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Du hast mich wach gekuesst

Du hast mich wach gekuesst

Titel: Du hast mich wach gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Grund, der eine Beziehung mit Cathy ausschloss.
    Wie Cathy von Ula erfahren hatte, lag der Fitnessraum im zweiten Stock des Ostflügels, über der Garage. Ihr Herz pochte, als sie die Treppe hinauflief. Nicht vor Anstrengung, sondern allein vor Nervosität. Sie hatte so viel Sport getrieben, dass ihr ein paar Stufen keine Probleme bereiteten. Es gefiel ihr gar nicht, dass Stone nach all der Zeit immer noch eine derartige Wirkung auf sie ausübte.
    Aber vielleicht war es nicht anders zu erwarten. Sie
    verbrachten jeden Tag viel Zeit miteinander. Sie arbeiteten und aßen zusammen, sie diskutierten über Gott und die Welt, lasen dieselben Bücher und sahen sich gelegentlich zusammen Filme an.
    "Wie ein Ehepaar, aber ohne die Streitereien", murmelte sie vor sich hin. Doch ihnen entgingen ebenso all die angenehmen Seiten. Es bestand keine Liebe, keine Intimität, keine Bindung.
    Stone mochte sie und hielt sie für klug. Aber sie wollte mehr.
    Sie wollte ihm wichtig sein, weil er ihr wichtig war. Doch sie war fest entschlossen, es ihn nicht merken zu lassen. Es wäre zu demütigend. Bestimmt würde er nur Mitleid für sie empfinden.
    Deshalb verschwieg sie ihm, dass sich ihre Gefühle geändert hatten. Dass sie ständig an ihn und jenen Kuss dachte und von einer gemeinsamen Zukunft träumte.
    Als sie den zweiten Stock erreichte, hörte sie Rockmusik. Sie folgte den Klängen und fand sich in einem großen Raum mit Spiegelwänden wieder. Mehrere schwere Geräte standen auf dem Parkettboden. Kein Wunder, dass Stone körperlich so fit war.
    Er war bereits anwesend. In Shorts und einem kurzen T-Shirt, das seinen muskulösen Bauch enthüllte, hockte er vor einer Stereoanlage.
    Cathy zupfte an ihrem langen T-Shirt, das beinahe bis zum Saum ihrer Radlerhose reichte. Im vergangenen Monat hatte sie an den Wochenenden geschwommen, so dass ihre Beine ein wenig gebräunt waren. Sie war körperlich gut in Form, doch gegenüber Stone fühlte sie sich immer noch unzureichend.
    Er blickte auf und grinste. "Du hast dich also aufgerafft."
    Sie lachte. "Dieser Raum ist so weit weg, als wäre er in einem anderen Land. Ich musste Brotkrumen verstreuen, um sicherzugehen, dass ich den Rückweg finde."
    "Ich kann ihn dir zeigen."
    "Das erleichtert mich ungemein."
    Er stand auf und trat zu einer Maschine, die wie ein Foltergerät aus dem Mittelalter aussah. "Komm und lass dir zeigen, wie die großen Jungs trainieren."
    Sie wechselten sich an den Geräten ab. Zuerst demonstrierte er ihr die jeweilige Übung. Dann regulierte er das Gewicht und den Sitz für Cathy. Es war nicht so schwer, wie es aussah, doch nach einer Weile protestierten ihre Muskeln gegen die ungewohnte Aktivität.
    Stone erwies sich als ein geduldiger Lehrer, und sie war ihm dankbar. Doch sie wünschte, er würde aufhören, sie ständig am Arm, am Knie oder an der Schulter zu berühren. Wie sollte sie sich dabei auf die Übungen konzentrieren? Und dazu war er beinahe nackt! Immer wieder starrte sie unwillkürlich auf seine langen Beine und seinen flachen Bauch.
    Nach etwa einer halben Stunde legten sie eine Pause ein.
    Stone nahm zwei kleine Flaschen Wasser aus dem kleinen Kühlschrank in einer Ecke des Raumes. Cathy leerte ihre in einem Zug. Dann trat sie ans Fenster. Von diesem Flügel des Hauses kannte sie die Aussicht noch nicht. Sie sah Bäume und gepflegte Gärten. In der Ferne lag ein anderer großer Besitz.
    Stone trat hinter sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    "Wie fühlst du dich?"
    "Gut. Aber ich kriege garantiert Muskelkater."
    "Nimm nachher ein heißes Bad. Das bewirkt Wunder."
    Großartig. Nun konnte sie die Vorstellung von ihm in einer Badewanne zu der Liste ihrer Phantasien hinzufügen.
    Wenn ich doch bloß sein Typ wäre, dachte sie. Doch er bevorzugte bestimmt Frauen, die ...
    Sie runzelte die Stirn. Inzwischen wohnte sie fast vier Monate in seinem Haus, und soweit sie wusste, traf er sich mit niemandem. Trauerte er immer noch um Evelyn? "Hast du hier mit deiner verstorbenen Frau gelebt?"
    Er nahm einen Schluck Wasser und nickte. "Evelyn hat dieses Haus ausgesucht und größtenteils selbst eingerichtet. Sie hat es sehr geliebt. Sie ist ziemlich armselig aufgewachsen. In einem Wohnwagencamp."
    Es überraschte Cathy, dass sie keine Eifersucht verspürte.
    Vermutlich lag es daran, dass Evelyn für sie nicht real war. Sie waren sich nie begegnet, und sie hatte im Haus weder Fotos noch andere Erinnerungsstücke gesehen. "Wie habt ihr euch kennen

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