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Du kuesst so teuflisch gut

Du kuesst so teuflisch gut

Titel: Du kuesst so teuflisch gut
Autoren: Susan Mallery
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trösten. Er würde sich trotzdem Vorwürfe machen. So ist er nun mal.“
    „Offenbar brauche ich ihn gar nicht zu verteidigen“, meinte Betina mit einem feinen Lächeln. „Das besorgst du schon selbst.“
    „Tu ich nicht!“, empörte sich Meri. „Er kümmert sich nur um sein eigenes Wohlergehen. Wie es mir ging, war ihm vollkommen gleichgültig. Meine Mutter war tot, mein Vater hatte kein Interesse an mir, mein Bruder war gestorben, ich war allein, ohne Freunde, ohne Familie. Er hat mich im Stich gelassen.“
    „Das war nicht richtig“, gab Betina zu. „Aber ich frage mich, warum er so gehandelt hat. Er muss doch einen Grund gehabt haben.“
    „Hatte er auch. Er hatte ein schlechtes Gewissen mir und Hunter gegenüber. Weil er es nicht fertigbrachte, das zu tun, was er versprochen hatte. Und weil er sich mir gegenüber schäbig und brutal benommen hatte.“
    Betina wusste, Meri spielte auf die Szene von vor vielen Jahren an, als der unerfahrene Teenager versucht hatte, Jack zu verführen.
    „Und deshalb haute er ab“, fuhr Meri fort. „Und ich war ganz auf mich gestellt und musste selbst sehen, wie ich zurechtkam.“
    „Das hast du fantastisch gemeistert. Hunter wäre stolz auf dich.“
    „Ja, wahrscheinlich …“ Meri wurde nachdenklich. „Aber wahrscheinlich wäre er mit meinem Racheplan nicht einverstanden gewesen.“
    „Brüder haben immer Schwierigkeiten, sich ihre Schwestern als sexuelle Wesen vorzustellen.“
    Meri lächelte kurz. „Stimmt. Aber du hast es ja auch nicht für eine gute Idee gehalten.“
    „Was ich davon halte, ist unwichtig. Ich mache mir Sorgen um dich, Meri. Ich glaube, es gibt eine Menge Gründe, weshalb du mit Jack schlafen wolltest. Aber keiner dieser Gründe hat etwas mit Rache oder Strafe zu tun.“
    „Du denkst, ich bin immer noch verliebt in ihn.“
    „Das würde zumindest so einiges erklären.“
    Meri starrte an die Decke. In Jack verliebt? War das möglich? War das der wahre Grund, warum sie nie innerlich frei gewesen war, sich in jemand anderen zu verlieben?
    Jack saß im Büro vor dem Computer, als Colin hereinkam. Überrascht blickte er hoch. „Was gibt’s?“
    „Du hast Meri sehr wehgetan“, fuhr Colin ihn an. „Das ist gemein. Du musstest doch wissen, wie sehr sie das, was du über Andrew herausgefunden hast, belasten würde. Und wie sehr es sie kränkt, dass du sie hast bespitzeln lassen. Gerade du, den sie für ihren Freund hielt.“
    „Du erzählst mir nichts Neues. Das weiß ich doch alles.“ Jack war leicht genervt.
    „Und? Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“ Colin trat dichter an den Schreibtisch heran.
    Wollte er ihn etwa einschüchtern? Das passte nicht zu Colin. Andererseits hatte der junge Wissenschaftler sich seit der Nacht mit Betina sehr verändert.
    „Irgendwann musste sie doch die Wahrheit über Andrew erfahren. Ich wusste, dass sie ihn eventuell heiraten wollte. Da musste ich die Notbremse ziehen. Wer weiß, um wie viel Geld Andrew sie erleichtert hätte.“
    „Du kannst auch immer nur an Geld denken“, sagte Colin verärgert. „Ihr geht es nicht um Geld, sondern um Vertrauen und Zuneigung und darum, für jemanden da zu sein. Sie hat sich mehr von dir versprochen, und du hast sie bitter enttäuscht.“
    Was weiß er denn schon, dachte Jack. „Ich wollte sie schützen, sie vor Männern wie Andrew bewahren.“
    „Selbst wenn das stimmt, gibt es nicht sanftere Methoden, das zu tun? Musstest du so brutal sein?“
    „Aber wie sollte ich ihr die Wahrheit über Andrew sagen, ohne ihr wehzutun?“
    „Es geht hier gar nicht um Andrew.“
    Jack wurde nachdenklich. „Du hast recht“, sagte er schließlich. „Ich hätte ihr nicht sagen sollen, dass ich sie überwachen ließ. Was nur zu ihrem Besten geschah.“
    „Das möchtest du wohl gern glauben. Du hast getan, was am einfachsten für dich war. Aber das ist zu billig. Denn Meri hat nun unter den Folgen zu leiden. Und das kann ich nicht akzeptieren. Denn Meri ist mir sehr wichtig.“ Colin hob drohend die Fäuste.
    Jack richtete sich langsam zu seiner vollen Größe auf. Er war einen Kopf größer als Colin und brachte bestimmt einiges an Muskelmasse mehr auf die Waage. Colins Drohgebärden waren lächerlich. Und dennoch beeindruckten sie Jack. Denn sie zeigten, dass dieser Mann bereit war, für seine Freunde jedes Risiko einzugehen.
    „Ich wollte und will Meri wirklich nicht verletzen“, sagte Jack leise. „Aber ich fürchte, ich muss es noch einmal tun.“
    „So?
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