Du hast meine Sinne entflammt
stand schweren Herzens auf. Am besten war wohl, sie würde jetzt erst einmal unter die Dusche gehen, sich anziehen und auf ihn warten.
Zwei Stunden später war Caine immer noch nicht zurück.
Diana schwankte mittlerweile zwischen Besorgnis und Zorn. Wo konnte er bloß stecken? Der Schnee fiel immer noch gleich bleibend stark, nur der Sturm hatte etwas nachgelassen.
Zuerst hatte sie ihm nachgehen, ihn suchen wollen. Aber dann fiel ihr ein, dass Caine ja den einzigen Schlüssel bei sich hatte, und den Mann an der Rezeption wollte sie um keinen Preis nach einem zweiten fragen. Seine dumme Bemerkung vom Abend vorher war ihr noch zu gut im Gedächtnis.
Es verging beinahe noch eine Stunde, bevor ein Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt wurde. Mit untergeschlagenen Beinen saß Diana auf dem Bett und hob den Kopf, als Caine ins Zimmer kam. Seinem Gesicht war anzusehen, dass sich seine Laune nicht sonderlich gebessert hatte in all den Stunden. Er blickte kurz zu ihr hinüber, dann zog er sich den schneebedeckten Mantel aus.
„Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?“
Caine legte seinen Mantel über den Stuhl. „Der Wetterbericht sagt, dass der Schneesturm auch den ganzen Nachmittag über anhalten wird“, sagte er. „In diesem Hotel ist in der Zwischenzeit kein Zimmer frei geworden, und das nächste Hotel ist zehn Meilen von hier entfernt.“
Dianas Schuldgefühle wurden verdrängt von ihrem Zorn darüber, dass er sie so lange allein in diesem Zimmer gelassen hatte. „Und um das herauszubekommen, hast du drei Stunden gebraucht?“ fragte sie spitz. „Ist es dir gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich wie eine Gefangene hier auf dich gewartet habe?“
Er sah sie von der Seite an und zog eine Zigarette aus der Schachtel. „Konntest du die Tür nicht finden?“ Diana stieß einen zornigen Laut aus und sprang auf. „Du hattest doch den Schlüssel mit.“
Caine zuckte mit den Schultern, griff in seine Tasche, zog den Schlüssel hervor und warf ihn aufs Bett. „Hier, er gehört dir.“ Dann holte er aus seiner Manteltasche noch ein kleines Päckchen. „Ich habe zwei Zahnbürsten gekauft“, sagte er und warf sie ebenfalls aufs Bett.
Diana griff danach und sah ihn dann kühl an. „Wie es scheint, werden wir in diesem wundervollen Zimmer nocheine weitere Nacht zubringen müssen. Darf ich fragen, wie du dir das diesmal vorgestellt hast?“
„Das ist mir völlig egal“, antwortete er und drehte sich um. „Ich werde mich jetzt erst einmal rasieren.“
„Moment mal.“ Diana griff nach seinem Arm. „So einfach kommst du mir nicht davon. Ich möchte jetzt von dir hören, wie du dir das vorstellst.“
„Diana, hör auf, mich zu drängen“, sagte er gefährlich leise.
„Meinst du wirklich, du könntest so einfach hier wieder hereinmarschieren, dich rasieren gehen und im Übrigen so tun, als wäre überhaupt nichts vorgefallen? Glaubst du, ich könnte vergessen, was heute Morgen passiert ist?“
„Das wäre wohl das Beste“, antwortete Caine ganz ruhig.
„Ich denke nicht daran. Du wirst dich jetzt weder rasieren noch sonst etwas tun, sondern du wirst dir gefälligst anhören, was ich dazu zu sagen habe.“
„Danke, das habe ich heute Morgen bereits getan“, sagte er und ging entschlossen auf die Badezimmertür zu.
„Bleib hier, verdammt noch mal!“ Diana griff nach ihm und wollte ihn fest halten.
Jetzt war Caines Geduld endgültig erschöpft. Er schoss herum, packte ihre Schultern so fest, dass es ihr wehtat, und herrschte sie an: „Es langt, Diana, hast du verstanden? Ich habe keine Lust, mir noch einmal anzuhören, dass ich das alles mit Absicht gemacht habe, um dich ins Bett zu kriegen. Das hab’ ich nicht nötig, Diana, merk dir das bitte. Ich hätte dich vorige Nacht schon nehmen können und auch bei einigen anderen Gelegenheiten in den vergangen Wochen. Versuch doch nicht, dir oder mir etwas vorzumachen. Du wolltest mich genauso, wie ich dich wollte. Du hast nur nicht den Mut, es zuzugeben.“
Wütend versuchte Diana sich aus seinem harten Griff zu befreien.
„Du brauchst mir nicht zu sagen, was ich will oder nicht. Ich hab’ ja heute Morgen noch halb geschlafen und …
„Und was ist jetzt?“ unterbrach Caine sie. „Bist du jetzt wach?“
„Ja, ich bin jetzt wach und …“
„Gut.“ Mit einer schnellen Bewegung riss er sie in seine Arme und presste seinen Mund hart auf ihre Lippen. Sie wehrte sich, versuchte sich zu befreien, aber gegen seine Kraft konnte sie nichts
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