre Hand. „Caine, es hat keinen Zweck.“
„O doch!“ widersprach er zärtlich.
Ihre Hände zitterten leicht, als sie nach dem Champagnerglas griff. „Ich brauche ein Büro, und ich brauche Klienten – mehr nicht.“
„Das geschäftliche Angebot besteht auch weiterhin, Diana, aber das hat nichts mit uns privat zu tun.“
Diana hatte sich wieder so weit gefasst, dass sie ihn anse hen konnte. Ihre Augen blitzten ärgerlich. „Caine Mac-Gregor, geht das nicht in deinen Kopf, dass ich keine private Beziehung mit dir will?“
„Nun gut, wenn du dir dessen so sicher bist, dann kannst du das Büro bei mir ja durchaus nehmen. Oder solltest du etwa Angst davor haben, ständig in meiner Nähe zu sein?“
Das Blitzen in ihren Augen verstärkte sich noch. „Ich habe keine Angst vor dir.“
„Gut, dann sehe ich dich also morgen“, sagte er lächelnd. „Fairman ist gerade gekommen. Ich lass dich jetzt allein und wünsche dir einen vergnüglichen Abend.“
Irritiert sah Diana ihm nach. Zur Hölle mit diesem Mann, der sie so leicht aus der Ruhe bringen konnte. Wütend nahm sie seine Visitenkarte und riss sie entzwei. Sollte er sich doch sein Büro und seine Klienten an den Hut stecken!
Also doch Angst? fragte plötzlich eine kleine Stimme in ihrem Inneren. Diana stutzte, nahm die beiden Stücke der Visitenkarte wieder aus dem Aschenbecher und steckte sie in ihre Handtasche.
Nein, sie hatte keine Angst vor diesem Frauenhelden! Mor gen würde sie sich das Büro ansehen, und wenn es ihr gefiel und die Kosten vertretbar waren, dann würde sie es mieten.
Am nächsten Morgen sah sich Diana zwei der Adressen an, die der Makler ihr genannt hatte. Das erste Büro kam über haupt nicht in Frage, das zweite war schon eher nach ihrem Geschmack.
Als sie wieder in ihrem Auto saß, legte sie die Liste mit der dritten Adresse zur Seite und nahm stattdessen die beiden Hälften der Visitenkarte. Kurz entschlossen fuhr sie los.
Sie würde ganz objektiv entscheiden und sich dabei überhaupt nicht von der Tatsache beeinflussen lassen, dass das Haus Caine gehörte.
Vielleicht hatte sie Glück und traf Caine gar nicht an. Es wäre ihr nur recht, wenn die Sekretärin sie stattdessen herumführen und ihr alles zeigen würde.
Als Diana das Haus sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Eine wunderschöne alte Villa in einem großen Garten. Ein verwunschener Platz zwischen all den langweiligen Hochhäusern. Das Äußere war sehr geschmackvoll renoviert worden, der dazugehörige kleine Parkplatz an die Hausseite verbannt, wo er den harmonischen Eindruck der Fassade nicht stören konnte.
Das Gericht war noch nicht einmal eine Meile von hier entfernt. Besser hätte es also gar nicht liegen können. Trotzdem, ermahnte Diana sich selbst, auch wenn es von innen genauso schön ist, kann es immer noch an der Miete scheitern.
Die Eingangstür war aus schwerem, geschnitztem Holz. Rechts daneben war ein kleines Messingschild angebracht: Caine MacGregor, Rechtsanwalt. Es fiel Diana nicht schwer, sich darunter ein ähnliches mit ihrem Namen vorzustellen.
Der Empfangsraum war ganz in silbergrauen und blassen rosa Farben gehalten. Auf dem niedrigen Couchtisch stand eine Vase mit einem bunten Blumenstrauß. Auf dem glänzenden Holzfußboden lag ein großer Perserteppich, dessen Farben auf dem Holz besonders leuchteten.
Hinter einem ausladenden Schreibtisch aus dunklem Holz saß eine Frau in mittleren Jahren, den Telefonhörer zwischen Wangen und Schulter eingeklemmt, während ihre Finger über die Tastatur der Schreibmaschine glitten. Der Schreibtisch war beladen mit Akten und Büchern.
Die Frau lächelte Diana zu und wies mit dem Kopf hinüber zu der Sitzgruppe. „Nein, tut mir Leid, vor nächster Woche Mittwoch, kann ich Ihnen keinen Termin bei Mr. MacGregor geben.“ Sie unterbrach ihr Tippen und nahm einen dicken Terminkalender zur Hand. „Um Viertel nach eins. Ja, Mrs. Patterson, das ist der frühestmögliche Termin. Wie meinen Sie? Ja, ich werde mich melden,
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