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Du Mich Auch

Du Mich Auch

Titel: Du Mich Auch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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gingen wieder ins Haus, wo die Polizisten ihre Schuhe anzogen. An ihren Socken klebten Grashalme.
    Evi hielt ihnen die Haustür auf. »Und Sie könnten wirklich nicht heute Nacht …?«
    »Nein!«, bellte Bremer. »Ausgeschlossen! Schönen Sonntag noch!«
    Fluchtartig machten sich die beiden davon.
    »Kommen Sie jederzeit wieder!«, rief Evi ihnen nach. »Das nächste Mal trinken Sie aber eine heiße Schokolade! Für die Seele!«
    Ohne sich umzudrehen, sprangen die Polizisten in ihren Streifenwagen und rasten mit einem Kavalierstart davon. Die würden so bald nicht wieder aufkreuzen, stellte Evi befriedigt fest.
    Ihr Handy klingelte. »O hallo, Mutter. Wie? Nöö, hier ist nichts Besonderes los. Wirklich nicht.«
     
    Im Amore mio war es noch ziemlich leer. Katharina hatte eine frühe Uhrzeit vorgeschlagen, um der Verabredung mit Ralf Blumencron eine sachliche Note zu verleihen. Es waren nur zwei Tische besetzt, und der einzige Kellner lehnte untätig an einer Säule.
    Evi fühlte sich schon fast zu Hause hier. Wie sie dieses Lokal liebte! Und die köstlichen Düfte! Beim Gedanken an die Lasagne lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Demnächst gehe ich mal mit den Jungs hierher, nahm sie sich vor.
    »Meinst du wirklich, das ist die richtige Location, Beatrice?«, fragte Katharina.
    Sie trug ein ärmelloses schwarzes Kleid und hohe Schuhe. Ihre Lippen glänzten korallenrot, in ihren Ohrläppchen steckten winzige Brillanten. Ganz so sachlich, wie sie vorgab,betrachtete sie diese Einladung offensichtlich nicht. Auf ihren Wangen zeigten sich leicht hektische Flecken.
    »Understatement kommt immer gut«, erklärte Beatrice. »Blumencron wird voll drauf abfahren, dass du den gemütlichen Italiener um die Ecke gewählt hast. Ein Familienrestaurant. Ein warmes Nest. Total cosy. Kein steifes Nobelding, wie man es bei dir vielleicht erwarten würde.«
    »Und ihr wollt tatsächlich dableiben? Der wittert euch doch zehn Meter gegen den Wind«, sagte Katharina kopfschüttelnd. »Wie habt ihr euch das eigentlich vorgestellt?«
    Beatrice ging mit langsamen Schritten durch das Ristorante. »Nimm die Nische hier«, antwortete sie. »Achte darauf, dass dein Ralf mit dem Rücken zum Lokal sitzt. Der wird sowieso nur Augen für dich haben – I only have eyes for you-huuu!«
    »Langsam.« Katharina strich sich über ihren Haarknoten. »Wir wissen ja noch gar nicht, ob er wirklich an mir interessiert ist.«
    »Interessiert?«, sagte Evi. »Der brennt so lichterloh wie unsere Perücken im Kamin! Und damit wir nichts verpassen, wählst du jetzt meine Nummer auf dem Handy.«
    Katharina zog die Nase kraus. »Soll ich etwa mit dir telefonieren, während …«
    »Leg es einfach auf den Tisch. Dann können wir zuhören«, erwiderte Evi, die in diesen Dingen neuerdings äußerst versiert war.
    Beatrice zwinkerte ihr zu. »Allerhand. James Bond ist eine armselige Pfeife gegen dich.«
    »Cara mia!«, ertönte es von der Bar. »Endlich! Habe ich gewartet Tag und Nacht, dass bella Beatrice kommt.«
    Pietro schoss heran. Im Laufen trocknete er seine Händean einem karierten Handtuch ab, dann hauchte er Beatrice einen Kuss auf die Wange. Sein Gesicht unter den grauen Locken war vor Freude gerötet. »Haste du gebracht deine Freundinnen! Magnifico. Eine Sprizz für die ragazze?«
    Seine Augen blitzten. Glücklich strahlte er Beatrice an. Warum merkt sie denn immer noch nichts?, dachte Evi. Der Mann wartet doch nur darauf, sie auf Händen in seine Küche zu tragen.
    »Gern einen Sprizz. Hör zu, Pietro. Unsere Freundin Katharina hat ein crazy Date«, erzählte Beatrice. »Wir müssen sie ein bisschen im Auge behalten. Damit sie nichts Unüberlegtes tut.«
    Pietro bekreuzigte sich. »Heilige Madonna! Biste du eine sehr gute Freundin!«
    In diesem Moment betrat Ralf Blumencron das Lokal. Er trug wieder seine alte Armyjacke, aber ein frisch gebügeltes weißes Hemd darunter. Eilig tippte Katharina Evis Nummer ins Handy. Evi nahm das Gespräch sofort an.
    »Viel Glück«, flüsterte Beatrice. »Und immer schön zickig bleiben. Das alte Spiel: Jag ihn hoch und lass ihn dann ganz langsam wieder runterkommen.«
    Sie nahm Evi an die Hand und zog sie zu einem entfernten Tisch. Ganz dicht steckten Evi und Beatrice die Köpfe zusammen, um beide per Handy zu belauschen, was sich am anderen Ende des Lokals tat.
    Währenddessen ging Ralf Blumencron auf Katharina zu und begrüßte sie mit einem artigen Handschlag. »Ist mein Glückstag heute«, sagte er. »Erst hat

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