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Du Mich Auch

Du Mich Auch

Titel: Du Mich Auch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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bedeckt.
    »Heiße Schokolade, die Herren? Ich trinke immer heiße Schokolade, wenn ich aufgeregt bin. Ist gut für die Seele. Also, wie wär’s mit einem Tässchen?«
    »Nee, vielen Dank«, wehrte Bremer ab. Evi hörte, wie er Teichmann »Voll hysterisch, die Alte!« zuraunte.
    Doch ihre Aufmerksamkeit wurde von etwas ganz anderem gefesselt. Ein Slip aus schwarzem Latex war dem Feuer entgangen. Er lag neben dem Sofa, genau dort, wo Beatrice und Katharina sich ihrer Sachen entledigt hatten. Wie hatten sie das nur übersehen können? Immer wieder musste Evi hinsehen. Es war wie ein Zwang.
    Teichmann folgte ihrem Blick. »Was haben wir denn da?«, fragte er.
    Wie ein Spürhund schnürte er zum Sofa und hob den Slip mit spitzen Fingern auf.
    Evi gab die Begriffsstutzige. »Was denn?«
    »Das frage ich Sie.«
    Misstrauisch sah Teichmann zwischen dem Slip und Evi hin und her. »Nicht ganz Ihre Größe, würde ich sagen. Hatten Sie vielleicht doch Gäste letzte Nacht? Sehr – spezielle Gäste?«
    O nein! Sie saß in der Falle! Ihr war so schlecht, dass sie sich setzen musste. Es fehlte nicht viel, und sie hätte das gesamte Frühstück wieder herausgewürgt. Sofort kam Kafkaangetrabt und legte ihre Schnauze auf ihre Knie. Das brave Tier schien zu spüren, dass sich sein Frauchen in höchster Not befand. Mit zitternden Fingern kraulte Evi sein Fell.
    »Nun, meine Herren, was Sie sehen, ist …«
    »Ja?« Teichmann machte einen Schritt auf sie zu.
    »Eine … eine Schutzvorrichtung«, sagte Evi. »Für meinen Hund. Für Kafka!«
    »Seit wann tragen Hunde Reizwäsche?«, fragte Teichmann. Seine Stimme nahm einen schnarrenden Ton an.
    »Reizwäsche?«, fragte Evi erstaunt zurück. »Kafka ist eine Hündin. Wenn sie läufig ist, kann eine Menge passieren. Die Rüden wittern so was ja sofort. Und um eine …«, sie räusperte sich, »… äh, Kopulation zu verhindern, so sagt man doch?, hat mir der Tierarzt das Ding gegeben. Sieht zwar merkwürdig aus, aber erfüllt durchaus seinen Zweck.«
    Hauptkommissar Bremer starrte mit offenem Mund auf Kafka. Evi nahm Teichmann den Slip aus der Hand und hielt ihn an Kafkas Hinterteil.
    »Sehen Sie? Ein Keuschheitsgürtel für Hunde!«, behauptete sie. »Demnächst werde ich Kafka sterilisieren lassen, aber vorerst behelfe ich mich so. Das Material ist äußerst dehnbar. Wollen Sie es mal ausprobieren?«
    »Das reicht«, kürzte Bremer Evis Erklärungen ab. Vorwurfsvoll sah er seinen jungen, allzu engagierten Kollegen an. »Wir sollten besser mit der Durchsuchung weitermachen.«
    Treppauf, treppab stapften die Polizisten. Gewissenhaft suchten sie alles ab, auch im Keller sahen sie nach. Schließlich gingen sie hinaus in den Garten. Evi entdeckte als Erste die heruntergetretenen Büsche nah am Zaun.
    »Herrjeminee!« Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »So sehen Sie doch! Jemand hat meine kostbarenRhododendren zertrampelt. Es ist eine Spezialzüchtung aus – aus Indien, von einem ganz bestimmten Berg! Die sind ein Vermögen wert! Zahlt das eigentlich die Versicherung? O mein Gott, es war tatsächlich jemand hier!«
    Bremer kratzte sich den Kopf, während sein Kollege eine Kamera zückte. »Spurensicherung«, erklärte er.
    »Kommen die wieder? Bin ich hier noch sicher?«, fragte Evi mit ersterbender Stimme. »Könnten Sie vielleicht in der kommenden Nacht bei mir bleiben? Ich beziehe Ihnen das Gästebett.«
    Teichmann lächelte schlau. »Im Gästebett hat bereits jemand geschlafen. Sie sagten doch, Sie seien letzte Nacht allein gewesen?«
    Erwischt. Evi sackte innerlich in sich zusammen. Dann fiel ihr Blick auf Kafka, die schwanzwedelnd im Gebüsch herumschnüffelte. Das gute Tier hatte sich heute einen Extraknochen verdient, bei so viel Inspiration.
    »Es ist so – ich weiß nicht, ob Sie das verstehen …« Sie bedeckte mit einer Hand ihre Augen. »Mein Hund ist alles, was mir geblieben ist. Er ist wie mein drittes Kind, seitdem meine Söhne die Gesellschaft ihrer Freunde vorziehen. Deshalb, bitte lachen Sie nicht, darf er im Gästebett schlafen.«
    »Na, wenn das so ist …« Bremer knuffte seinen jungen Kollegen in die Rippen. »Wir sollten die Dame nicht weiter belästigen.« Er reichte Evi eine Visitenkarte. »Falls Ihnen irgendetwas Verdächtiges auffällt, rufen Sie mich an. Und entschuldigen Sie noch mal die Störung. Nichts für ungut, aber wir tun nur unsere Pflicht.«
    »Dafür bin ich Ihnen un-end-lich dankbar«, sagte Evi. »Danke, dass Sie da waren.«
    Sie

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